Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2024 für U-Halle Mannheim

Manuel Pestalozzi
27. November 2023
Mit seinen langen Schenkeln umschließt das U, das der Halle seinen Namen gab, einen ausgedehnten Hofraum. (Foto: © BUGA 23, Lukac + Diehl)

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur wird seit elf Jahren von der DGNB und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis gemeinsam vergeben. Die Bundesarchitektenkammer, der Bund Deutscher Architekten, die Bundesstiftung Baukultur und das Unternehmen Caparol unterstützen die Auszeichnung. Dieses Jahr ging sie an das Architekturbüro Hütten & Paläste aus Berlin. Mit der Umnutzung der U-Halle beteiligten sie sich an der Transformation des ehemaligen Spinelli-Geländes in das Areal der BUGA2023, die German Architects diesen Frühling vorstellte. Die U-förmige Halle war einst ein Distributionszentrum amerikanischer Streitkräfte, die auf dem Spinelli-Gelände bis 2012 ein großes Lager unterhielten. Sie wurde zum Zentrum der BUGA bestimmt und diente als Funktionsbau für Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Gastronomieflächen. So konnten mit diesem Umnutzungsprojekt einerseits Neubauten vermieden und andererseits Impulse für ein zeitgemäßes und spannendes Nachnutzungskonzept durch Kultur- und Freizeitnutzungen gesetzt werden.

Im »Lapidarium« treffen das Permanente und das Vergängliche sanft aufeinander. (Foto: © BUGA 23, Thomas Henne)
Jury lobt Zukunftsfähigkeit des Baus

»Im Wechsel von geschlossenen und ausgebauten Hallenteilen, in denen nur noch das Tragwerk wie ein Pergolenraster den öffentlichen Freiraum überspannt, wird das Potenzial des Bestandes überzeugend in die Zukunft geführt«, schreibt die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur 2024. Sie sieht das Projekt auch als Vorbild hinsichtlich des zirkulären Bauens. In Mannheim habe dieses hier einen partizipativen Aspekt erhalten: durch Zerlegen und Wiederaufbau konnten Bauteile direkt vor Ort dazu verwendet werden, neue Raumzusammenhänge für spätere, bisher noch unbekannte Nutzungen selbst herzustellen. Dadurch sei, so die Jury, die einst monofunktionale Lagerhalle in ein multifunktionales, nachhaltig veränderbares Gebäude umgewandelt und fit für weitere Lebenszyklen gemacht worden. 

Nach der BUGA2023 soll die Halle nach einem Teilrückbau der Gastronomie zur Nutzung übergeben werden. Hinzu kommt Fläche, die von Vereinen und Privatpersonen genutzt werden kann. Die Besprechungen dazu seien gestartet, melden die Organisator*innen der Schau.

Neben der U-Halle Mannheim standen zwei weitere Bauprojekte im Finale: Die Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein in München wurde von ELEMENT A. Architekten ressourcenschonend revitalisiert und aufgestockt. Im Zuge der Sanierung blieb der Betonkern des Altbaus erhalten, die Aufstockung erfolgte in Holz-Massivbauweise. Auch die grundlegende Modernisierung, Neustrukturierung und Erweiterung des Congress Center Hamburg durch ArGe agn Leusmann/TIM HUPE Architekten konnte die Jury durch die Transformation des 1970er-Jahre-Baus in einen modernen und zeitgemäßen Veranstaltungsort überzeugen und schaffte es ins Finale.

Die diskrete Präsenz der U-Halle versah die Exponate und Installationen der BUGA23, wie diese CO2-Installation, mit einem passenden Rahmen. (Foto: © BUGA 23_Lukac + Diehl)

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