Wie weiter in Berlin-Mitte?

Manuel Pestalozzi
31. Januar 2022
In seiner ersten Sitzung mit Petra Kahlfeldt lotete das Baukollegium Berlin die Zukunftsperspektiven für diesen Bürobau aus. (Foto: © Image Agency)

Alle sind gespannt, wie sich Berlin unter der neuen, viel diskutierten Senatsbaudirektorin weiter entwickeln wird. Die erste Sitzung des Baukollegiums unter ihrem Vorsitz mag bereits erste Anhaltspunkte liefern. Sie befasste sich mit dem so genannten Bayer-Gebäude bei der U-Bahnstation Reinickerdorfer-Straße in der Südostecke des Ortsteils Wedding. Die 1992 errichtete Corporate-Immobilie mit Ringsegment-förmigen Fassadenpartien und einem vortretenden Glaszylinder zur Müllerstraße hin wird vom jetzigen Mieter Bayer noch mindestens zwei Jahre genutzt. Ein von QUEST Investment Partners und AXA IM Alts – die über ihre Real Assets Plattform im Auftrag ihrer Kunden agiert – gegründetes Joint Venture hat das Bürogebäude im vergangenen Mai gekauft. 

Die neuen Eigentümer*innen wollen den Siebengeschosser ergänzen und um ein Viertel der Fläche erweitern. Bis zu 1'800 Büro-Arbeitsplätze sollen künftig im Gebäudekomplex Platz finden. Ins Sockelgeschoss mit Eingang zur Müllerstraße sollen Gewerbe und Gastronomie unterkommen, schreibt BZ Berlin. Das Büro CSMM – architecture matters arbeitete ein Erweiterungsprojekt aus, das mit Aufstockungen und Andockungen operiert. Auf der zum kleinen Wasserlauf Panke orientierten Südostseite sieht das Projekt eine bis zu 15 Etagen hohe Ergänzung vor. BZ Berlin hat eine Visualisierung des Vorschlags publiziert – und titelte: „Dieses schicke Projekt bleibt leider ein Luftschloss“. Denn das Berliner Baukollegium, das am 24. Januar erstmals unter Führung von Berlins neuer Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt tagte, kommentierte den Vorschlag kritisch. Vor allem sei auf der Parzelle kein Hochhaus erwünscht. Das Planungsteam muss somit über die Bücher.

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