OMA und 3XN arbeiten an BMW

Manuel Pestalozzi
1. März 2022
Das BMW-Stammwerk im Norden der Landeshauptstadt München (Foto © BMW Group)

Seit 1922 hat BMW seinen Stammsitz an der Lerchenauer Straße, östlich des heutigen Olympiaparks in München. Zuerst wurden bei den Bayerischen Motoren Werke Flugmotoren gebaut, dann Motorräder und schließlich Automobile und Fahrzeugmotoren. Dem Unternehmen stehen für Produktion, Logistik, Transport und Administration rund 400'000 Quadratmeter zur Verfügung. Wahrzeichen des Areals sind der „Vierzylinder“, das 1973 eingeweihte Verwaltungshochhaus des österreichischen Architekten Karl Schwanzer, und das Erlebniszentrum BMW Welt seiner Landsleute von Coop Himmelb(l)au, das 2007 fertiggestellt wurde. Die auffälligen Baukomplexe flankieren die Lerchenauer Straße nördlich von Münchens äußerem Ring.

Der Architekturwettbewerb betraf die eigentliche Fabrik; der Schwerpunkt lag einerseits in einer effizienten und wettbewerbsfähigen Produktion, andererseits in der Vernetzung des Werks mit seinem urbanen Umfeld. In einem einstimmigen Beschluss hat das Preisgericht die Entwürfe der Architekturbüros OMA, Rotterdam, und 3XN, Kopenhagen, als Finalisten ausgezeichnet. Nach eineinhalb Tagen intensiven Austauschs und Diskussion sah das Gremium die Entwürfe der beiden Architekturbüros als gleichwertige Gewinner. Beide Büros hatten die gestellten Aufgaben sehr gut interpretiert und mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten das Preisgericht überzeugt. 

Mit den beiden Preisträgern werden die Konzepte nun weiter vertieft, um die Chancen der unterschiedlichen Ansätze und Synergien zu nutzen und einen stimmigen, zukunftsweisenden Masterplan zu entwickeln. „Die beiden ersten Preise bestechen durch ganz unterschiedliche Qualitäten. Sie haben großes Potenzial für einen Masterplan, der dem besonderen, innerstädtischen Standort des Münchner BMW-Werks gerecht wird und es fit macht für die Zukunft“, wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zitiert, der zusammen mit Mitgliedern des Vorstands der BMW AG, Ilka Horstmeier und Dr. Milan Nedeljkovic, der Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk und Stadtdirektor Michael Hardi, Leiter der Stadtplanung, sowie „renommierten Architekten, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplaner, weiteren Vertretern des Stadtrates München“ sowie dem Vorsitzenden des Bezirkssauschusses Milbertshofen/Am Hart, Fredy Hummel-Haslauer, im Preisgericht Einsitz nahm.

Laut der Süddeutschen Zeitung erhalte die neue Fabrik im Vorschlag von OMA (mit Vogt Landschaftsarchitekten und der Firma Systematica) geradezu museale Eingangstore und durch transparentes Glas eine Öffnung hin zum Olympiapark. Das Merkmal des Entwurfs von 3XN seien grüne Dächer und ein für Bürger und BMW-Fans begehbarer Steg durchs Werk von West nach Ost. Gern würde man bald Näheres erfahren, denn es handelt sich um eine wichtige und aktuelle städtebauliche Aufgabe. In den letzten Jahren wurden Aktualisierungen industrieller Produktionsstätten eher selten thematisiert. Die Öffentlichkeit hat ein Interesse daran zu erfahren, wie die Arbeitswelt von morgen ausschauen könnte.

Foto © BMW Group

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