Münchner Dichte-Diskussionen

Manuel Pestalozzi
3. Juni 2019
Vom Licht her wirkt es fast wie Dubai, es zeigt aber die Altstadt von München. Visualisierung: Foster + Partners

Im März wurden Analysen des englischen Stararchitektenbüros Foster + Partners für den Georg Kronawitter-Platz bekannt. Ihr Masterplan sieht für das Areal zwischen Fürstenfelder Straße und Färbergraben einen hoch aufragenden Mittelblock mit Geschäften und Büros vor. Im jetzigen Postgebäude am Rand der Freifläche soll ein Hotel entstehen. Anstelle des Parkhauses gegenüber entsteht ein Neubau des Bekleidungshauses Hirmer. Man solle auf Baurechte verzichten und eine solche „Oase“ für die Öffentlichkeit wie am Marienhof schaffen, heiße es in dem Antrag. Das meldet die Süddeutsche Zeitung. Architekt Ulrich Hamann aus dem Büro Foster sieht die Geschichte hinter diesem Konzept. Anhand historischer Karten zeigte er an einer Einwohnerversammlung vom 30 Mai zur Bebauung des Georg-Kronawitter-Platzes, dass das Areal einst dicht bebaut war. „Der Denkmalschutz will, dass diese Dichte wieder erzeugt wird“, wird Hamann von der Süddeutschen Zeitung zitiert.

Die vom Bezirksausschuss anberaumte und vom BA-Vorsitzenden Wolfgang Neumer (CSU) geleitete Einwohnerversammlung beschloss im Wappensaal des Hofbräuhauses nur einen einzigen Antrag: Die etwa zwei Dutzend stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger aus der Altstadt unterstützten die Forderung eines Redners, den Platz freizuhalten und ihn zu begrünen – wobei der Masterplan jede Menge Grün auf den Restflächen sowie auf einer öffentlich zugänglichen Dachterrasse vorsieht. Auch zum Raumprogramm gab es kritische Fragen: Warum die große Tiefgarage unter den drei Neubauten vorgesehen sei, wollte eine Frau wissen: „Wenn doch bald die Grünen an die Macht kommen und die Innenstadt vollständig autofrei wird?“

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