Höhe statt Breite

Manuel Pestalozzi
15. April 2019
Blick nach Norden. Rechts ist das Headquarter von L’Oréal Deutschland zu erkennen. Bild: die developer

Das englische Wort Eclipse ist mit Finsterniserscheinungen am Himmelsgewölbe verbunden – als Verb bedeutet es: „in den Schatten stellen“. Die Wahl dieses Namens löst bei einem Hochhaus eigentlich Unbehagen aus und lässt an Darth Vader denken. Die Visualisierungen strafen diese Sorgen Lügen. Doch offenbar besteht hier der Anspruch, den Platzhirsch zu spielen. Der Standort rechtfertigt ihn; das Projekt steht an einer Grosskreuzung, die auf drei Ebenen den Verkehr entflechtet. Gleich drei Bundesstraßen treffen hier zusammen: B1, B7 und B8, mit von der Partie sind der Kennedydamm, die Danziger- und Uerdinger Straße, die Johann- und Roßstraße. 

„Eclipse“ soll in der Südecke dieses leidlich durchgrünten Fahrbahnuniversums, auf dem Parkplatz des Hilton-Hotelkomplexes, entstehen. Das Projekt erinnert mit seiner Keilform entfernt an das „Flatiron Building“ in New York und soll zusammen mit „Horizon“, dem Headquarter von L’Oréal Deutschland, ebenfalls von HPP Architekten geplant, ein Tor zur nördlichen Innenstadt bilden. Allerdings bügelt „Eclipse“ in die Gegenrichtung und kehrt der Großkreuzung seine breite Seite zu.

Die Symbiose von Leben und Arbeiten soll in diesem Gebäude gemäß RP-Online moderne Bürokonzepte prägen. Küchenblöcke, Fitness-Studios und Laufbahnen auf Dächern sind einige Beispiele dafür. Das dreieckige Grundstück neben dem Hilton-Hotel ermöglicht keinen Campus, der sich breit macht, dieser soll in der Höhe im Gebäude selbst realisiert werden, im Konzept ist die Rede vom „vertikalen Campus“. Investoren sind gemäß der selben Quelle „die Developer“, ein Unternehmen, das bereits die Libeskind-Bauten am Kö-Bogen gebaut haben.

Blick nach Süden, mit dem Hotel Hilton. Bild: diedeveloper

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