»Goldene Blume« für Ingenhoven

Manuel Pestalozzi
19. September 2023
Architektur spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit der Klimakrise. Christoph Ingenhoven ist das bewusst, für sein Engagement erhielt er nun die Umweltauszeichnung. (Foto: © Jim Rakete)

»Die ›Goldene Blume‹ ist nicht nur der älteste deutsche Umweltschutzpreis. Sie ist vor allem auch ein Zeichen für eine besondere Form von Bürgerbewegung, denn sie entstand durch die Initiative engagierter Bürger*innen der ehemaligen Stadt Rheydt, die seit 1975 zu Mönchengladbach gehört. Sie stifteten 1967 einen Preis für umweltbewusstes Denken und Handeln«, hob Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs in seiner Rede anlässlich der Preisübergabe am 10. September hervor. Es handelt sich bei der »Goldenen Blume von Rheydt« nicht um einen Architekturpreis. Unter den Empfänger*innen der handgefertigten goldenen Dahlie findet man Personen wie Peter Maffay, Prinz Bernhard der Niederlande, Hannelore »Loki« Schmidt, den Astronauten Reinhold Ewald oder den Schauspieler Hannes Jaenicke. Somit besteht die Hoffnung, dass die Auszeichnung eine Brücke schlagen kann zwischen der Baukultur und einer breiteren Öffentlichkeit.

Die Wahl des Kuratoriums für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt e.V. unter Vorsitz von Dr. Karl Hans Arnold fiel auf den Mitinhaber und Namensgeber von ingenhoven associates aus Düsseldorf, weil der ökologisch und ökonomisch verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen im Mittelpunkt seiner Entwürfe steht, wie Dr. Arnold in seiner Laudatio sagte. »Sie sehen die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Sonnenlicht, Erdwärme, Regenwasser oder Klimatisierung durch natürliche Ventilatoren vor. Und: Sie passen sich möglichst ortsspezifischen Umgebungen an«, präzisierte er und wies auf das unter der Bezeichnung »Super Green« gelebte Konzept einer ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur hin. 

Der Preisträger ging in einem Exkurs auf die gegenwärtigen und zukünftigen globalen Herausforderungen ein. »Die Zukunft spielt sich in den Städten ab«, zeigte er sich überzeugt, »hier müssen wir intelligente Lösungen finden, die Antworten auf den Klimawandel liefern, aber auch attraktive Arbeits- und Lebensräume bieten.« Die Stadt Mönchengladbach will solche Lösungen jetzt in die Tat umsetzen, wie Heinrichs in seiner Rede versicherte. Die Stadt leiste ihren progressiven Beitrag: »Wir erstellen gerade ein Energiekonzept, haben bereits vor Gesetzesbeschlüssen mit der Erarbeitung einer Wärmeplanung begonnen und nehmen unsere Rolle im Strukturwandel, weg von der Braunkohle und hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft, ernst«, betonte er.

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