Ensemble, fünfteilig

Katinka Corts
17. Juni 2015
BernsteinCarré - Büro / Wohnen (Visualisierung: klm)

Diese Eckbebauungen kamen jedoch nicht so schnell, wie gedacht: Zwar konnte die erste Ecke fast zeitgleich mit dem Museum der Bildenden Künste eröffnet und vom Stadtgeschichtlichen Museum bezogen werden, die anderen drei Ecken blieben jedoch frei. Die gewünschte Ensemblewirkung kam lange Zeit nicht zu Stande, die provisorisch begrünten Baufelder ließen den Mangel deutlich sichtbar. Erst 2010 stellten die Leipziger Fuchshuber Architekten dem Duo einen dritten Part zur Seite, dann folgte der vierte der fünf Streiche, ein Hotelneubau, der dieses Jahr fertig gestellt werden soll. Zeitgleich, aber wiederum aus einer anderen Feder, stammt die Bebauung des BernsteinCarrés, das ab dem ersten Quartal 2016 gebaut werden soll. Der aktuelle Stand: Die Investoren haben das Grundstück, ein Rohbau soll darauf seinen Weg finden, angekleidet mit dem siegreichen Wettbewerbsbeitrag von klm Architekten. Wobei noch nicht klar ist, ob es eine Hotel- oder eine Wohn- und Gewerbenutzung geben soll: Mit den Visualisierungen des Fassadenwettbewerbs in der Tasche werden aktuell Gespräche mit potenziellen Mietern und Investoren geführt. Was mehr gefragt ist, gewinnt. Dies soll aber, wie die Investoren angeben, in Abstimmung mit der Stadt und dem Bedarf geschehen. Nun ja, gleich daneben steht ja ein Hotel…

Ist das Architekturkonglomerat voraussichtlich 2017/18 komplettiert, fügt es sich hoffentlich in irgendeiner Art «passend» zusammen. Denn die schöne Ensemblewirkung, die die hochgelobte gründerzeitliche Bebauung in Leipzig immer ausmachte, werden diese zeitlich gestaffelt gebauten und ganz unterschiedlichen Architektur-Ansprüchen gerecht werdenden Bauten noch beweisen müssen. kc

BernsteinCarré - Hotel (Visualisierung: klm)

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