Die Zukunft von Wolfsburgs Nordkopfquartier

Manuel Pestalozzi
18. März 2024
Das Planungsareal erstreckt sich am nördlichen Ende der Porschestraße (Visualisierung: KSP Engel GmbH) 

Mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan »Nordkopfquartier Ost« gab der Rat der Stadt Wolfsburg im Juni 2023 den Startschuss für eine städtebauliche Neuordnung unter Teilerhalt der vorhandenen Bausubstanz mit ergänzenden Neubauten und einem Hochpunkt. Wolfsburg verfolgt das Ziel, damit die Verbindung zwischen Hauptbahnhof, den Designer Outlets Wolfsburg (DOW) und der zentralen Flanierachse Porschestraße zu stärken. Der Projektname »BraWoCity« erinnert an die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BraWo), die hier als Investorin auftritt und den Architekturwettbewerb ausgelobt hat. Die BraWo ist auch zwischen Schillerstraße und dem südlichen Bereich der Porschestraße Mitte aktiv. Realisiert wird dort ein »neuer Anker für Einzelhandel, Gastronomie, Büros und verschiedene Wohnkonzepte«, unter dem Namen »BraWoArkaden«. Der Baubeginn für jenes Projekt ist noch dieses Jahr vorgesehen. Fast entsteht der Eindruck, dass die Volkswagenstadt, die Company Town Wolfsburg, sich sukzessive zur einer Volksbank-Metropole entwickelt.

Querverbindungen verbessern die Erschließung und erleichtern die Etappierung. (Visualisierung: KSP Engel GmbH)

Auf der Website der Stadt wird das Siegerprojekt von KSP Engel aus Braunschweig als »echter Architektur-Stern für Wolfsburg« bezeichnet. Der Entwurf stellt ein Quartier in Aussicht, das »niemals stillsteht«. Erreichen möchte man dies durch einen bunten Nutzungsmix aus Wohnen, Büro, Einzelhandel und Gastronomie. Zum Projekt gehört eine nutzerorientierte Außenraumgestaltung. Sie soll, so hoffen die Verantwortlichen der Stadt, Bürger*innen und Gäste in der Innenstadt halten und die Aufenthaltsqualität verbessern. Ein 13-geschossiges Hochhaus, vorgesehen für Büros, ist als Erkennungsmerkmal der BraWo City konzipiert. Im nördlichen Teil des Quartiers – hin zur Heßlinger Straße – sehen die Wettbewerbsgewinner ebenfalls eine Büronutzung vor, welche entlang der Allessandro-Volta-Straße und im südlichen Teil des Areals um Wohnhäuser ergänzt wird. Die Querverbindung der Porschestraße mit angrenzenden Quartieren ermöglichen eine schrittweise Umsetzung des Bauprojektes.

Die Begrünung soll einen Beitrag an die Verbesserung des Außenraumklimas leisten. (Visualisierung: KSP Engel GmbH)

Ein konkreter Terminplan für die weiteren Planungs- und Umsetzungsschritte wurde noch nicht bekanntgegeben. Den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan in diesem Gebiet habe die Stadt Wolfsburg bereits gefasst, heißt es seitens der Behörde. Nun könne das Verfahren auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses fortgeführt werden, um Baurecht für die Neubauten zu schaffen. Einig sind sich Stadt und BraWo darin, dass bis zum Projektstart eine aktive Zwischennutzung auf dem Areal erforderlich ist. »Uns ist wichtig, die Wegebeziehung am Nordkopf zu attraktivieren und gemeinsam eine Zwischennutzung des Areals im zweiten Quartal 2024 zu fokussieren und bis zum Sommer 2024 umzusetzen«, wird Jens Hofschröer, Stadtrat für Digitales und Wirtschaft, zitiert.

Der Hochpunkt hat das Potenzial, ein neues Wahrzeichen des Stadtzentrums zu werden. (Visualisierung: KSP Engel GmbH)

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