Dekarbonisierung von »The Squaire« geplant

Manuel Pestalozzi
5. Oktober 2023
»The Squaire« ist aufgeständert und vom Verkehr umbraust. Unter seinem Bauch fahren die Fernzüge. (Foto: © Saentys)

Der Vergleich mit dem berühmten Hochseeschiff »Titanic« ist nicht ganz abwegig: »The Squaire«, entworfen vom Architekturbüro JSK und ursprünglich »Airrail Center Frankfurt« genannt, gehört in die Kategorie der Superlative: Der 660 Meter lange, bis 65 Meter breite und 45 Meter hohe Blob mit seinen geschliffenen Kanten ist aufgeständert über dem Fernbahnhof der Deutschen Bahn am Frankfurter Flughafen. Er ist gegliedert durch horizontale Fassadenbänder und beherbergt  Büros, Hotels und Einzelhandel. Die Gesamtmietfläche beträgt rund 140’000 Quadratmeter. Schlagzeilen machte das Projekt auch mit Bauverzögerungen, Baumängeln, steigenden Kosten und dem Untergang des Hauptinvestors IVG. 

Seit zwei Jahren wird »The Squaire« nun von Sonar Real Estate als Asset Manager betreut. Sonar will das Gebäude nun »dekarbonisieren«, das gesetzte Ziel wird allerdings etwas bescheidener formuliert: eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen und des Energieverbrauch von Deutschlands größter gemischt genutzter Gewerbeimmobilie. Unterstützung bietet das Unternehmen MeteoViva Deutschland, ein Anbieter von Smart-Data-Lösungen. Mit seiner Hilfe werden auf Basis von Daten und dem Einsatz eines thermodynamischen Modells Heiz-, Klima- und Lüftungsleistung so abgestimmt, dass sie in jedem einzelnen Gebäudebereich das gewünschte Raumklima erzeugen. Die Einsparprognose, die auf einer ausführlichen Machbarkeitsstudie von MeteoViva basiert, stellt eine Vermeidung von mindestens 400 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr in Aussicht, das sind 14 Prozent der bisherigen Emissionen. Über den verbesserten Energieeinsatz seien zudem Einsparungen bei den Energiekosten von circa 20 Prozent möglich. Das Lebenselixier von »The Squaire« bleibt allerdings weiterhin der Massenverkehr zu Land und zu Luft.

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