Loki Schmidt Haus im Botanischen Garten Museum für Nutzpflanzen

Was blüht denn da?

23. Juli 2009

Loki Schmidt Haus
im Botanischen Garten
Museum für Nutzpflanzen
2009

Ohnhorststraße 18
22609 Hamburg

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung
und Umwelt  BSU


Architektur
Prof. Bernhard Winking
Architekten BDA
Hamburg

Bauleitung
Prof. Bernhard Winking
Architekten BDA

Ausstellungskonzeption
Atelier Brückner
Stuttgart

Tragwerksplanung
Weber · Poll
Ingenieurbüro für Bauwesen
Hamburg

Haustechnik
HKP Ingenieure GmbH
Hamburg

Größe
Nutzfläche: 635 m2
BGF: 815 m2
BRI: 3.128 m2

Baukosten
ca. 1,1 Mio. €
 

Fotografie
Tobias Wille (1,2)
Atelier Brückner (3,4)



Wetterbeständig: Blaue Fliesen schützen das Haus.

Die S-Bahn Richtung Blankenese fährt bereits durch noble Wohngebiete, bevor sie in Klein Flottbek vor dem Eingang zum Botanischen Garten hält. Der Garten, der 1979 aus der Stadtmitte nach Klein Flottbek "umzog", wird auch zur Adresse eines Biozentrums mit botanisch und mikrobiologisch ausgerichteten Abteilungen der Hamburger Biologiefakultät, steht aber für jedermann offen. Als Museum für Nutzpflanzen wurde vor wenigen Wochen das Loki Schmidt Haus im Botanischen Garten eröffnet – eine Blue Box, in der sich interessierte Laien über zauberhaft schöne und zugleich nützliche Flora informieren können.

Klare Linien und Flächen lassen dem Ausstellungsinszenator viel Spielraum.

Das raue, feucht-windige Wetter in der Hansestadt kann der blauen Fliesenfassade kaum etwas anhaben. Dahinter wurde die schlichte, weiße Innenwelt von Winking Architekten durch das Atelier Brückner mit einer reichhaltigen Ausstellung bestückt. Drei Etagen werden über eine von oben belichtete Treppe erschlossen, die um eine eindrucksvolle, alte Würgefeige – Luftwurzelgeflecht – verläuft. Ausgestellt ist ansonsten, was manchen Besuchern an das weit verbreitete Büchlein "Was blüht denn da?" erinnern mag, aber weit darüber hinaus geht. Penible Darstellungen von Pflanzen und Pflänzchen, Geräten und geschichtlich relevanten Dokumenten und derzeit eine Sonderausstellung mit Zeichnungen der Altkanzlergattin Loki Schmidt, die als Biologin maßgeblich zum Zustandekommen des Hauses beigetragen hat. Das Museum verfügt über eine weltweit einzigartige und wertvolle Botanische Sammlung, die eng mit der Handelsgeschichte Hamburgs verbunden ist und auf das Gründungsjahr 1883 zurückgeht. In halbjährlichem Wechsel werden Forschungsthemen vorgestellt.

Die Würgefeige als Kunstobjekt.

Mit einem Mikroskop-Arbeitsplatz, einer Handbibliothek, einer Leseecke und klassischen Sammelschubladen entstand eine Atmosphäre, die das Museum mit einer Studierstube kombiniert. Und so soll es auch sein, denn man begreift den Sinn der Nutzpflanze nicht durch beschauliches Betrachten, sondern dadurch, dass man vieles um sie herum einfach in Erfahrung bringt: Welche Pflanzenstoffe sind zum Beispiel im Lippenstift? Beim ersten Schritt ins Loki Schmidt Haus erkennt man sofort, dass man sich viel Zeit für die erstaunlichen Gewächse nehmen sollte. Spektakulär kommen weder Architektur, noch Ausstellungsszenario daher – das wäre auch gewiss nicht im Sinne der Namensgeberin gewesen, macht aber zugleich seine Qualität aus.
Ursula Baus

Der Reichtum von Fauna und vor allem Flora will erklärt sein – es gibt viel zu lernen.
Grundriss 2. OG, Schnitt
Grundriss EG und 1. OG

Loki Schmidt Haus
im Botanischen Garten
Museum für Nutzpflanzen
2009

Ohnhorststraße 18
22609 Hamburg

Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung
und Umwelt  BSU


Architektur
Prof. Bernhard Winking
Architekten BDA
Hamburg

Bauleitung
Prof. Bernhard Winking
Architekten BDA

Ausstellungskonzeption
Atelier Brückner
Stuttgart

Tragwerksplanung
Weber · Poll
Ingenieurbüro für Bauwesen
Hamburg

Haustechnik
HKP Ingenieure GmbH
Hamburg

Größe
Nutzfläche: 635 m2
BGF: 815 m2
BRI: 3.128 m2

Baukosten
ca. 1,1 Mio. €
 

Fotografie
Tobias Wille (1,2)
Atelier Brückner (3,4)



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