Park & Sleep-Anlage der Messe Frankfurt

Nicht nur zum Waschen da

22. Februar 2009

Park & Sleep-Anlage
der Messe Frankfurt
2008

Rebstockpark
Frankfurt am Main

Auftraggeber
Messe Frankfurt Venue
GmbH & Co. KG

vertreten durch Hartmut Kessler
Frankfurt am Main

Architektur
Kölling Architekten
Bad Vilbel

Projektleitung / Bauleitung
Kölling Architekten

Tragwerksplanung
RSP Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft mbH
Frankfurt am Main

Haustechnik
IGT - Ingenieurgesellschaft
für Haus- und
Gebäudetechnik mbH
Polheim

Elektrotechnik
Ingenieurbüro Luéger
Bad Nauheim

Außenanlagen
BWP Endreß Landschaftsarchitekten
Frankfurt am Main

Bruttogeschossfläche
150 m2 + 40m2 Überdachung

Fotografie
Christoph Kraneburg



Rückwand, Dach und eine Seitenwand verschmelzen zu einem Winkel, unter dem die Pförtnerloge und die Sanitäranlagen ihren Platz finden.

Egal ob in großen Kaufhäusern, auf Flughäfen oder Messegeländen: Der Unterschied zwischen den repräsentativen Räumen, welche die Besucher zu Gesicht bekommen, und den „Hinterzimmern“ und Nebengebäuden ist oft deutlich zu erkennen. Eingangsbereich und Messehallen machen meist viel her, für Lagerhallen und andere sogenannte Zweckbauten bleibt dann häufig kein Geld  übrig. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine besonders schöne Ausnahme ist das park 'n sleep der Messe Frankfurt. Kölling Architekten schufen für den Wohnmobilabstellplatz, der sowohl von Ausstellern als auch Besuchern genutzt wird, ein kleines Sanitärgebäude mit Pförtnerloge, das sich an den Fahrtagen der Frankfurter Feldbahn in den Bahnhof „Rebstöcker Wald“ verwandelt.

Auf das Rankgitter ließen die Architekten in unregelmäßigen Abständen kleine Stahlplättchen aufschweißen. Das entstandene Muster deutet die langen Efeutriebe an, die sich schon bald am Gitter emporschlängeln werden.

Die Lage des Häuschens im Rebstockpark und seine Aufgabe, zeitweise als Bahnhofsgebäude zu dienen, beeinflussten den Entwurf maßgeblich. An der zur Straße ausgerichteten Seite überzieht ein Rankgitter fast die komplette Fassade. Noch ist sein abstraktes Muster deutlich zu erkennen. Doch schon in ein paar Jahren werden grüne Efeublätter dominieren und das Pförtner- und Sanitärgebäude zu einem Teil des Parks werden lassen. Ein tiefer Rücksprung auf der gegenüberliegenden Seite entlang des Bahngleises nimmt mit seinen in verschiedenen Grüntönen schimmernden Fliesen schon heute Bezug zur grünen Umgebung. Über das Plateau, das den Eisenbahnliebhabern als Bahnsteig dient, werden auch die Umkleiden, die Toiletten und die Pförtnerloge erschlossen.

Außen heben sich die beiden Einschnitte als grüne Flächen von der grauen Putzoberfläche ab. Im Innern nehmen einzelne grün geflieste Wände den Sanitärräumen ihren sterilen Charakter.

Format und Farben der Fassadenfliesen griffen die Architekten auch im Innern wieder auf und verliehen damit den meist sehr steril wirkenden Sanitärräumen einen freundlichen Charakter. Dazu tragen auch die großen Lichtkuppeln im extensiv begrünten Dach bei, über die alle Räume belichtet werden. Diese sind nicht einfach planlos angeordnet, sondern ergeben zusammen mit der künstlichen Beleuchtung ein graphisch wirkendes Bild. Die Pförtnerloge, die – durch ihre Nutzung bedingt – nicht introvertiert, sondern extrovertiert ist, bekam als einziger Raum ein großes Fenster und somit direkten Bezug nach außen.
Das park 'n sleep ist nun wahrlich ein sehr kleines Gebäude, doch die vielen genau durchgeplanten Details  zeugen vom Interesse, mit dem Kölling Architekten auch diese Aufgabe wahrnahmen und gleichzeitig vom Spaß, auch im Kleinen eine Herausforderung zu erkennen.
Simone Hübener

Lageplan
Grundriss
Längsschnitt
Querschnitt

Park & Sleep-Anlage
der Messe Frankfurt
2008

Rebstockpark
Frankfurt am Main

Auftraggeber
Messe Frankfurt Venue
GmbH & Co. KG

vertreten durch Hartmut Kessler
Frankfurt am Main

Architektur
Kölling Architekten
Bad Vilbel

Projektleitung / Bauleitung
Kölling Architekten

Tragwerksplanung
RSP Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft mbH
Frankfurt am Main

Haustechnik
IGT - Ingenieurgesellschaft
für Haus- und
Gebäudetechnik mbH
Polheim

Elektrotechnik
Ingenieurbüro Luéger
Bad Nauheim

Außenanlagen
BWP Endreß Landschaftsarchitekten
Frankfurt am Main

Bruttogeschossfläche
150 m2 + 40m2 Überdachung

Fotografie
Christoph Kraneburg



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