Mosaik in Grün

In Pankow, einem Bezirk nordöstlich von Berlin-Mitte, fanden die Bauherren ein tiefes Randgrundstück, wo sich im Bereich der "zweiten Reihe" ein kleines Wohnhaus bauen ließ. Ökologisch einwandfrei, wohnlich und maßgeschneidert, aber auch nicht zu teuer sollte es sein.

Seit kurzem ist ein einfaches, mit Zellulose hochgedämmtes Gebäude ihr neues Zuhause, das sich als Holzhaus nicht einfach zu erkennen gibt: Außen ist die Holzkonstruktion mit grünen Biberschwanzziegeln bekleidet, die in unterschiedlichen Grüntönen ein dezentes Mosaik bilden. Die Fassade interpretieren die jungen Berliner Architekten brandt + simon  als "Dach in der Senkrechten": Ein Material, das normalerweise auf dem Dach stark beansprucht wird, schützt die Holzkonstruktion in der Vertikalen tadellos. Ist erst einmal der Garten angelegt, soll das Grundstück mit den Umfassungsmauern gut einwachsen – grün in grün wird das Haus kaum noch auffallen.

Alle Innenräume sind glatt und schneeweiß. Auch die solide Treppe, die vom offenen Erdgeschoss zu den Zimmern im Obergeschoss und dann ins hohe Dachgeschoss führt, ist weiß gestrichen – das verleiht dem Interieur einen Hauch von Noblesse. Den Grundriss passten die Architekten stadträumlich an die Nachbarbebauung an – dies wirkt vor Ort sehr schlüssig, ein stattlicher Baum auf dem Grundstück konnte stehen bleiben. Mit einfachen Mitteln entstand hier in Pankow ein überaus gebrauchstüchtiges Gebäude, das mit einer originellen Fassade etwas Frische in die zweite Häuserreihe bringt. Wohnen mitten in der Stadt könnte idyllischer kaum sein.
Ursula Baus