Ruhr Museum

Kohle, Koks und Könner

19. Januar 2010

Ruhr Museum
2009

Zollverein A 14
Gelsenkirchenerstraße 181
45309 Essen

Auftraggeber
Stiftung Zollverein
Essen

Museumsgestaltung
hg merz architekten museumsgestalter
Stuttgart

Projektleitung
Markus Betz
Hannes Bierkämper

Mediengestaltung
jangled nerves
Stuttgart

Sanierung der Kohlenwäsche
Heinrich Böll und Hans Krabel
Architektengemeinschaft
Böll und OMA

Ausstellungsfläche
5.000 m²

Fotografie
Rainer Rothenberg / Ruhr Museum
Brigida González




Die ehemalige Kohlenwäsche der Zeche, neu erschlossen, bestens umgenutzt.

Mit dem Ruhr Museum feierte vergangene Woche die Kulturhauptstadt Essen den Start ins Festjahr 2010 – siehe unser eMagazin. Das Ruhr Museum in diesem Wochenbericht quasi en passant zu erwähnen, wäre der Inszenierung der Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebietes allerdings nicht gerecht geworden. In der ehemaligen Kohlenwäsche richtete HG Merz eine Schau ein, die mit der Industriearchitektur und den erhaltenen Maschinen ideal zusammenspielt. Die Architekten, die im Umgang mit vorhandener Bausubstanz und mit dem Konzipieren von Museen und Ausstellungen versiert sind wie kaum andere in Deutschland, mussten das Gebäude, das mit einer langen Rolltreppe auf der  24 m- hohen Besucherzentrumsebene erschlossen ist, vollständig neu strukturieren.

Die lange Rolltreppe zur Eingangsetage und das dramatisch inszenierte Treppenhaus von Rem Koolhaas.

Von dieser mittleren 24 m-Ebene aus geht man von Etage zu Etage im Museum hinunter, wobei der Parcours mit der Gegenwart beginnt und bei der Geschichte endet. Das ist schlüssig, weil sich in verschiedenen Themenbereichen tatsächlich die Komplexität des diffusen Begriffs "Ruhrgebiet" erschließt. Man spaziert an Fotoleuchtwänden vorbei, die einen Einblick in die landschaftliche und architektonische Verwandlung, zugleich die Mythen und Klischees der Region vermitteln; an alten Maschinen, die in einen prozessualen Zusammenhang mit der Technik gestellt werden; freut sich an Exponaten aus dem Zechenalltag, erfährt vieles über die Menschen und die Zeitläufte in einer zwanglosen, unaufdringlichen Weise, was den Besuch zum reinen Vergnügen macht.

Exponate und Kulisse.

Vitrinen und Monitore, Beschriftungen und Exponate  – "Zeitzeichen" – treten an keiner Stelle in eine unangenehme Konkurrenz zur ruppigen Industriearchitektur, sondern lassen begreifen, wieso es sie, diese Industriearchitektur, überhaupt gab. Die Fülle des Materials und der Themen zusammen mit der hochkomplexen Kohlenwäsche-Architektur  und -Einrichtung in Einklang zu bringen, ist mit zurückhaltenden, räumlichen, farblichen und materiellen Mitteln hervorragend gelungen.
Ursula Baus

Bild und Raum passen bestens zueinander.
Klare Orientierung ist bei aller vertikalen und horizontalen, räumlichen Komplexität  gewährleistet.
HGM - Grundriss E12
HGM - Grundriss E17

Ruhr Museum
2009

Zollverein A 14
Gelsenkirchenerstraße 181
45309 Essen

Auftraggeber
Stiftung Zollverein
Essen

Museumsgestaltung
hg merz architekten museumsgestalter
Stuttgart

Projektleitung
Markus Betz
Hannes Bierkämper

Mediengestaltung
jangled nerves
Stuttgart

Sanierung der Kohlenwäsche
Heinrich Böll und Hans Krabel
Architektengemeinschaft
Böll und OMA

Ausstellungsfläche
5.000 m²

Fotografie
Rainer Rothenberg / Ruhr Museum
Brigida González




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