surPLUShome Solar Decathlon

Kleines Kraftwerk

14. Mai 2010

surPLUShome
Solar Decathlon
2009


Standort
voraussichtlich ab Sommer 2010
auf dem Campus Lichtwiese der
Technischen Universität Darmstadt

Auftraggeber
Technische Universität Darmstadt

Architektur
Team Germany, TU Darmstadt
Fachbereich Architektur
Fachgebiet Entwerfen und
Energieeffizientes Bauen
Prof. Manfred Hegger
Darmstadt

Projektleitung
Prof. Manfred Hegger

Bauleitung
Prof. Manfred Hegger

Tragwerksplanung
Team Germany, TU Darmstadt
in Zusammenarbeit mit Fachgebiet
Statik der Hochbaukonstruktionen
Dipl.-Ing. Jochen Stahl
zusammen mit
Tragwerk+ und Fachgebiet Tragwerksentwicklung
und Bauphysik
Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann

Haustechnik
Team Germany, TU Darmstadt
in Zusammenarbeit mit Fachgebiet
Entwerfen und Gebäudetechnologie
Prof. Klaus Daniels

Elektrotechnik
Team Germany, TU Darmstadt
Fachbereich Elektrotechnik und
Informationstechnologie
Fachgebiet Regenerative Energien
Prof. Thomas Hartkopf

Bruttogeschossfläche
81 m²

Baukosten
Prototyp ca. 400.000 €

Fotografie
Ursula Baus



Steht nur bis zum 4. Juni in Essen auf dem Burgplatz, ab Herbst dann in Darmstadt: das Decathlon-Haus der TU Darmstadt, Besichtigung dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Bereits zum zweiten Mal trug die Decathlon-Equipe der TU Darmstadt unter Leitung von Manfred Hegger den Decathlon-Preis davon. Seit 2002 wird dieser renommierte Preis vom Energieministerium der USA ausgelobt - dieses Mal ging es um den "Prototyp Wohnen 2015". Mit ihrem Projekt surPLUShome, das im Oktober 2009 auf der National Mall vor dem Kapitol in Washington neben 19 anderen Häuschen in einer Wettbewerbswoche getestet wurde, gewannen die Darmstädter vor allem, weil sie in den Kategorien Energiebilanz und thermische Behaglichkeit mit Abstand vorne lagen. Hunderttausende sahen in Washington dieses "Haus für zwei Personen", mit dem mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Inzwischen wurde es abgebaut, eingepackt, nach Europa verfrachtet und anlässlich der RUHR2010-Aktivitäten auf dem Essener Burgplatz wieder aufgebaut. Dort steht es bis zum 4. Juni.
 

Schmuckkästchen auf Holzpodest - Neugier der Besucher wird belohnt.

Der Ort in Essen ist glänzend gewählt. Das kleine Wohnwunder steht auf einer Art Holzpodest, ohne Schwellenangst zu erzeugen, das schmucke Kästchen weckt mit seiner ungewöhnlichen Fassade einfach Neugier. Hinter der Fassade steckt ein Einraumkonzept: Rund 80 qm stehen dem fiktiven Zwei-Personen-Haushalt zur Verfügung - großzügig ist der Innenraum durch die Höhe über etwa zwei Dritteln der Grundfläche und durch einen "Extraplatz" auf einer Galerie, die über dem dritten Drittel eingezogen ist. Die Holzständerkonstruktion ist mit Blocksystemen in Decke und Boden kombiniert, die (Kühl-)Decke mit Kunststoffbehältern für PCM bestückt (Phase Change Material, nimmt Wärme auf, ohne sich selbst zu erwärmen und heißt "latente Wärmedämmung"); sie funktioniert mit einer Wärmepumpe. Auf dem Dach sind außerdem hocheffiziente Photovoltaik-Module mit einem Wirkungsgrad von 18 % installiert.

Fassadendetail: Die Solarmodule sind auf einer Unterkonstruktion aus Aluminium wie Schindeln befestigt und mit bunten Plexiglasteilen kombiniert.

Für die Energiebilanz ist jedoch hauptsächlich die Fassade relevant. Hier sind Dünnschicht-Module wie Schindeln auf einer Unterkonstruktion montiert - Standard mit einer Sonderentwicklung der Einhänghaken, die in Darmstadt ausgetüftelt wurde. Die Effizienz der Module wird mit 10 % beziffert; ausgesprochen wichtig ist allerdings, dass sie gestalterisch viele Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Im surPLUShome sind sie mit orangeroten Plexiglasmodulen kombiniert, die preiswert die Anpassung der teureren Solarmodule an die Gebäudekontur bewerkstelligen. Ein paar Zahlen aus der Hochrechnung: Der Heizwärmebedarf wird mit 14,9 kWh/qma prognostiziert, der Primärenergiebedarf mit 55 kWh/qma, die Primärenergieerzeugung mit 300 kWh/qma und der Primärenergieüberschuss mit 300 kWh/qma.

Blick von der Galerie: Schüler begreifen am Modell 1:1, was Architektur energetisch und im Wohnkomfort leisten kann.

In Essen dient das Haus als Anschauungsobjekt: Es geht darum, jedermann zu zeigen, dass energiesparendes Leben nicht mit Einschränkungen in der Lebensqualität verbunden sein muss. Als ich das Haus besuchte, drängte sich gerade eine Schülergruppe ins Haus, ließ sich erklären, worum es geht und war fasziniert von der Gestaltung des Innenraums. Lieber heute als morgen wollten die Schüler so wohnen.
Um sich einem europäischen Wettbewerb zu stellen, müsste das Decathlon-Haus auch nach Madrid transloziert werden, um sich der nächsten Konkurrenz zu stellen. Allein: Es findet sich kein Förderer, auch die stattlichen Instanzen sehen keine Unterstützungsmöglichkeiten. Wenn wir bedenken, wofür unsere Steuergelder verschleudert werden, ist das ein Skandal.
Ursula Baus

Axonometrie
EG

surPLUShome
Solar Decathlon
2009


Standort
voraussichtlich ab Sommer 2010
auf dem Campus Lichtwiese der
Technischen Universität Darmstadt

Auftraggeber
Technische Universität Darmstadt

Architektur
Team Germany, TU Darmstadt
Fachbereich Architektur
Fachgebiet Entwerfen und
Energieeffizientes Bauen
Prof. Manfred Hegger
Darmstadt

Projektleitung
Prof. Manfred Hegger

Bauleitung
Prof. Manfred Hegger

Tragwerksplanung
Team Germany, TU Darmstadt
in Zusammenarbeit mit Fachgebiet
Statik der Hochbaukonstruktionen
Dipl.-Ing. Jochen Stahl
zusammen mit
Tragwerk+ und Fachgebiet Tragwerksentwicklung
und Bauphysik
Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann

Haustechnik
Team Germany, TU Darmstadt
in Zusammenarbeit mit Fachgebiet
Entwerfen und Gebäudetechnologie
Prof. Klaus Daniels

Elektrotechnik
Team Germany, TU Darmstadt
Fachbereich Elektrotechnik und
Informationstechnologie
Fachgebiet Regenerative Energien
Prof. Thomas Hartkopf

Bruttogeschossfläche
81 m²

Baukosten
Prototyp ca. 400.000 €

Fotografie
Ursula Baus



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