Occhio Store

Klasse statt Masse

1. Februar 2010

Occhio Store
2009
Steinstraße 19
81667 München

Auftraggeber
Axelmeiselicht GmbH

Idee und Konzept
Jürgen Drändle
Drändle 70|30
Büro für Corporate Architecture

Axel Meise
Occhio

Peter Martin
Martin et Karczinski GmbH

Projektleitung
Axelmeiselicht GmbH
Thomas Jäger
Markus Olesch

Bruttogeschossfläche
380 m²

Fotografie
Axelmeiselicht



Nicht die Leuchten stehen bei der Marke Occhio im Vordergrund, sondern das Licht, das sie ausstrahlen. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in der Gestaltung der Präsentations- und Verkaufsfläche wieder.

Die Präsentation der eigenen Produktpalette in einem Ausstellungs- und Verkaufsraum ist immer eine Gratwanderung. Auf der einen Seite möchte man dem Kunden möglichst sein gesamtes Können vor Augen führen, zum anderen läuft man sehr schnell Gefahr, den potenziellen Kunden durch ein Zuviel-des-Guten abzuschrecken. Man denke nur an die hell erleuchteten Schaufenster so mancher Leuchtenhersteller und -händler, in denen die unterschiedlichsten Modelle wie eine Traube von der Decke hängen. Im wiedereröffneten Occhio-Store Haidhausen, einem Stadtviertel am Rande der Münchner Innenstadt, blickt man hingegen durch große Fenster in einen sparsam möblierten Raum, indem die Leuchten in den Hintergrund treten. Werbewirksame oder manchmal vielleicht auch eher abschreckende Schriftzüge mit dem Firmennamen sucht man auf den Glasscheiben vergebens. Die Kombination aus elegantem Schwarz und dem warmen, dunkelbraunen Ton des Holzfußbodens weckt Assoziationen an ein Juweliergeschäft. Die drei kleinen Vitrinen, in denen je ein Leuchtenkopf wie edler Schmuck präsentiert wird, unterstützen diesen Eindruck.

Die Produktpalette wird bei Occhio ganz bewusst in einem überschaubaren Rahmen gehalten. Deshalb bleibt den Besuchern im neuen Flagshipstore viel Raum, um alles auf sich wirken zu lassen.

Das Erdgeschoss, das aus einer großen zusammenhängenden Fläche besteht, gliederten Architekt und Designer in verschiedene Zonen. „Supernova", eine Installation aus 48 gleichen, in dreidimensionaler, sphärischer Form montierten Leuchten, zieht im rechten Bereich die Blicke auf sich. Lichtgestaltung ist Kunst, scheint sie einem zuzurufen und damit klarzustellen, dass diese Aufgabe auch nicht jedermann zu überlassen sei. In den Schubladen der schwarzen Theke, die frei im Raum angeordnet ist, verbirgt sich mit verschiedenen Leuchtenköpfen, Glasscheiben und Befestigungen die ganze Welt von Occhio. Der Loungebereich, in dem zwei Sitzgruppen zum Verweilen einladen, bekommt dank einer üppig bepflanzten, grün leuchtenden Wand einen wohnlichen Charakter. Im hinteren Bereich wurde eine Bürozone eingerichtet, in dem die Kunden ihren Ansprechpartner finden.

Unterschiedlich eingerichtete Räume im Untergeschoss sollen dem Besucher das Konzept der Leuchten bis ins Detail vermitteln - und dazu darf es ruhig auch mal ein bisschen bunter werden.

Im Gegensatz zur großflächig angelegten Eingangsebene kennzeichnet das Untergeschoss eine kleinteilige Gliederung. In einem Multimediaraum, der leider nicht ganz so fein daherkommt wie die anderen Bereiche, finden Schulungen und Vortragsveranstaltungen rund um das Thema Licht und Architektur statt. In den gleich einer Wohnung eingerichteten Zonen zeigt sich, dass auch diese Leuchtenmarke durchaus etwas Verspieltes in sich trägt.
Simone Hübener

Grundriss

Occhio Store
2009
Steinstraße 19
81667 München

Auftraggeber
Axelmeiselicht GmbH

Idee und Konzept
Jürgen Drändle
Drändle 70|30
Büro für Corporate Architecture

Axel Meise
Occhio

Peter Martin
Martin et Karczinski GmbH

Projektleitung
Axelmeiselicht GmbH
Thomas Jäger
Markus Olesch

Bruttogeschossfläche
380 m²

Fotografie
Axelmeiselicht



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