Praxis Dr. Dzingel

Haut unter der Lupe

30. Dezember 2009

Praxis Dr. Dzingel
2009

Falkertstraße 48
70176 Stuttgart

Auftraggeber
Dr. Dzingel
Stuttgart

Innenarchitektur
VON M GmbH
Stuttgart

Projektleiterinnen
Myriam Kunz
Grit Ruschinzik

Gesamtfläche
167 qm

Fotografie
Brigida González



Der Wunsch mancher Planer ging für „von m" bei diesem Projekt in Erfüllung: Der Bauherr ließ sich auch bei den Einrichtungsgegenständen vom Fachwissen der Architekten leiten.

„Sie sind ein guter Arzt, aber die Architektur und Einrichtung Ihrer Praxis hat - um dasselbe Niveau zu erreichen - noch Spielraum nach oben." So hat Matthias Siegert von „von m" Architekten Ralf Dzingel dazu bewogen, sich für seine dermatologische Praxis einen neuen Standort zu suchen und diesen von den Stuttgarter Architekten gestalten zu lassen. Die Wahl fiel auf einen eher kleinen Raum im neuen Erweiterungsbau des Diakonieklinikums, den die Architekten in ein wahres Schmuckkästchen verwandelten. Das Sechseck, die abstrahierte Form einer Hautzelle, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Gestaltung: Hängeleuchten, Sitzgelegenheiten und Applikationen auf den Glastrennwänden greifen diese Form auf; auch in die grau lackierte Holzoberfläche des Funktionskerns wurden Sechsecke gefräst.

Das Sechseck - eine stilisierte Hautzelle - wird in der neuen Praxis von Dr. Dzingel zum Markenzeichen.

Dieser zentrale Bereich, der Platz für die Patiententoiletten und das Labor bietet, dominiert sehr angenehm die gesamte Praxis. Eine statisch notwendige Stahlbetonstütze versteckten die Architekten geschickt in einem Wandschrank. So ist das Tragwerk in das architektonische Konzept integriert, obwohl das Gebäude schon fertig war, als die Planungen für den Innenausbau begonnen hatten. Die dem Kern gegenüberliegenden Wände, die weiß gestrichen oder als Glastrennwände ausgeführt wurden, treten optisch in den Hintergrund. Der umlaufende Flur ermöglicht den Zugang zu den einzelnen Behandlungsräumen, gewährleistet für das Personal kurze Verkehrswege und somit eine Erleichterung des Arbeitsalltags. Alle Türbänder sind integriert, die Leuchten in lange, schmale Deckenschlitze eingelassen, die gleichzeitig die Zu- und Abluft der kontrollierten Belüftung aufnehmen.

Möbel von der Stange gibt es auch in den Sprechzimmern nicht. Die schlichte Eleganz zieht sich durch die ganze Praxis und macht nicht an den Türschwellen halt.

Und auch dort, wo meist das Mitspracherecht der Architekten zu Ende ist, ließ sich Ralf Dzingel beraten: Die Möbel in den Sprechzimmern sind Maßanfertigungen für seine Praxis. Drucker, Monitore und flächenbündig eingelassene Uhren fügen sich mit der Architektur zu einem einheitlichen Ganzen zusammen. Fazit: Nachahmung erwünscht.
Simone Hübener

Grundriss

Praxis Dr. Dzingel
2009

Falkertstraße 48
70176 Stuttgart

Auftraggeber
Dr. Dzingel
Stuttgart

Innenarchitektur
VON M GmbH
Stuttgart

Projektleiterinnen
Myriam Kunz
Grit Ruschinzik

Gesamtfläche
167 qm

Fotografie
Brigida González



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