Erweiterung Max-Planck-Institut, Hamburg
Für die Forschung
19. April 2007
Neue Räume für die Forschung im Max-Planck-Institut für Privatrecht. der Gebäudekomplex wurde durch einen viergeschossigen vorstehenden Neubau ergänzt, in dem nun auch der Haupteingang liegt.
Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg betreibt rechtsvergleichende Grundlagenforschung. Nach Harvard stellt seine Bibliothek den weltweit zweitgrößten Bestand an Literatur zum internationalen und ausländischen Zivilrecht. Das Gebäude aus den 1950er Jahren wurde bereits in den 1970er Jahren zum ersten Mal erweitert, um aber weiterhin ideale Bedingungen für Spitzenforschung bieten zu können, war erneut eine Erweiterung erforderlich. Diese konnte auf dem Grundstück nur ermöglicht werden, in dem die niedrigen Bauten, die den südlichen Abschluss des Carrées bildeten, abgerissen wurden. Statt ihrer schließt nun ein viergeschossiger, mit Kupfer verkleideter Baukörper das Geviert. Neue Büroflächen und Besprechungsräume, weitere Bibliotheksarbeitsplätze, zusätzliche 800 Quadratmeter Magazin, Gästewohnungen und ein neuer, großer Saal stehen dem Institut nun zusätzlich zur Verfügung.
Die Form des neuen, viergeschossigen Gebäudekörpers ergab sich aus dem Grundstücksverlauf.
Der neue Lesesaal der Bibliothek ist zum Innenhof orientiert und bietet eine anregende Arbeitsatmosphäre.
Mit der Verkleidung aus Kupfer wird ein Material aufgegriffen, das bereits in den Bestandsgebäuden zusammen mit einem gelben Ziegel zu den prägenden Materialien gehört. Die Form des neuen Baukörpers ergab sich aus der maximal zugelassenen Grundstücksausnutzung. Vor allem zur Straße hin hat dies aber durchaus auch aus der Sicht des Entwurfs Vorteile: der Baukörper wirkt so schlanker; das zurückgesetzte Erdgeschoss nimmt zusätzlich Massivität, so dass sich ein angenehmes Gleichgewicht zu der eleganten Fassade aus den 1950er Jahren einstellt, die im Rahmen des Umbaus gleich mit saniert wurde. Der neue große Saal im dritten Obergeschoss zeigt sich nach außen durch die hohe Übereckverglasung.
Von außen sind aber nicht alle Verbesserungen sichtbar, die sich im Innern ergaben, denn sie liegen zu wesentlichen Teilen unterhalb der Straßenebene. Zum einen ist, unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen, teilweise unter dem Vorplatz gelegen, das Magazin erheblich erweitert worden. Aber auch die zum tiefer liegenden Innenhof hin orientierten und verglasten Arbeitsbereiche der Bibliothek sind nun großzügiger gestaltet. Ein zweigeschossiger Bereich mit einer dreiseitig umlaufenden Galerie stellt die Verbindung zu den älteren Gebäudebereichen her und vermittelt dabei auch elegant zwischen den verschiedenen Höhen des Bestands. Mit Sichtbeton und Holz wurde eine ruhige und harmonische Arbeitsatmosphäre geschaffen. Ideale Voraussetzungen also für die Forschung.
Christian Holl
Lageplan. Der Neubau ist als dunkel angelegte Fläche zu erkennen.
Grundriss 3. Obergeschoss
Erweiterung Max-Planck-Institut für Privatrecht
2006
Mittelweg 187
20148 Hamburg
Auftraggeber
Max-Planck-Gesellschaft
zur Förderung der Wissenschaft e.V.
vertreten durch die
Bauabteilung der Generalverwaltung
München
Architektur
Arbeitsgemeinschaft
Hartmann Schlutz
Patrick Ostrop
Architekten
Hamburg
Entwurf und Planung
Patrick Ostrop
Bert Bücking
in bof architekten
Hamburg
AVA, Bauleitung
Hartmann Schlutz Architekt
Hamburg
SiGeKo
Jens Maas
in Hartmann Schlutz Architekt
Hamburg
Tragwerksplaner
Ingenieurbüro Dr. Binnewies
Hamburg
Prüfstatik
Ingenieurbüro Altstadt & Klatt
Hamburg
Gebäudetechnik
Ingenieurbüro Bernd Herkommer
Hamburg
Elektrotechnik, Aufzüge
Ingenieurbüro
Gerhard Loy & Partner
Hamburg
Baugrundgutachten
Ingenieurbüro
Steinfeld & Partner
Hamburg
Vermessung
wfw nord consult
Hamburg
Gartenplanung
Arbeitsgemeinschaft
Hartmann Schlutz Doris Köhnkow
Architekten/ Landschaftsarchitekten
Beweissicherung
Harald Lange
Hamburg
BGF Neubau
3500 m2
Fotografie
Oliver Heissner