Doppelsporthalle der Grundschule am Arkonaplatz

Es sieht so leicht aus

18. März 2009

Doppelsporthalle der
Grundschule am Arkonaplatz
2008

Ruppiner Straße 47/48
10115 Berlin

Auftraggeber
Land Berlin
Bezirksamt Mitte von Berlin

Architektur
Anderhalten Architekten
Berlin

Bauleitung
Thomas Weber
Architekt

Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure GmbH
Berlin

Haustechnik
Heimann Ingenieure
Berlin

Landschaftsarchitektur Röntz – Landschaftsarchitektur
Berlin
BGF
1.600,00 m2

Baukosten
3,10 Mio. Euro

Fotografie
Peter Thiede


Der Neubau fasst den Pausenhof zu zwei Seiten neu ein. Dank der Verglasung sieht man durch die Halle hindurch auf den hinter ihr liegenden Außensportbereich.

Die Grundschule am Arkonaplatz in Berlin ist ein Backsteinbau in historisierenden Formen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Noch bis 2007 war eine recht kleine Turnhalle auf dem Schulhof die einzige Sportstätte, die den Schülern zur Verfügung stand. Eine Erweiterung innerhalb der dichten Strukturen der Rosenthaler Vorstadt wurde aber erst möglich, als die benachbarten Gewerbebauten abgerissen wurden und das Grundstück, auf dem sie gestanden hatten, der Schule zugeordnet werden konnte. Vom Bezirk Berlin-Mitte wurde ein Wettbewerb für Generalplaner ausgelobt, der die historische Turnhalle um eine zeitgemäße Zweifeldsporthalle ergänzen sollte. Im März 2005 wurde Anderhalten Architekten einstimmig der erste Preis zugesprochen. Ihr Entwurf hatte am besten auf die nach wie vor engen Verhältnissen reagiert.

Der Halle und dem Verbindungsgang mit den dahinter liegenden Umkleideräumen ist eine Pergola vorgelagert.

Die neue Sporthalle teilt das Grundstück in zwei gut überschaubare Bereiche: den Pausen- und Spielhof und den Außensportbereich. Der an die bestehende Halle angefügte Umkleidetrakt schließt unmittelbar an das historische Schulgebäude an, so dass die Schüler von dort aus trockenen Fußes in die Sporthalle kommen. Über ein Foyer werden die neue Halle, die Umkleiden und die bestehende Turnhalle miteinander verknüpft. Die dem Foyer vorgelagerte Pergola aus Lärchenholz fasst den neu angelegten Pausenhof.
Die Spielfeldebene befindet sich 3,50 Meter unter der Geländeoberkante, die Nebenräume und das Foyer liegen auf Geländeniveau. Der oberirdische Teil der Längsseiten, das Foyer und der Gang von der Schule in die Halle wurden raumhoch verglast. Man kann so vom Pausenhof durch die Halle auf den Außensportbereich sehen, die Halle trennt die Räume zu ihren beiden Seiten optisch nicht voneinander. Die übrigen Fassaden wurden mit einer horizontalen Lärchenholzschalung bekleidet.

Blick ins Foyer mit Zuschauerplätzen und dem Abgang in die Halle.

Der Zugang zum Außensportbereich führt durch die Halle, vorbei an den mit zwei verschiedenen Grüntönen lasierten Wänden der Umkleideräume. Vom Foyer werden zwei über die gesamte Hallenlängsseite angelegte Zuschauerränge für etwa 200 Zuschauer erschlossen. Neben den Umkleiden blieb im Verbindungstrakt zwischen Halle und Schule sogar noch Platz für einen Mehrzweckraum.

Eine elegante Dachkonstruktion mit in Längsrichtung verlaufenden Holzwerkstoffplatten und einer quer dazu gespannten Unterkonstruktion.

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Tragwerk der Halle. Dessen Hauptelemente sind Holzwerkstoffplatten der Stärken von 6 bis 10 Zentimeter. Den Druckgurt der unterspannten Konstruktion bildet eine Holzplatte, druckfest gefügt aus kleinteiligen Elementen (2,20 mal 5,50 Meter). Diese horizontale Holzscheibe dient gleichzeitig als Unterkonstruktion der Dachdeckung und als Queraussteifung der Halle. Rippen aus Holzwerkstoffplatten (5,50 mal 1,30 Meter) verlaufen in regelmäßigen Abständen in Längsrichtung, bilden unterstützende Pfetten für die horizontal verlegten Platten und gleichzeitig die Druckstützen für die Unterspannung. Diese Konstruktion wiederholt die eleganten Leichtigkeit, mit der die Architekten es geschafft haben, die Räume durch den Neubau zu ordnen ohne wieder die Enge zu erzeugen, die zuvor hier bestanden hatte.
Christian Holl

Lageplan
Grundriss
Querschnitt durch die alte und die neue Turnhalle
Längsschnitt

Doppelsporthalle der
Grundschule am Arkonaplatz
2008

Ruppiner Straße 47/48
10115 Berlin

Auftraggeber
Land Berlin
Bezirksamt Mitte von Berlin

Architektur
Anderhalten Architekten
Berlin

Bauleitung
Thomas Weber
Architekt

Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure GmbH
Berlin

Haustechnik
Heimann Ingenieure
Berlin

Landschaftsarchitektur Röntz – Landschaftsarchitektur
Berlin
BGF
1.600,00 m2

Baukosten
3,10 Mio. Euro

Fotografie
Peter Thiede


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