Museum DKM | Stiftung DKM

Ein Haus im Dienste der Kunst

1. April 2009

Museum DKM | Stiftung DKM
2009

Güntherstraße 13-15
47051 Duisburg

Auftraggeber
Dirk Krämer & Klaus Maas
Mülheim

Architektur
Egli Rohr Partner AG
CH Baden 5 Dättwil

Projektleitung
Hannes Rohr

Entwurf Einrichtung
Tazalika te Reh
Köln

Bauleitung WMB Wilhelm Maas Baubetriebe
Moers
Oberbauleitung
Jürgen Rauser

Tragwerksplanung
Ingenieurberatung Kempken
Rheurdt

Bauphysik, Schall-,
Wärme- und Brandschutz

IDN - Ingenieurbüro Domke Nachfolger
Duisburg

Farbkonzept Fassade
Ulrich Erben

Bruttogeschossfläche
4.4942

Fotografie
Werner J. Hannappel



Räume, die ganz der Konzentration auf die Kunst dienen. Blick von Anbau in einen der kleinen Skulpturenhöfe mit einer Arbeit von Hugo Suter.

Die Sammler Dirk Krämer und Klaus Maas wollten ein Gebäude, das ausschließlich der Kunstausstellung dient und sich selbst dabei soweit es geht zurücknimmt. Schutz, Bühne, Hintergrund sollten geschaffen werden für die wertvollen Exponate. Ihre Sammlung umfasst Werke der konkreten Kunst der Nachkriegszeit, des Nahen und Fernen Ostens sowie Gefäße aus der Antiken und der Moderne.

Die Fassade zum Innenhof: in kräftigem Orange

Das viergeschossige Museum aus den 60er Jahren steht im Duisburger Dellviertel. Der Betonskelettbau – ursprünglich ein Elektrogroßhandel – diente bis vor wenigen Jahren der Fertigung von Markisen. Nach dem Umbau durch die Schweizer Architekten Egli Rohr und Partner sind die Zuschnitte der Räume, die sich nun mit unterschiedlichen Größen teilweise über zwei Etagen erstrecken, von außen nicht mehr zu erahnen – ebenso wenig wie die neue Funktion des Gebäudes. Es beinhaltet neben den Museumsräumen auch Wohnungen. Ausschließlich das Ocker der fugenlos verlegten, matten Fliesen der Fassade wurde vom Altbau adaptiert. Die Lochfassade ist Fensterbändern gewichen, türkise Mosaiken wurden durch Glas und anthrazitfarbigen Putz ersetzt.
Der Eingangsbereich in der Güntherstraße signalisiert durch die Rampe und die großflächig angelegte Glasfront die allgemeine Zugänglichkeit des Gebäudes. Wirklichen Einblick erhält man nur durch nahes Herantreten an das sich stark spiegelnde Glas: Dahinter wurde ein Ort geschaffen, der durch den dunklen Boden, die Le Corbusier-Möbel sowie Baumfarne in Reih und Glied sowohl Eingangshalle, Lounge als auch Raum der Besinnung zugleich ist.

Zwischen Altbau, Nachbar und Neubau eine kleine Wasserfläche.

Auf den nun folgenden 2 500 Quadratmetern in mehr als 50 individuell dimensionierten Räumen werden Gemälde, Installationen, Skulpturen und Fotografien in ungewöhnlichen Kombinationen präsentiert. Die Räume wirken introvertiert und kühl – die Skelettbauweise ist nur noch zu erahnen, da sämtliche Stützen, Stürze und Stauräume in dicken Wänden verschwinden. Nur eine saubere Schattenfuge trennt neuen Einbau von alter Konstruktion, wie es sich gehört!
Ausschließlich in der ersten Etage wird der Blick aus dem Fenster auf die Stadt freigegeben. Hier sind die Werke architekturdarstellender Künstler und Fotografen zu betrachten, hier kann man sich den Werken der Bechers und Renger-Patzschs Werken widmen.
Ein eingeschossiger, neuer Betonriegel im hinteren Bereich des Grundstücks liegt eher als dass er steht, eingebettet in Kies, an einer japanisch anmutenden Wasserfläche, umgeben von den alten Backsteinwänden der Nachbarn.
Dieser neue Baukörper nimmt acht Räume auf, einer ist aus der langgestreckten Fassade herausgeschoben. So wird das Grundstück optimal genutzt und ein Rahmen für Objekte im Außenraum geschaffen.

Im Innern: Räume mit unterschiedlichen Größen und differenzierten Tages- und Kunstlichtbedingungen.

In den Räumen, in denen es keine Oberlichter gibt, wurden großformatige Glasflächen eingesetzt. Weil sie vom Boden nur bis zur Hälfte der Raumhöhe reichen, sind Blicke von den Nachbarn auf die Kunst ausgeschlossen.
Die Rechnung der Bauherren und Kunstsammler, dass der Kunst die Aufmerksamkeit der Besucher eines Museums gebührt, nicht dessen architektonischer Hülle, geht auf – und trotzdem handelt es sich hier um eine ausgesprochen angemessene Hülle. Gern kommt man nun nach Duisburg um dem neuen gehaltvollen Nachbarn vom Lehmbruck einen möglichst langen Besuch abzustatten.
Ann-Kristin Masjoshusmann

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss Altbau
Grundriss 2. OG Altbau
Grundriss Anbau

Museum DKM | Stiftung DKM
2009

Güntherstraße 13-15
47051 Duisburg

Auftraggeber
Dirk Krämer & Klaus Maas
Mülheim

Architektur
Egli Rohr Partner AG
CH Baden 5 Dättwil

Projektleitung
Hannes Rohr

Entwurf Einrichtung
Tazalika te Reh
Köln

Bauleitung WMB Wilhelm Maas Baubetriebe
Moers
Oberbauleitung
Jürgen Rauser

Tragwerksplanung
Ingenieurberatung Kempken
Rheurdt

Bauphysik, Schall-,
Wärme- und Brandschutz

IDN - Ingenieurbüro Domke Nachfolger
Duisburg

Farbkonzept Fassade
Ulrich Erben

Bruttogeschossfläche
4.4942

Fotografie
Werner J. Hannappel



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