Restaurant Konrads im Kur- & Wellness Haus „Spree Balance"

Ein architektonischer Genuss

19. April 2010

Restaurant Konrads
im Kur- & Wellness Haus
„Spree Balance"
2009

Ringchaussee 154
Burg (Spreewald)

Auftraggeber
Helmut Kollosche
„Spree Balance"

Architektur
Hans-Joachim Kollosche
Burg (Spreewald)

Innenarchitektur
Kaiser Schönlein
Berlin, Hamburg

Bruttogeschossfläche
290 m² inkl. Küche, Lager

Baukosten
800.000 €
 
Fotografie
Uwe Ditz



Helle Farben in Kombination mit verschiedenen Rottönen charakterisieren die Inneneinrichtung des Restaurants Konrads.

Um herrliche Landschaften und Natur zu genießen, bedarf es keiner weiten Flugreise. Denn diese zur Erholung wichtigen Voraussetzungen finden wir auch im eigenen Land. Den Spreewald beispielsweise charakterisieren weitläufige Kanäle, üppig wachsende Schilfbüschel und eine traditionell rustikale Architektur. Mit diesen Motiven spielte die Innenarchitektin Susanne Kaiser bei der Planung des Restaurants Konrads im neuen Hotel Spree Balance. Der Bezug zur Landschaft, zur Geschichte des Ortes wurde aufgenommen und in eine moderne Sprache übersetzt. Und deshalb spürt man – egal ob man bei Tageslicht oder Dunkelheit das Restaurant besucht – das Besondere dieses ostdeutschen Grenzgebiets. Gleich neben dem Eingang erinnern  Dekosticks an wankende Schilfhalme; warme Farben, bevorzugt Weinrot, Beige und Hellbraun, erinnern an die Farben der Natur.

Die Schwarzweißfotografien wurden natürlich auch alle im Spreewald aufgenommen. Wie in einem Setzkasten stehen sie auf den Regalbrettern oder hängen an der Wand.

Ein langgezogener, niedriger Raumteiler gliedert das Konrads in einen Bar- und einen Speisebereich. Die Lounge ist mit zwei langen Sitzbänken möbliert, auf denen man es sich gemütlich machen und sich vom Stress des Alltags wunderbar erholen kann. Niedrige Hocker aus Eichenholz, die mal mit einer Glasplatte bedeckt als Tisch dienen, mal mit einem Sitzkissen weich gepolstert sind, ergänzen die zurückhaltende, elegante Einrichtung. Für die Stirnseite entwarf Susanne Schönlein-Höpfner eine Art überdimensionierten Setzkasten, in dem zahlreiche Schwarzweißbilder mit Spreewaldmotiven stehen oder hängen. Der Tresen besteht aus Naturholz und einer satinierten Glasplatte, die dank integrierter LED-Technik von hinten in verschiedenen Farben beleuchtet werden kann. So lässt sich die Atmosphäre verändern, der im Restaurant gewünschten Stimmung anpassen.

Das offene Feuer erzeugt eine gemütliche, fast schon romantische Atmosphäre.

In Kontrast zu dieser künstlichen Lichtquelle tritt der Ethanolkamin mit seinen in hellen Farbtönen lodernden Flammen. Eine Abzugshaube wäre nicht erforderlich gewesen. Doch das von Kaiserschönlein ausgewählte Abzugsgitter mit seinem arabisch anmutenden Muster und den goldfarbenen Innenseiten erweist sich als perfekte Ergänzung dieses Kamins – technische Notwendigkeit hin oder her. Hinter dem Kamin befindet sich der Gastraum, in dem die Innenarchitektin die Farbigkeit der Bar weiterführte. Stühle mit dunkelrotem Stoffbezug und hoher Lehne sowie die großen, knallroten, Stoffleuchten setzen Akzente in der ansonsten von hellen Tönen bestimmten Einrichtung. Die aufgestellten kleinen Zweiertische aus gekälkter Eiche erlauben es dem Restaurantchef, flexibel auf die Wünsche der Besucher zu reagieren.
Den Frühstücksraum im Wintergarten trennte Susanne Schönlein-Höpfner mit Paravents vom Speiseraum ab. Dort spielt die Möblierung eine eher untergeordnete Rolle. Es zählt allein der ungestörte Blick nach draußen in die umgebende Landschaft, auf die Dorfstraße und den angrenzenden Radweg, auf dem die Einheimischen mit ihren Drahteseln vorbeifahren. So gelingt der Rückschluss zur Natur, die in dieser Region wie auch im gesamten Hotel eine wichtige Rolle spielt. Doch Susanne Kaiser romantisiert diese Thematik nicht, sondern verbindet sie auf geschickte Weise mit zeitgenössischem Design.
Simone Hübener

Grundriss mit Bar (unten links), Gastraum (unten rechts) und Frühstücksbereich (oben rechts)

Restaurant Konrads
im Kur- & Wellness Haus
„Spree Balance"
2009

Ringchaussee 154
Burg (Spreewald)

Auftraggeber
Helmut Kollosche
„Spree Balance"

Architektur
Hans-Joachim Kollosche
Burg (Spreewald)

Innenarchitektur
Kaiser Schönlein
Berlin, Hamburg

Bruttogeschossfläche
290 m² inkl. Küche, Lager

Baukosten
800.000 €
 
Fotografie
Uwe Ditz



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