Kellereigebäude der Hessischen Staatsweingüter

Auf in den Rheingau

23. Juli 2009

Kellereigebäude der
Hessischen Staatsweingüter
2009

Kloster Eberbach
65346 Eltville im Rheingau

Auftraggeber
Hessische Staatsweingüter
Kloster Eberbach GmbH
Eltville

Architektur
Friess + Moster, Freie Architekten
Neustadt an der Weinstraße

Projektleitung
Reinhard Moster

Projektsteuerung
Schumann Projektsteuerung
Darmstadt

Innenarchitektur
Planungsbüro Wolfgang Münzing
Flein

Landschaftsarchitektur
Die LandschaftsArchitekten
Wiesbaden

Tragwerksplanung
B+G Ingenieure
Bollinger und Grohmann Gmbh
Frankfurt

Haustechnik HSL
EPS Planungsgruppe GmbH
Bad Pyrmont

Haustechnik ELT
Kirschenknapp
Ingenieure + Sachverständige
Gemsingen

Lichttechnik
a•g Licht
Ges. beratender Ing. für Lichtplanung
Bonn

Kellereitechnik
R+S Kelterhaus- u. Kellereitechnologie GmbH
Rheinstetten

Bruttogeschossfläche
10.000 qm

Baukosten
15,6 Mio € (netto)

Fotografie
Thomas Ott (1,3)
Reinhard Moster (2)
 



Auf einem Aussichtsplateau stellt ein gläserner Kubus innerhalb einer pavillonähnlichen Struktur die Verbindung zu den darunter liegenden Anlagen der Staatsweinkellerei her.

Der Rheingau ist eine der ältesten und schönsten Kulturlandschaften in Deutschland. Seine Bedeutung ist seit jeher mit dem Wein und dessen Anbau verbunden. Wer an einem schönen Sommertag von Wiesbaden nach Rüdesheim unterwegs ist, dem erschließt sich eine wunderbare Szenerie, die von den durch sanfte Hügel modulierten, parallel verlaufenden Linien der Weinreben und dem nahen Fluss geprägt ist. In den kleinen Ortschaften finden sich besuchenswerte Bauten vergangener Zeiten, mal pittoresk verwittert, mal liebevoll saniert.

Unterhalb des Aussichtsplateaus fasst das Gebäude von zwei Seiten einen Platz mit Gastronomie und Weinberg ein.

Weniger gut ist es um die zeitgenössische Architektur im Rheingau bestellt: einzig Christoph Mäcklers Hörsaalgebäude für die European Business School in Oestrich-Winkel lohnte bislang ebenso einen Besuch wie die Erweiterungsbauten der Internatsschule Schloss Hansenberg (Sander + Hofrichter) und eine Handvoll privater Bauten. Doch seit kurzem gibt es zwei weitere vielversprechende Ziele, beide eng mit dem Thema Wein verbunden: das Institutsgebäude der Forschungsanstalt Geisenheim von Volker Staab und die Kellerei der Hessischen Staatsweingüter von Friess und Moster.
Die Staatsweingüter sind mit fast 200 Hektar Gesamtrebfläche das größte und mit ihrem historischen Kern, dem 1136 gegründeten Kloster Eberbach, eines der ältesten Weingüter Deutschlands und der Welt. Das weltbekannte Zisterzienserkloster war schon im Mittelalter ein Zentrum des Weinbaus, besondere Bedeutung unter allen Weinbergen der ehemaligen Abtei erlangte der in unmittelbarer Nähe liegende Steinberg. Wie sein französisches Pendant, der Clos de Vougeot in Burgund, ist auch dieser Zisterzienserweinberg von einer gewaltigen, schützenden Bruchsteinmauer umgeben, die das Mikroklima positiv beeinflusst.

Das Großteil der Kellerei ist unterirdisch angelegt.

Hier, direkt am Steinberg, auf dem Gelände des ehemaligen Betriebshofs, steht nun die neue Kellerei. Hier werden gute und sehr gute Rieslinge und Spätburgunder nach höchsten Qualitätsstandards vinifiziert. Fast zwei Millionen Liter Tankvolumen stehen zur Verfügung, 1,3 Millionen Flaschen lagern hier, bis zu 140 Tonnen Trauben werden pro Tag verarbeitet: ein veritabler Produktionsbetrieb. Doch wo passiert das alles? Als Besucher nimmt man zunächst nur das große Aussichtsplateau, den gläsernen Kubus der Vinothek und die Natursteinmauern, die das Motiv der Steinberg-Mauer aufnehmen, wahr. Denn fast drei Viertel der Kellerei liegt gottlob unter der Erde, eine lange diskutierte „Lichtfuge“ sorgt dennoch für Tageslicht.
Hunderte Besucher konnten sich beim diesjährigen „Tag der Architektur“ von der hohen Qualität der neuen Kellerei überzeugen, die sich sehr harmonisch in die sensible Kulturlandschaft einfügt. Tun Sie es auch und fahren mal in den Rheingau, nicht nur des Weines wegen.
Christof Bodenbach

Lageplan
Grundriss Eingangsebene / Aussichtsplateau
Grundriss der Ebene unter dem Aussichtsplateau mit Veranstaltungs- und Besucherräumen
Unter den Besucherräumen: Die Ebene mit Tank- und Flaschenlager
Der Schnitt durch die Lichtfuge zeigt, wie die Kellereigebäude in das Gelände eingefügt wurden.

Kellereigebäude der
Hessischen Staatsweingüter
2009

Kloster Eberbach
65346 Eltville im Rheingau

Auftraggeber
Hessische Staatsweingüter
Kloster Eberbach GmbH
Eltville

Architektur
Friess + Moster, Freie Architekten
Neustadt an der Weinstraße

Projektleitung
Reinhard Moster

Projektsteuerung
Schumann Projektsteuerung
Darmstadt

Innenarchitektur
Planungsbüro Wolfgang Münzing
Flein

Landschaftsarchitektur
Die LandschaftsArchitekten
Wiesbaden

Tragwerksplanung
B+G Ingenieure
Bollinger und Grohmann Gmbh
Frankfurt

Haustechnik HSL
EPS Planungsgruppe GmbH
Bad Pyrmont

Haustechnik ELT
Kirschenknapp
Ingenieure + Sachverständige
Gemsingen

Lichttechnik
a•g Licht
Ges. beratender Ing. für Lichtplanung
Bonn

Kellereitechnik
R+S Kelterhaus- u. Kellereitechnologie GmbH
Rheinstetten

Bruttogeschossfläche
10.000 qm

Baukosten
15,6 Mio € (netto)

Fotografie
Thomas Ott (1,3)
Reinhard Moster (2)
 



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