Die BAU in München

Thomas Geuder
23. Januar 2013
Mit Spannung erwartet: Am Montag, 14. Januar 2013 wurde in Anwesenheit politischer Prominenz die BAU 2013 feierlich eröffnet. (Foto: Messe München International)

Thomas Geuder: Herr Arend, was kann die BAU?
Mirko Arend: Die BAU kann vor allem eines besonders gut: Die Schaffung einer wirklich internationalen Geschäftsplattform für die komplette Baubranche. Anbieter und Nachfrager treffen sich hier, um Ideen und Projekte gemeinsam zu entwickeln, zu besprechen und deren Umsetzung auf Basis der präsentierten Innovationen voranzubringen und in Geschäft umzusetzen. Eben ganz klar eine Messe von Profis für Profis.

Was kann die BAU für die Handwerker leisten?
Die Handwerker sind in der Tat und schon traditionell die stärkste Besuchergruppe. Das ist erfreulicherweise bei der jetzt zu Ende gegangen BAU 2013 ebenfalls zu erkennen. Besonders interessant für die Handwerker ist natürlich, dass hier wirklich für jedes spezifische Bauhandwerksegment die Top-Produkte, Top-Lösungen und Top-Innovationen präsentiert werden, und zwar so, dass diese auch von den Handwerksbetrieben anschließend direkt genutzt und verbaut werden können. Das hilft den Handwerksbetrieben, und auch die Bauherren freuen sich.
Wir bieten den Handwerkern aber noch mehr. Zum Beispiel über den «Treffpunkt Handwerk» erhalten Handwerker zusätzliche, übergeordnetet und sehr pragmatisch nutzbare Informationen, unter anderem und zum Beispiel auch zu Themen wie «Forderungsmanagement» sowie «Online- und Socialmediakomptenz für das Handwerk».

Für Handwerker bietet die BAU eine ideale Plattform zum Kennenlernen ... (Foto: Messe München International)
… und Ausprobieren. (Foto: Messe München International)

Was kann die BAU für Architekten und Planer leisten?
Für Architekten und Planer ist die BAU mittlerweile das Top-Messe-Event weltweit. Das liegt vor allem an ihrem gewerkeübergreifenden Charakter. Was meine ich damit? Architekten und Planer sehen auf der BAU innerhalb von 6 Tagen und an einem Ort konzentriert alle Baumaterialien, Bauelemente, Bausysteme und Lösungen. Das sind natürlich und vor allem innovative Endprodukte, die sofort in der Planung berücksichtigt werden können.
Außerdem bietet die BAU dem Architekten und Planer ein hochwertiges und kostenfrei zugängliches Rahmenprogramm, an dem sich unter anderem auch Top-Architekten wie zum Beispiel Tobias Walliser, Patrick Schumacher oder Ben van Berkel aktiv beteiligen. Besonders spannend für Architekten und Planer ist natürlich auch die Tatsache, dass die BAU mittlerweile auch die absoluten Top-Stars der weltweiten Architekturszene, wie zum Beispiel Daniel Libeskind oder Christoph Ingenhoven nach München bringt.

Wie ist die internationale Besucherresonanz?
Ganz ehrlich!: Aus unserer Sicht absolut sensationell. Die BAU konnte dieses Jahr und damit zum ersten Mal die Marke von 60.000 in Bezug auf internationale Besucher knacken. Nie zuvor hatten wir mehr internationale Besucher zu Gast als vom 14. bis 19. Januar 2013!

Mario Cucinella, Chritoph Ingenhoven, Andrei Borkov, Daniel Libeskind, Juhani Uolevi Pallasmaa und Jean-Michel Jaspers (V.l.n.r.) diskutierten auf der BAU über Nachhaltigkeit. (Foto: Messe München International)

Was sagen die Architekten zur BAU?
Das was wir bisher an durchweg positiver Resonanz von Architekten zur diesjährigen Messe erfahren haben, hat selbst unsere hohen Erwartungen noch übertroffen. Den ersten Ergebnisse unserer mit tns-infratest durchgeführten Besucherbefragung zur Folge loben die Architekten vor allem die Komplettheit des Angebotes, die Präsenz der Marktführer und die Internationalität der Aussteller.
Stellvertretend für die Architektenmeinungen zur BAU 2013 darf ich hier kurz Herrn Libeskind zitieren:
«This is a fantastic fair. I don’t think there is a greater collection of ideas of possibilities for construction for building for the whole technology of the industry.»

Wie schätzen Sie die Innovationsdichte der Aussteller in diesem Jahr ein?
Wir haben mittlerweile sicherlich das große Glück, dass sich die Aussteller ihre Innovationen alle zwei Jahre explizit für die BAU aufheben und diese eben ganz präferiert und exklusiv zur BAU präsentieren. Als jemand der «nur» für die Messorganisation und die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich ist, fällt es mir aber in der Tat schwer, ihre Frage im Detail zu beantworten. Wichtiger ist mir dabei auch, was die Architekten als Top-Besuchergruppe der BAU 2013 dazu denken und tatsächlich als Innovation einstufen. Deshalb hatten wir in diesem Jahr zum ersten Mal ein Trendscouting von knapp 80 Architekten, die in zwei Tagen über die B AU gelaufen sind und tatsächlich mehrere Hundert Innovationen entdeckt und benannt haben.

Die Aussteller der BAU hatte viele gute Innovationen für die Besucher parat – wie hier beispielsweise im Bereich der Beschläge. (Foto: Messe München international)

Mit welchem Gefühl blicken die Aussteller in die Zukunft der Baubranche?
Unsere Aussteller sind hinsichtlich der konjukturellen Situation in der Baubranche durchaus positiv gestimmt. Genau wie unsere Besucher haben wir auch unsere Aussteller über tns-infratest unabhängig befragt. Demnach beurteilen 54% unsere Aussteller die gegenwärtige Branchensituation als «gut» und weitere 27% sogar als «sehr gut» bzw. «ausgezeichnet». Für die Zukunft erwarten 47% der Aussteller, dass die Brachenkonjunktur auf diesem hohen Niveau stabil bleibt. 43% gehen für die Zukunft sogar noch von einer weiteren Verbesserung aus.
Ich persönlich glaube, dass die BAU 2013 dazu auch ein wenig ihren Beitrag geleistet hat und Aussteller und Besucher nach dem Messebesuch deutlich positiver gestimmt wieder zu Hause angekommen sind.

Was kann der Messestandort München, was andere nicht können?
Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht. Ich glaube bei uns stimmt einfach das Gesamtpaket aus Top-Messeorganisation und München als sehr attraktiver Stadt, die man gerne besucht.

Auch in Sachen Standarchitektur gab es einiges zu sehen, wie beispielsweise bei dem Nagolder Unternehmen Häfele, die mit ihrem «Youth Lab» einen Blick in die Zukunft der Jugendherberge wagten. (Foto: Häfele)

Was tut die Messe München, um die steigende Nachfrage und Ansprüche der Aussteller zu befriedigen?
Das ist in der Tat eine sehr schwierige Frage, da wir ja schon weit im Vorfeld zur BAU 2013 eine so hohe Nachfrage nach Ausstellungsfläche hatten, dass wir diese schlussendlich eben nicht mehr komplett befriedigen konnten. Dies betrifft sowohl Stammaussteller, die mehr Flächen haben wollten, als auch Neuaussteller, die wir aufgrund unseres Flächenengpasses leider nicht berücksichtigen konnten. Das ist auch zur BAU 2015 zu erwarten. Deshalb bin ich erst einmal sehr froh darüber, dass die Geschäftsführung der Messe München in Abstimmung mit den Gesellschaftern der Messe München dafür Sorge trägt, dass für unser Messegelände zwei weitere Messehallen gebaut werden, die wir dann voraussichtlich ab der BAU 2019 bespielen können.
Bis dahin müssen wir uns mit Zwischenlösungen behelfen. So werden wir zum Beispiel versuchen, unsere bestehenden Aussteller davon zu überzeugen, ihre Stände weniger in die Breite zu bauen, sondern verstärkt in die Höhe (Stichwort Doppelstock), um etwas mehr Ausstellungsfläche für Neuaussteller zur Verfügung zu haben.

Wie wird sich die BAU in der Zukunft entwickeln?
Sie kennen ja den Spruch: «Prognosen sind schwierig, vor allen wenn Sie die Zukunft betreffen.»
Spaß beiseite! Wir werden alles von unserer Seite dafür tun, dass wir die Innovations- und Geschäftsplattform BAU auf diesem hohen Niveau weiter führen und entwickeln können und wenn möglich aussteller- wie besucherseitig noch ein Stück internationaler werden. Hier sind uns die Architekten und Planer als Zielgruppe ein besonders Anliegen, da sie als Nachfrager den «Rhythmus des Bauens» vorgeben!

Vielen Dank!

Mehr denn je ist die BAU auch bei Besuchern aus dem Ausland gefragt. (Foto: Messe München international)
Für viele Aussteller eine besondere Zielgruppe: die Architekten. (Foto: Messe München international)
BAU 2013
Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme

Messe München GmbH
Messegelände
DE-81823 München

Tel.: +49 89 949 20720
Fax: +49 89 949 9720729
[email protected]

Projektleitung
Mirko Arend, Projektgruppenleiter
Nina Nowatius, Projektreferentin
Markus Sporer, stellv. Projektleiter
Anita Steinle, Projektreferentin
Brigitte Fiedler, Projektreferentin / Rahmenprogramm

Technik
Ulrich Drechsler, Abteilungsleiter

Presse
Johannes Manger, Projekt PR-Referent
Benjamin Büttner, Projekt-PR-Assistent

www.bau-muenchen.de

Andere Artikel in dieser Kategorie