Das war die Expo Real in München

Thomas Geuder
15. Oktober 2013
Die Fachmesse Expo Real in München war auch in diesem Jahr vor allem wieder eines: eine ideale und kompakte Meeting-Plattform. (Foto: Lukas Barth, Messe München GmbH) 
Thomas Geuder: Frau Boymanns, was kann die Fachmesse Expo Real?

Claudia Boymanns: Die Expo Real bietet der Immobilienbranche die perfekten Rahmenbedingungen für interdisziplinäres und ergebnisorientiertes Netzwerken zwischen Entscheidern. Als größte B2B-Messe für Immobilien und Investitionen in Europa versammelt die Messe alle relevanten Branchenexperten über die gesamte Wertschöpfungskette. Aktuelle Themen und Trends der Immobilienwirtschaft diskutieren international renommierte Referenten im umfangreichen Konferenzprogramm. 1.663 Aussteller aus 33 Ländern und 36.000 Teilnehmer aus 68 Ländern konzentrieren sich hier auf konkrete Projekte und aufs Geschäft.

Was ist die Expo Real für Immobilien-Entwickler und Investoren?

Immobilien-Entwickler und Investoren nutzen die Messe, um Transaktionen zu besprechen und vorzubereiten, sich über die aktuelle Situation der Branche auszutauschen und um sich ein Bild über die Entwicklung der Immobilienmärkte zu machen. Die Expo Real ist eine Plattform, um Geschäftsbeziehungen mit bestehenden Partnern auszubauen und um neue Gelegenheiten mit neuen Partnern zu kreieren. Die Messe stellt die persönliche Begegnung in den Vordergrund und verleiht somit der Branche gegenüber aller Internetkommunikation ein Gesicht.

Zahlreiche Architekturmodelle waren wieder zu sehen, aber auch Animationen und Filme am (machmal sogar selbst steuerbaren) Bildschirm. (Foto: Alex Schelbert, Messe München GmbH) 
Was leistet die Expo Real für Architekten und Planer?

Architekten sind Planer von Gebäuden, genauso bedarf es aber auch einer finanziellen und nutzungsorientierten Planung. Die Expo Real bietet Architekten einen Ort, mit Entwicklern und Investoren ins Gespräch zu kommen bzw. hier ihre Auftraggeber zu finden. Sie sind daher ein wichtiger Bestandteil der Messe und zunehmend mit eigenen Ständen präsent: dieses Jahr waren 84 Unternehmen aus dem Bereich Architektur und Planung vertreten. Darüber hinaus gab es zahlreiche Diskussionsrunden zur Stadtentwicklung und Stadtplanung, für den Austausch über die Umsetzung konkreter Projekte.

Wie schätzen Sie die Innovationsdichte der Aussteller in diesem Jahr ein?

Die Innovationsdichte war sehr hoch, nicht nur durch neue Aussteller sondern auch durch langjährige Aussteller, die sich aufgrund der veränderten Marktlage für neue Ansätze und Strategien interessieren.

Welche Veranstaltungen im Rahmen- bzw. Konferenzprogramm waren sehenswert?

Das Konferenzprogramm der Expo Real deckt in seiner Breite eine Vielzahl von Themen ab, die die Immobilienbranche beschäftigt. Teilnehmer setzten je nach Interesse sehr unterschiedliche Schwerpunkte und Perspektiven. Diskussionen zur Finanzierung und zu Investitionen waren dieses Jahr sehr gut besucht, insbesondere die Veranstaltung „Hidden Champions 3: Family Offices, High Net Worth Indviduals und Stiftungen”. Aber auch Vorträge zu Spezialimmobilien wie Hotels, Pflegeimmobilien und Handel stießen auf sehr hohes Interesse bei den Zuhörern. Stadtentwicklung und die Entwicklung der Wohnungsmärkte in Deutschland verzeichneten großen Zulauf. Dies gilt auch für die Foren, die internationale Immobilienmärkte thematisierten.

Wie ist die internationale Besucherresonanz?

Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Zuspruch ausländischer Besucher. Rund ein Drittel der diesjährigen 18.600 Fachbesucher kam aus dem Ausland. Die Top Ten unter den insgesamt 68 Besucherländern waren neben Deutschland – in dieser Reihenfolge – Großbritannien, Österreich, Niederlande, Schweiz, Frankreich, Russland, Polen, Tschechische Republik, USA und Luxemburg.

Was sagen Architekten und Planer über die Expo Real?

Hier möchte ich gerne das Wort Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer überlassen, die sich wie folgt äußerte: «Die Expo Real ist eine bedeutende Messe, auf der die Architekten und Stadtplaner vertreten sein müssen. Wir müssten uns noch stärker einbringen; denn alles, was hier im Mittelpunkt steht, wäre ohne unsere planerische Leistung nicht möglich.»

Was kann der Messestandort München im Vergleich zu anderen?

München liegt in der geographischen Mitte Europas. Die Flugzeit zu und von vielen europäischen Städten beträgt weniger als zwei Stunden. Als charmante Metropole in landschaftlich reizvoller Umgebung zieht sie jährliche viele Messeteilnehmer an. Die lebendige Innenstadt mit ihren kulturellen «Landmarks», eines sich ständig erneuernden Stadtbildes und ein vielfältiges gastronomisches Angebot erhöhen die Attraktivität der Stadt. Mit über 40 Eigenveranstaltungen ist die Messe München International eine der weltweit führenden Messegesellschaften. Die regelmäßig hervorragenden Beurteilungen von Kunden sowie Partnern bezüglich Professionalität, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit geben unseren Anstrengungen um Servicequalität und Innovationsstärke recht.

Die beste Anlaufstelle für Architekten war diesmal der Messestand von World-Architects.com in Halle A1. (Foto: Mathias Duerr)
Mit welchem Gefühl blicken die Aussteller in die Zukunft ihrer Branche?

Wenn die gute Stimmung der abgelaufenen Expo Real als Indikator für die Zukunft gesehen wird, dann ist die Immobilienbranche etwas optimistischer als noch in den letzten Jahren. Das Transaktionsvolumen für europäische Gewerbe und Wohnimmobilien steigt wieder, die Bereitschaft globale Geschäfte zu tätigen, nimmt zu. Messeteilnehmer berichten von guten und konkreten Gesprächen.

Wohin wird für die Expo Real die Reise in Zukunft gehen (müssen)?

Wir wollen qualitätvoll wachsen – sowohl mit neuen Themen als auch in den Segmenten. So ist zwar die Hotellerie inzwischen auf der Expo Real angekommen und hat ihren festen Platz auf der Messe. Im Bereich der Logistik gibt es jedoch noch Potenzial sowie bei dem was unter Alternative Investments zusammengefasst wird: Pflegeimmobilien, studentisches Wohnen oder Bauten für die öffentliche Hand. Skandinavien und die sich langsam erholenden Märkte Südeuropas wollen wir ebenfalls wieder stärker auf die Messe holen.

Frau Boymanns, vielen Dank für das Gespräch! 

Claudia Boymanns (2.v.l.), Projektleiterin der Expo Real, in Gesellsaft von (v.l.): Stefan Reschke, (Geschäftsführer Maya International), Maria Vassilakou (Vizebürgermeisterin von Wien) und Dr. Wolf-Dietrich Müller (Geschäftsbereichsleiter Messe München). (Foto: Lennart Preiss, Messe München GmbH) 
«Es macht keinen Sinn, über Quantitäten zu reden, wenn sie keine Qualität haben.» (Daniel Racine, frei nach Karl Marx) Die sehr spannende und lebhafte World-Architects.com Podiumsdiskussion zum Thema «Prozess und Produkt – Qualitätskriterien guter Stadtentwicklung» moderierte Daniel Racine von Ingenious Switzerland (Podiumstisch, Mitte). (Foto: Mathias Duerr)
Die Podiumsteilnehmer (v.l.n.r): Peter Berger (Theo Hotz Partner Architekten), Markus Penell (O&O Baukunst), Franz Fürst (Fürst Developments), Daniel Racine (ingenious switzerland), Fabienne Hoelzel (Fabulous Urban), Prof. Jörn Walter (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg), Stefan Rappold (Behnisch Architekten). Auf dem Bild leitet gerade ein: Renato Turri, CEO World-Architects.com. (Foto: Mathias Duerr) 
Daniel Racine und Charles Ganz, Managing Director World-Architects.com, im Gespräch mit einem Standbesucher. (Foto: Mathias Duerr) 
Nach der Podiumsdiskussion startete der World-Architects.com Tweetup Expo Real. Im Bild: Thomas Geuder, der den Tweetup leitete, Ruth Berktold (yes architecture) und Christine Kaiser (Stylepark). (Foto: Mathias Duerr)
Der Messestand von World-Architects.com wurde von Holzer Kobler Architekturen aus Berlin entworfen. Im Bild, Mitte: Peter Petz, Projektleiter German-Architects.com. (Foto: Mathias Duerr)
Auch politische Prominenzn war anwesend: EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger (Mitte) erläuterte seine Sicht auf das Thema Energie. (Foto: Lukas Barth, Messe München GmbH)
EXPO REAL 2013
16. Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen

Messe München GmbH
Messegelände
DE-81823 München
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Katharina Clarke
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Konferenzprogramm
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Protokoll
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