Russische Raumfahrtsarchitektur

Jenny Keller
19. November 2014
Doppelseite aus dem aktuellen Zeitmagazin Nr. 47 mit Aquarellen von Balaschowa.

In der Kunsthalle in Bonn ist noch bis zum 22. Februar die Ausstellung «Outer Space»  zu sehen, wo man unter anderem die Entwürfe für das russische Weltraumprogramm bewundern kann. Galina Balaschowa hat 26 Jahre die Inneneinrichtung sowjetischer Raumschiffe und auch diejenige der Raumstation MIR entworfen und diese als Aquarelle visualisiert. Im Interview im aktuellen Zeitmagazinerzählt die heute 82-jährige Architektin von ihrem Job. Das Schwierigste daran sei der Umgang mit der Schwerelosigkeit gewesen, Sofas hatten Gurte und Gegenstände wurden in den Schränken mit Klett befestigt, damit sie beim Öffnen eines Schrankes nicht davonflogen. Galina Balaschowa erklärt im Interview weiter: «Ich habe mich gefragt: Wie kann ich die Räume so einrichten, dass sie harmonisch, menschlich und bequem sind? Sie müssen den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Das ist doch die Aufgabe einer Innenarchitektin, es den Menschen gemütlich zu machen.» Ihr Job brachte ihr nur einen Hungerlohn ein – sie sagt, weil Technikern (hier die Funktionäre der Weltraumfahrt) die Gestaltung von Räumen nichts bedeute. jk

Entwurf für die Platzierung des Schriftzugs "MIR" auf der Außenhülle der Raumstation (1980). Aus Zeitmagazin Nr. 47

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