Richtig hoch und dennoch hölzern

Inge Beckel
22. April 2015
Achtgeschoßig und ganz aus Holz (Bilder: architekturzeitung.com)

Von der TU München als Forschungsprojekt begleitet, hat die Firma Kampa im schwäbischen Aalen-Waldhausen ein achtgeschoßiges Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude entwickelt, dessen Tragkonstruktion – ab dem in Stahlbetonbauweise ausgeführten Fundament – gänzlich aus Massivholz besteht.

Genauer handelt es sich um eine Brettschichtholz- beziehungsweise Kreuzlagenholzkonstruktion, heißt es auf der Onlineplattform Architekturzeitung. Auch die brandtechnisch sensiblen Bereiche wie Treppenhaus und Aufzugsschacht seien vollständig aus Holz errichtet. Schließlich seien insgesamt 1350 Kubikmeter aus heimischen Wäldern stammendes Holz verbaut worden. Da zu großen Teilen industriell vorgefertigt, war die eigentliche Bauzeit erstaunlich kurz, nämlich von der Kellerdecke bis zum Einzug nur sechs Monate.

Auch im schweizerischen Einsiedeln steht seit kürzerem ein gesamtheitlich aus Holz errichtetes Gebäude, das MedicoPlus genannte Ärztehaus, das nunmehr fünf Stockwerke zählt. Für die Architektur zeichnet die aefa Architekten AG verantwortlich, für den Holzbau die Renggli AG.

Wiederum war die Bauzeit kurz: grundsätzlich eine Woche pro Geschoß soll die Rohbauzeit gewesen sein. Hier jedoch ist neben dem Sockelgeschoß auch das Treppenhaus in Stahlbeton erstellt. Darüber hinaus ist das Haus in Holzelementbauweise und mit HBV-Decken gebaut. Um hinsichtlich der Nutzungen gleichzeitig eine möglichst große Flexibilität gewährleisten zu können, wurden alle Innenwände nicht tragend ausgeführt. ib

MedicoPlus in Einsiedeln

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