bauhaus100.de gestartet

Thomas Geuder
26. Januar 2016
Bauhausbühne: Formentanz. Tänzer: Oskar Schlemmer, Werner Siedhoff, Walter Kaminsky, Choreografie: Oskar Schlemmer. (Bild: bauhaus100)

Es war nicht nur eine bloße Gestaltungsschule, sondern eine lebendige Ideenschmiede und ein Experimentierfeld: Im Bauhaus – 1919 in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau umgezogen und 1933 in Berlin unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossen – wurde voller Neugier neues Terrain betreten. Es wurde ausprobiert, produziert, skizziert und untersucht, gelernt und experimentiert am realen Material – und im realen Leben. Es ging um nichts Geringeres als um die Revolution des Alltags, um das Wohnen und das Zusammenleben in der Gesellschaft. Fragen also, vor 100 Jahren ebenso aktuell und relevant sind, wie heute.

Dabei ist das Bauhaus bis heute einer der wirkungsvollsten Exportartikel Deutschlands, der die Lebenswelt bis heute auf vielfältige Weise geprägt hat. Die Ideen des Bauhauses auf den Gebieten der freien und angewandten Künste, der Gestaltung, der Architektur sowie der Pädagogik verbreiteten sich mit den Lehrern und Schülern in der ganzen Welt, etwa in den USA, in China, Israel, der Schweiz, in Japan und in Mexiko. Den Protagonisten hatten den Anspruch, die Welt neu zu denken. Das Bauhaus steht für eine große Idee, für gemeinschaftliches, interdisziplinäres Gestalten, für die unbedingte Suche nach Utopien, Chancen und Inspirationen, und das ununterbrochen seit seiner Gründung. Nicht ohne Grund also ist das Bauhaus seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe.

Im Vorfeld zum und als Vorfreude auf das 100. Gründungsjubiläum nun sollen die Geschichte(n) und die Gegenwart des Bauhauses sowie seine Ideen, Werke und Wirkungen unter dem Motto «Die Welt neu entdecken» mit einem breit gefächerten Programm erzählt und erfahrbar gemacht werden. Ausführlich informieren und berichten über aktuelle Veranstaltungen, Neuigkeiten und zentrale Meilensteine soll das vor wenigen Tagen gestartete Portal www.bauhaus100.de. Die Website zeigt auch das neue visuelle Erscheinungsbild für die Kommunikation des Jubiläums: Zentrales Element ist die stilisierte «100», konzipiert und gestaltet übrigens von der Berliner Agentur Stan Hema.

Neben einer Kalenderübersicht mit allen Jubiläumsaktionen (eigene Veranstaltungen können zum Eintrag vorgeschlagen werden) findet man auf der Website auch einen geschichtlichen Abriss, der in großen Teilen auch auf die Seite www.bauhaus-online.de weiterleitet. Zum Mitmachen lädt bauhaus100 über die Fotoaktion «Die Welt sieht Bauhaus». Auf Facebook unter www.facebook.com/bauhaus100 sowie auf Twitter unter www.twitter.com/bauhaus100 sowie auf beiden unter dem Hashtag #bauhaus100 können Interessierte die Geschehnisse rund um das Bauhaus Juliläumsjahr verfolgen und zur Vielfältigkeit beitragen.

Bauhäusler am Strand. Foto: Irene Bayer oder Marianne Brandt, 1926-27. Bauhaus-Archiv Berlin. (Bild: bauhaus100)
Frau im Clubsessel. Frau im Clubsessel B3 von Marcel Breuer, Maske von Oskar Schlemmer, Kleid von Lis Beyer. (Bild: bauhaus100)
Bauhauskapelle. Foto: unbekannt, 1930. Bauhaus-Archiv Berlin. (Bild: bauhaus100)
Bauhaus100 Logo. Logo3D, Gold (Bild: bauhaus100)

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