Aus Protest unattraktiv

Inge Beckel
13. Oktober 2015
Absichtlich unattraktiv. Doch müssen Läden schließen, sehen die «Auslagen» dann wirklich so aus. Bild: sueddeutsche.de.

Einzelhändler in Haidhausen haben am Samstagabend ihre Schaufenster gezielt zugeklebt. Die Initiative Buy local will das Einkaufserlebnis am Ort gegen den anonymen Handel im Netz stellen. Mit Packpapier machten also 22 Händler und Händlerinnen ihre Schaufenster dicht, berichtete Christian Krügel in der Süddeutschen Zeitung. Einzige Deko waren Sinnsprüche wie «Erst wenn der letzte Laden verschwunden ist, werdet ihr feststellen, dass online shoppen doch gar nicht so toll war.»

Denn Einzelhändler haben gegen eine doppelte Konkurrenz zu bestehen: zum einen gegen die Shopping Malls an den Stadträndern, zum anderen gegen die Konkurrenz im Internet, also Amazon, Zalando und Co. Also stellen Buchhändlerinnen, Kleiderladeninhaber oder Geschenkhändler der Anonymität des Internets das physische Einkaufserlebnis vor Ort entgegen.

Die Verantwortlichen sind sich dabei bewußt, dass sie die Entscheidung, wer wo kauft, nicht beeinflussen können. Aber auf die Konsequenzen hinweisen, das können sie. Aktuelle Marktzahlen zeigen, dass ihre Sorge begründet ist. Elf Prozent des gesamten Einzelhandels entfallen derzeit auf das Online-Geschäft, Experten rechnen mit einem Anstieg in den nächsten Jahren auf bis zu 17 Prozent. Schaufenster aber, besonders von Einzelhändlern, bereichern das Ambiente einer Stadt. Müssen Läden schließen und werden mit ihnen ihre Auslagen grau und unattraktiv, verliert auch der öffentliche Raum.
 
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