Auf der Durchreise

Inge Beckel
29. September 2015
Screenshot. Bild: muenchenarchitektur.com

Jahn ging nach dem Abschluss an der TU München 1966 in die USA – geplant war 1 Jahr! – und studierte am Illinois Institute of Technology in Chicago. Dann aber, anstatt heimzukehren, trat er in das Architekturbüro von CFMurphy Associates ein. 1981 hieß die Firma bereits Murphy/Jahn Architects, seit 2012 JAHN.

Jüngst nach Deutschland in die Architekturgalerie München gekommen ist er zur Eröffnung der Bilderausstellung, die Fotografien von Rainer Viertlböck von seinen Bauten zeigt, und gleichzeitig zur Präsentation des Werkkatalogs mit dessen Bildern.

Auf die Frage nach den Unterschieden zwischen den Metropolen Chicago oder New York und europäischen Städten, die Regine Geibel, verantwortlich für muenchenarchitektur.com, dem erfahrenen Hochhausbauer stellt, meint dieser, erstere seien überfüllt, auch laut und dicht, während letztere im Vergleich sehr ruhig wären. New York beispielsweise sei an eine Grenze gekommen, wo die typische Atmosphäre verloren zu gehen drohe. Teilweise glaube man in der Stadt zu ersticken; mitunter sei sie «zu begehrt». So bezahlten Vermögende aus aller Welt teilweise 100'000 Dollar pro Quadratmeter – und würden dann zum Teil ihre Appertements kaum brauchen.

Jahn spricht auch über die teils fehlende Nachhaltigkeit zeitgenössischer Architektur, wobei er sich selbst keineswegs ausnimmt. Doch Architekten hätten den Glauben, trotz eines manchmal unmöglichen Auftrags die Aufgabe eben doch noch gut lösen zu können. Weshalb sie dann auch mal einen Auftrag annähmen statt ihn von vornherein abzulehnen. Weiter macht er sich Gedanken über den unglaublichen Verbrauch, ja Verschleiß von Baumaterial. Das technisch Machbare, das vermögende Bauherren in der Regel wünschten, sei halt eben meist nicht nachhaltig.

Zum Interview gehts hier.
 

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