Ensemble aus Zeitzeugen

1. März 2017
Ensemble aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert (Foto: Marcus Bredt)
Verschiedene Traufhöhen vermitteln zwischen Nachbarbebauung (Foto: Marcus Bredt)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Ziel war es, ein Backstein-Ensemble am Brooktorhafen gegenüber der Hamburger Speicherstadt zu vervollständigen. Dieses war bereits zuvor als größtes zusammenhängendes Backstein-Ensemble zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Vielfalt in der Einheit zu erhalten. Das Maritime Museum im Westteil ist ein ehemaliger Stockwerksspeicher aus dem 19. Jahrhundert. Der mittlere Verwaltungsbau der Firma Heinemann aus dem 20. Jahrhundert ist aus der postmodernen Aufstockung der 1970er-Jahre und dem vorgebauten Garagensockel der 1980er-Jahre auf dem ursprünglich fensterlosen Stockwerksspeicher der 1960er-Jahre entstanden. Das ergänzende Hochhaus zur Erweiterung des Heinemann-Firmensitzes ist in der Formensprache der fortgeführten Moderne entstanden und bildet als neue Zeitschicht des 21. Jahrhunderts morphologisch und stofflich eine Einheit mit der Vielfalt des Ganzen.

Ortstypische Fassade aus Backstein (Foto: Marcus Bredt)
Vertikales Fassadenrelief (Foto: Marcus Bredt)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzerinnen den Entwurf beeinflusst?

Das Familienunternehmen Heinemann existiert bereits in der vierten Generation und war als Bauherrschaft durch Claus Heinemann persönlich aktiv im Dialog mit uns Architekten.

Blick von der Shanghaiallee (Foto: Marcus Bredt)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Der ökologische und energetische Standard entspricht DGNB-Gold mit den besonderen Festlegungen für die HafenCity Hamburg.

Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Unmittelbar neben dem Heinemann-Speicher fügt sich der Bau mit seiner ortstypischen Fassade aus Backstein und Glas, einem vertikalen Fassadenrelief sowie seiner geschossübergreifenden vertikalen Fenstergliederung in sein Umfeld ein. Die massive konventionelle Bauweise, die thermisch wirkungsvoll isolierende Backsteinfassade und die maßvolle „Befensterung für natürliche Belüftung sichern ein vorzügliches Ambiente für die Belegschaft.

Büroetage (Foto: Marcus Bredt)
Gemeinschaftsfläche im Kern des Gebäudes (Foto: Marcus Bredt)
Lageplan (Zeichnung: gmp · Architekten)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: gmp · Architekten)Lageplan (Zeichnung: gmp · Architekten)
Schnitt (Zeichnung: gmp · Architekten)
Headquarter Gebr. Heinemann
2016
Koreastraße 3
20457 Hamburg

Auftragsart
Wettbewerb

Bauherrschaft
Handelsunternehmen Gebr. Heinemann SE & Co. KG, Hamburg

Architektur
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Entwurf: Volkwin Marg und Jürgen Hillmer mit Stephanie Joebsch
Projektleitung Wettbewerb und Ausführung: Andreas Weihnacht
Wettbewerb: Tanja Hütter, André Wegmann, Katja Mezger, Achim Wangler
Ausführung: André Wegmann, Angela Schmidtutz, Radmilla Blagovcanin, Hendrik Winter, Monika Sallowski, Renata Dipper, Gabi Kottsieper, Tom Schülke, Christoph Pyka, Kenneth Wong
Baumanagement: Raimund Kinski, Julia Weinert, Som Phone Sysavanh, Annette Walczynski, Andreas Schulz, Katja Poschmann, Natascha Stadtmüller
HafenCity-Zertifizierung: Urs Wedekind
Fachplaner
Tragwerksplanung: Weber-Poll, Hamburg
Haustechnik: Winter-Ingenieure, Hamburg
Brandschutz: Hahn Consult, Hamburg

Energiestandard
gesetzliche Forderungen wurden um 30 Prozent unterschritten

Bruttogeschossfläche
9.700 m²

Gesamtkosten
k.A.

Auszeichnung
HafenCity Gold

Fotos
Marcus Bredt

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