Besondere Würdigung der Jury

Autor:
Thomas Geuder | Preisträger
Veröffentlicht am
Mai 29, 2013

Für sämtliche Leuchtstellen im Stadtgebiet wurde eine Dokumentation der Sach- und Geodaten vorgenommen, um auf dieser Grundlage eine präzise Abschätzung der Potenziale abzugeben. Eine wesentliche Aussage ist, dass in einem Umsetzungszeitraum von ca. zwei Jahren folgende jährliche Einsparperspektiven im Vergleich zum Ist-Zustand erwartet werden können: 520.000 kWh/Jahr (- 26 %) und 346 Tonnen CO2/Jahr (- 26 %). Die Stellschrauben hierfür, sind ein Kriterium von geleitetem Rückbau nicht mehr benötigter Leuchtstellen, eine zeitliche Ausweitung der Halbnachtschaltung, eine mengenmäßige Ausweitung der Halbnachtschaltung auf weitere Leuchtstellen, eine Teilumrüstung auf elektronische Vorschaltgeräte und der Beginn der Umrüstung der Seilsysteme auf Mastträger.
Integrierte Lichtleitplanung Castrop-Rauxel 2012 (Bild: FH Dortmund, Forschungslinie „Licht_Raum“) 
In einem Umsetzungszeitraum von ca. sechs Jahren können folgende jährliche Einsparperspektiven im Vergleich zum Ist-Zustand erwartet werden: 627.000 kWh/Jahr (- 31 %) und 417 Tonnen CO2/Jahr (- 31 %). Aufbauend auf den zuvor genannten Maßnahmen müssen die mengenmäßige Ausweitung der Halbnachtschaltung auf weitere Leuchten, die Teilumrüstung auf elektronische Vorschaltgeräte und die Umrüstung der Seilsysteme auf Mastträger voranschreiten. Ebenso sollte dann eine nächtliche Abschaltung der Leuchtstellen für zwei Stunden an fünf Werktagen möglich werden.
Integrierte Lichtleitplanung Castrop-Rauxel 2012 (Bild: FH Dortmund, Forschungslinie „Licht_Raum“) 
Die Potenziale der Energie- und Kosteneinsparung, die sich auf technische und betriebsorganisatorische Sachverhalte beziehen, sind nicht nur für die gegebenen Voraussetzungen der Stadt Castrop-Rauxel in heutiger praktikabler Sicht abschließend zu betrachten, sondern sind zudem ausführungs- und prozessorientiert basiert. Zu betonen ist, dass die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung nicht – wie sonst üblich – über einen rein technisch verkürzten 1:1 Umbau (zum Beispiel Wechsel der Leuchtmittel) erzielt werden, sondern ein raumplanerisch kontextualisierter Zugang gezählt wurde – die Innovation liegt so nicht in der Wahl neuer Techniken begründet, sondern im logischen Abgleich des Bestands, mit den Anforderungen des Stadtraums und den Handlungsfähigkeiten der Kommunalverwaltung.
Integrierte Lichtleitplanung, Castrop-Rauxel 2012 (Bild: FH Dortmund, Forschungslinie „Licht_Raum“) 
Empfehlungen zu Rückbau oder Steuerung wurden nicht willkürlich ausgegeben, sondern basieren auf genauen Ermittlungen der Raumbedarfe und Zeitstrukturen in der Stadt sowie den Erwartungen innerhalb der Bürgerschaft. Fragen der Energieeffizienz wurden dabei nicht nur auf Straßenbeleuchtung bezogen, sondern reichen auch in den Bereich der Lichtgestaltung hinein. Dabei wurden z. B. Empfehlungen ausgesprochen, Maßnahmen mit regenerativen Energiequellen zu koppeln oder alternative Gestaltungsansätze zu fördern, d. h. nachleuchtende oder reflektierende Materialien einzusetzen, die auf das Umgebungslicht reagieren. Damit wurden Fragen der Energieeffizienz zum Thema gestalterischer Maßnahmen mit dem Medium Licht erhoben. Regulation und Lenkung der öffentlich wirksamen Lichtwerbung hatte zudem das Ziel, ein visuell befriedigendes Stadtbild am Abend herzustellen und gleichzeitig – über einen reduzierten Lichtgebrauch – die Nutzung von Energie im privaten Bereich zu senken.
Integrierte Lichtleitplanung Castrop-Rauxel 2012 (Bild: FH Dortmund, Forschungslinie „Licht_Raum“) 
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Besondere Würdigung der Jury

Integrierte Lichtleitplanung
Castrop-Rauxel, 2012


Forschungslinie „Licht_Raum“
FH Dortmund, FB Architektur
Emil-Figge-Str. 44
44047 Dortmund, D

Lichtplanung
Dennis Köhler
Raphael Sieber
Martin Vorschulze
Manfred Walz
Silke Bartels
Tina Groh

Bauherr
EUV Castrop-Rauxel

Bildnachweis
FH Dortmund, Forschungslinie „Licht_Raum“


Preisträger
aller Kategorien

Besondere Würdigung der Jury
CONCEPTLICHT GmbH
Teilprojekt Bodemuseum
Berlin 2012, D


Besondere Würdigung der Jury
Forschungslinie „Licht_Raum“
FH Dortmund, FB Architektur
Integrierte Lichtleitplanung
Castrop-Rauxel 2012
, D

Jurypreis Tageslicht
Licht Kunst Licht AG
Städel Museum
Frankfurt am Main 2012, D


Kulturbauten
LUNALICHT
Innenrenovation St. Stephan
Karlsruhe 2011
, D

Öffentliche Bereiche
Innenraum
team licht
  Google Foyer
Hamburg 2012, D


Außenbeleuchtung
Öffentliche Bereiche

Dynamisches Licht | Studio DL
Poa Lumina an der Strandpromenade
Niendorf 2012, D


Museen
Licht Kunst Licht AG
Neue Galerie
Kassel 2011, D


Außenbeleuchtung - Anstrahlung
Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH
Geschäftshaus F40
Berlin 2011, D


Shopbeleuchtung
Lichtvision Design & Engineering GmbH
A10 Center
Wildau 2011, D


Bildung
Peter Andres Lichtplanung
Bücherhallen
Hamburg 2012, D


Internationales Projekt
CONCEPTLICHT GmbH
Tianjin Grand Theatre
Tianjin 2012, CN


Lichtkunst
Studio Philipp Geist
 Time Drifts, Luminale
Frankfurt 2012, D


Event - Messen
a•g Licht GbR
CES AUDI-Messestand
Las Vegas 2012, US