Besondere Würdigung der Jury

Autor:
Thomas Geuder | Preisträger
Veröffentlicht am
Mai 29, 2013

Um weitgehend auf Mastleuchten verzichten zu können, erfolgt die Fassadenaufhellung des Bodemuseums von angrenzenden Gebäuden und Brücken. Zwei Sonderfälle stellen die beiden Längsseiten des BMU dar. Spreeseitig sind im Monbijou Park keine Gebäude vorhanden, daher mussten drei Masten angeordnet werden, bei deren Anordnung auch die bestehenden Bäume zu berücksichtigen waren, um die Abstrahlung nicht zu behindern. Am Kupfergraben wurden ebenfalls drei Masten aufgestellt.
Teilprojekt Bodemuseum, Berlin 2012 (Foto: Marcus Bredt) 
Um nachts einer Neutralisierung der Farbnuancen der Steinfassaden entgegenzuwirken, erfolgt die Beleuchtung mit hoher Farbwiedergabequalität Die Lichtfarbe 942 für die Fassaden wurde nicht nur wegen der exzellenten Farbwiedergabe gewählt, sondern auch, weil sie der Farbtemperatur des Mondlichtes ähnlich ist. Akzentuierungen erfolgen mit warmer Lichtfarbe, zum Beispiel die Figuren oberhalb des Eingangsportals und die beiden Kuppeln. Die Strahlungsgeometrie ist entscheidend für die Gesamtwirkung. Die Strahlung setzt an der Sockeloberkante ein und endet an der Balustrade.
Teilprojekt Bodemuseum, Berlin 2012 (Foto: Marcus Bredt) 
Für die Freiflächen und Fassaden der Museumsinsel wurde ein Gesamtkonzept mit folgenden Merkmalen entwickelt: Um nachts einer Neutralisierung der Farbnuancen der Steinfassaden entgegenzuwirken, erfolgt die Beleuchtung mit hoher Farbwiedergabequalität Die Lichtfarbe 942 für die Fassadenaufhellung wurde nicht nur wegen der exzellenten Farbwiedergabe gewählt, sondern auch, weil sie der Farbtemperatur des Mondlichtes am ähnlichsten ist. Vermeidung von Abbildungen der Lichtkegel | Beleuchtung der Freiflächen nur über den Widerschein der Fassaden | Akzentuierungen erfolgen mit warmer Lichtfarbe, z.B. die Figuren oberhalb des Eingangsportals und die beiden Kuppeln | Unterbindung von Lichtverschmutzung, das heißt, es wird keine Fehlstrahlung (fälschlicherweise oft als Streustrahlung bezeichnet) in das städtische Umfeld abgegeben | Als verbindendes Element zu den anderen Teilprojekten werden die Sockel der Gebäude nicht angestrahlt | Die horizontalen Licht-Schatten-Kanten sind durch die Sockeloberkante und die Dachgesimse definiert, die vertikalen Lichtkanten entweder durch Gebäudeecken oder vorspringende Fassadenabschnitte | Um weitgehend auf Mastleuchten verzichten zu können, erfolgt die Fassadenaufhellung von angrenzenden Gebäuden und Brücken. Zwei Sonderfälle stellen die beiden Längsseiten des BMU dar. Spreeseitig sind im Monbijou Park keine Gebäude vorhanden, daher mussten drei Masten angeordnet werden, bei deren Anordnung auch die bestehenden Bäume zu berücksichtigen waren, um die Abstrahlung nicht zu behindern. Am Kupfergraben wurden ebenfalls drei Masten aufgestellt. Als besondere Hürden erwiesen sich die Genehmigungen durch die OB und das Wasserschifffahrtsamt. Am Stadtbahnviadukt wurden sowohl seitlich als auch unterhalb Leuchten an der Konstruktion angebracht. Es war zu gewährleisten, dass der Zugführer nicht geblendet wird, dass Signalanlagen nicht beeinträchtigt und an der Konstruktion keine irreversiblen Eingriffe vorgenommen werden. Für die Leuchten an der Monbijoubrücke zur Beleuchtung der Eingangsfassade musste eine Blendung der Kapitäne ausgeschlossen werden können. Derzeit fehlt noch die pergamonseitige Anstrahlung für die kleine Kuppel und dem darunterliegenden Tympanon vom Dach des Pergarnenmuseums aus. Die fehlenden Leuchten werden nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Pergarnenmuseum installiert. Aufgrund der spezifischen Strahlungseigenschaften und der gestalterisch hohen Ansprüche war der Einsatz von Standardleuchten ausgeschlossen. Alle Systeme und Reflektoren wurden von Conceptlicht entwickelt.
Das Bodemuseum wird aber auch danach unvollständig bleiben. Durch die Beleuchtung der Inselspitze entwickelt sich von der Friedrichstraße und der Ebertbrücke aus gesehen eine Tiefenwirkung in drei Ebenen: Inselspitze, Eingangsfassade und Kuppelsockel.
Teilprojekt Bodemuseum, Berlin 2012 (Foto: Marcus Bredt) 
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Besondere Würdigung der Jury

Teilprojekt Bodemuseum
Berlin 2012, D


CONCEPTLICHT GmbH
Kantstraße 18 b
83301 Traunreut, D

Lichtplanung
Helmut Angerer
Eva Lechermann
Martin Möller
Jan Nielsen
Lars Nielsen
Annette Roller
Rainer Teifel
Andrea Watzl

Bauherr
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Berlin

Architekt
Büro Prof. Heinz Tesar ABT,
Wien

Landschaftarchitekt
  Levin Monsigny Landschaftsarchitekten
Berlin

Elektroplanung
KMS Beratungs- u. Planungsgesellschaft mbH
Berlin

Bildnachweis
Marcus Bredt


Preisträger
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CONCEPTLICHT GmbH
Teilprojekt Bodemuseum
Berlin 2012, D


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Integrierte Lichtleitplanung
Castrop-Rauxel 2012
, D

Jurypreis Tageslicht
Licht Kunst Licht AG
Städel Museum
Frankfurt am Main 2012, D


Kulturbauten
LUNALICHT
Innenrenovation St. Stephan
Karlsruhe 2011
, D

Öffentliche Bereiche
Innenraum
team licht
  Google Foyer
Hamburg 2012, D


Außenbeleuchtung
Öffentliche Bereiche

Dynamisches Licht | Studio DL
Poa Lumina an der Strandpromenade
Niendorf 2012, D


Museen
Licht Kunst Licht AG
Neue Galerie
Kassel 2011, D


Außenbeleuchtung - Anstrahlung
Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH
Geschäftshaus F40
Berlin 2011, D


Shopbeleuchtung
Lichtvision Design & Engineering GmbH
A10 Center
Wildau 2011, D


Bildung
Peter Andres Lichtplanung
Bücherhallen
Hamburg 2012, D


Internationales Projekt
CONCEPTLICHT GmbH
Tianjin Grand Theatre
Tianjin 2012, CN


Lichtkunst
Studio Philipp Geist
 Time Drifts, Luminale
Frankfurt 2012, D


Event - Messen
a•g Licht GbR
CES AUDI-Messestand
Las Vegas 2012, US