Bürogebäude "Dockland", Hamburg

Sehnsucht

26. Juni 2006

Bürogebäude “Dockland”
2006

Van-der-Smissen-Straße 9
22767 Hamburg

Auftraggeber
Robert Vogel
GmbH & Co. KG
Hamburg

Architektur
BRT Architekten
Hamburg

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Dr. Binnewies
Hamburg

Bruttogeschossfläche
13.544 m²

Fotografie
Christian Holl

Assoziationen an elegante Schiffe sind durchaus erwünscht. Immerhin kann man das Haus auch per Schiff ansteuern: Direkt am Gebäude liegt eine Anlegestelle der HADAG-Hafenfähre.

Es gehört inzwischen zu Gewerbe- und Büroimmobilien des gehobenen Sektors, den Gebäuden Namen zu geben und ihnen ein Image zu verpassen. Nicht immer sind die Ergebnisse glücklich, aber in diesem Fall liegen die Dinge anders. Von der Hafen-City aus ein Stück elbabwärts, als deren vorgelagerter Botschafter ragt das Bürohaus “Dockland” über die offene Wasserfläche hinaus. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft, am Edgar-Engelhard-Kai zwischen Norderelbe und Fischereihafen, lag das ehemalige Terminal der Englandfähre. Der Name des Neubaus weist also mit seiner Anspielung auf die Londoner Docklands zum einen auf die Geschichte des Orts. Zum anderen spielt man auf das mondäne Flair der umgebauten Londoner Hafenanlagen an. In der Tat ist dies einer der attraktivsten Standorte Hamburgs, innenstadtnah, an den öffentlichen Verkehr angebunden und mit gutem Gastronomieangebot in der Nachbarschaft. Und schließlich sind Assoziationen an ein Schiff vor dem Panorama der Hafenanlagen einkalkuliert.

Die dem außergewöhnlichen Standort entsprechenden Mieten können sich nur wenige leisten. Doch ist über die Freitreppe die Dachplattform in 35 Metern Höhe jedem zugänglich.

Für den Neubau wurde eigens eine Landzunge neu aufgeschüttet. Auf ihr erhebt sich nun das 21 Meter breite und 25 Meter hohe Haus. Als Quader mit Seitenflächen aus Parallelogrammen und einem Neigungswinkel von 24° ragt es bei einer Gesamtlänge von 132 Metern 47 Meter weit über das Wasser.
Das Tragwerk besteht aus zwei gebäudehohen Stahlfachwerkrahmen in Längsrichtung, die witterungsgeschützt in der Doppelfassade liegen. Quer dazu stehen zwei weitere Rahmen ohne Diagonalverspannung, an den stumpfen Ecken des Parallelogramms mit den Längsrahmen verbunden. Im Abstand von 6,75 Metern stehen Stützen in der Stahlrahmenkonstruktion, über die die Deckenkräfte abgetragen werden, so dass sich ein günstiges Ausbauraster von 1,35 m ergibt. Das Stahlskelett wurde auf einem Ponton gefertigt und per Schiff antransportiert.
Die Erschließung erfolgt von Osten über die spektakuläre Freitreppe, ergänzt durch zwei Schrägaufzüge.
Das allseitig verglaste Gebäude, sieben Geschosse hoch, mit Arbeitsplätzen an den Außenbereichen, Sanitär, Besprechungs- und Nebenräumen in der Mittelzone, ist natürlich für Kunden gedacht, denen diese spektakuläre Adresse auch etwas wert sein kann. Allerdings ist das Gefühl der Sehnsucht nach der weiten Welt, das Gefühl, man könne mit einem Ozeandampfer in See stechen, auch anderen möglich: Die Plattform auf dem Dach mit windgeschützter Terrasse der Öffentlichkeit frei zugänglich.
Christian Holl

Lageplan
Grundriss 3. Obergeschoss
Schnitt

Bürogebäude “Dockland”
2006

Van-der-Smissen-Straße 9
22767 Hamburg

Auftraggeber
Robert Vogel
GmbH & Co. KG
Hamburg

Architektur
BRT Architekten
Hamburg

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Dr. Binnewies
Hamburg

Bruttogeschossfläche
13.544 m²

Fotografie
Christian Holl

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