Dominikuszentrum Subzentrum mit Diözesanjugendstelle und Caritaszentrum

Ruppig statt glatt

6. Oktober 2008

Dominikuszentrum
Subzentrum mit Diözesanjugendstelle und Caritaszentrum
2008

Las-Casas-Platz
80937 München

Auftraggeber
Erzbischöfliches Ordinariat
München

Architektur
Meck Architekten
München

Tragwerksplanung
Statoplan
München

Bauphysik
Müller BBM
Planegg

Freiraumgestaltung
Burger Landschaftsarchitekten
München

Kunst am Bau
Anna Leoni
Andreas Horlitz
Rudolf Bott
Barbara Butz-Glas
Friedhelm Falke
Ekkeland Götze
Hermann Biegelmayr
Stefanie Krieger

Hauptnutzfläche
1856,71 m2

Baukosten
12,7 Mio Euro

Fotografie
Michael Heinrich (1,2)
Meck Architekten (3)




Für Farbgebung, Oberlicht, Kreuz und Marienfigur des Andachtsraums zeichnen verschiedene Künstler verantwortlich, die Eichenholzmöblierung stammt von Meck Architekten.

Von der U-Bahn-Station Dülferstraße her kommend gelangt der Besucher des Münchner Quartiers Nordheide unmittelbar auf einen breiten Grünstreifen, der sich diagonal durch die neue Wohnsiedlung zieht. Links und rechts davon reihen sich Wohnbauten, die zwar in Höhe, Farbigkeit und formaler Ausgestaltung variieren, aber allesamt von einem engen Budget bestimmt scheinen. Etwa 7500 Menschen wohnen in der neuen Siedlung im Südwesten der so genannten Panzerwiese – darunter viele Arbeitlose und Geringverdiener. Auch der Ausländeranteil ist in dem von sozialem Wohnungsbau geprägten Münchner Stadtteil Feldmoching-Hasenbergl relativ hoch. Umso wichtiger ist die Rolle des Dominikuszentrums, das nun den neuen Endpunkt der diagonalen Erschließungsachse bildet. Es soll nicht nur eine Anlaufstelle für katholische Gläubige sein, sondern auch einen Beitrag dazu leisten, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und Raum für gemeinsame Aktivitäten bieten.

Unregelmäßige Ziegel in der Fassade und ein Baum im Zentrum der Anlage verleihen dem Gemeindezentrum Identität.

Die Jury hatte Meck Architekten im Realisierungswettbewerb für das Gemeindezentrum den ersten Preis zugesprochen. Entscheidend war dabei wohl, dass sich der Entwurf nicht konform zu der bereits vorhandenen linearen und offenen Struktur der Wohnbauten zeigte, sondern mit einer introvertierten Hofanlage und einem erdverbundenen Material einen starken Kontrast dazu schaffen wollte. Die vorgeblendete Torfbrandklinkerfassade lässt den Bau relativ geschlossen wirken, die dafür verwendeten unregelmäßigen Steine sind kleine Irritationen, die in der ansonsten eher glatten Neubausiedlung sofort ins Auge fallen. Im Inneren der Mauern entsteht ein kontemplativer Hof, der sich leicht über das Geländeniveau erhebt und über einige Stufen beziehungsweise eine Rampe von drei Seiten betreten werden kann. Die Eingänge der verschiedenen Nutzungen – einem Pfarrheim, einer Jugendstelle, einer Kindertagesstätte und einer Caritas-Station – orientieren sich zum Hof hin, lediglich der Andachtsraum wird bereits vom Hauptdurchgang aus erschlossen. Dieser Zugang verbindet den Hof mit dem nördlichen Quartiersplatz und dient bei entsprechenden Temperaturen zudem als überdachte Erweiterung des Sakralraums. Durch seine Höhe bildet der Andachtsraum zwar das dominierende Element der Anlage, zeigt sich im Inneren jedoch ebenso schlicht wie angemessen gestaltet. Während die Wände außen auf einen rechtwinkligen Raum schließen lassen, erweist sich der Grundriss im Inneren leicht asymmetrisch. Die tiefblaue Lasur der Klinkerwände steigert die Aufmerksamkeit der Besucher dabei zusätzlich.

Die hofartige Anlage bildet einen Gegenpol zu den in Zeilen angeordneten Wohnbauten auf der Panzerwiese im Norden Münchens.

Die Bedeutung, die das Dominikuszentrum für die Bewohner der Nordheide bekommen könnte, ahnt jeder, der ein wenig durch das neue Quartier schlendert. Zwar stehen der Gemeinschaft zwischen den in Zeilen angeordneten Wohnbauten und entlang der diagonalen Achse viele offene und übersichtliche Flächen mit Spielplätzen zur Verfügung – der Wucht des Neuen ist man hier jedoch weitgehend schonungslos ausgesetzt. Das Gemeindezentrum bietet den Bewohnern eine angemessene Rückzugsmöglichkeit.
Claudia Hildner

Lageplan
Erdgeschoss

1 Zugang vom Quartiersplatz, Erweiterung Andachtsraum
2 Andachtsraum
3 Kindertagesstätte
4 Caritaszentrum
5 Pfarrheim
6 Jugendstelle
1. Obergeschoss
Schnitte

Dominikuszentrum
Subzentrum mit Diözesanjugendstelle und Caritaszentrum
2008

Las-Casas-Platz
80937 München

Auftraggeber
Erzbischöfliches Ordinariat
München

Architektur
Meck Architekten
München

Tragwerksplanung
Statoplan
München

Bauphysik
Müller BBM
Planegg

Freiraumgestaltung
Burger Landschaftsarchitekten
München

Kunst am Bau
Anna Leoni
Andreas Horlitz
Rudolf Bott
Barbara Butz-Glas
Friedhelm Falke
Ekkeland Götze
Hermann Biegelmayr
Stefanie Krieger

Hauptnutzfläche
1856,71 m2

Baukosten
12,7 Mio Euro

Fotografie
Michael Heinrich (1,2)
Meck Architekten (3)




Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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