Renovierung eines Hochhauses in Frankfurt

Mies up to date

26. Juni 2006

Renovierung eines
Hochhauses in Frankfurt
2006

Guilottstraße 44-46
60325 Frankfurt am Main

Auftraggeber
IFM Property Projekt GmbH
Heidelberg

Architektur
Max Dudler
mit Georg Schönborn
Berlin, Zürich, Frankfurt

Projektsteuerung, Bauleitung
AIC + Agentur
Kriftel

Tragwerksplanung
KHP König, Heunisch
und Partner
Frankfurt am Main

Fassadenberatung
FFB Karl-Heinz Betz
Steinau a. d. Straße

Fassade
Dobler Metallbau GmbH
Hersbruck

Bruttogeschossfläche
9.964 m²

Baukosten
11 Mio. €

Fotografie
Ursula Baus

Maßstabssprünge der siebziger Jahre: Noble Wohnhäuser und Bäume in einem normalen Straßenprofil machen die Lage des 14geschossigen Hauses zum Exklusivsten, was Frankfurt in der Stadtmitte zu bieten hat.

Stahl brut – genau das Richtige für das Frankfurter Bankenviertel? Einen Katzensprung von Oper und Taunusanlage entfernt, in einer ruhigen Seitenstraße, die durch noble Wohnhäuser der Gründerzeit geprägt ist, stand seit 1971 ein mittleres Hochhaus. Dieses Haus sollte nun zeitgemäß saniert und modernisiert werden – eine Aufgabe, die noch tausendfach in europäischen Großstädten auf Architekten wartet. Nicht zuletzt, weil das Gebäude aufgrund seiner Größe bereits etwas aus dem Quartiersrahmen fällt, entschieden sich Max Dudler und Georg Schönborn für ein absolut zurückhaltendes, neues Erscheinungsbild. Vom ursprünglichen Verwaltungsbau blieb zunächst nur der Rohbau übrig. Haustechnik, Fassaden und Innenausbau entsprechen jetzt nach der Renovierung dem aktuellen Stand der Technik, in den Plänen ist die neue Hülle rot dargestellt; und das Detail gibt schließlich Auskunft über die Schnittstelle zwischen Alt und Neu.

Warmgrauer Stahl, helle Platten grauer Splitt statt Vorgartenrasen – cooler geht's kaum ...

Hochhaus ist Hochhaus und bleibt Hochhaus. Dafür gibt es eine amerikanische Tradition, die Max Dudler und Georg Schönborn in ihrer Ausprägung durch Mies van der Rohe sichtbar zusagt. Das Äußerste, was sich Dudler und Schönborn an ornamentaler Fassadengliederung erlaubten, sind Formathalbierungen im Erdgeschoss und in der Attika, wo nun Aufzugsturm und Technikraum nicht mehr separat auf dem Haus, sondern in den homogenen Baukörper integriert sind. Die Eingänge im niedrigen Trakt sind nicht etwa mit kühnem Vordach betont, sondern wie Nischen zurückgenommen, womit sie im Duktus der umgebenden Bebauung entsprechen.
Mit ihrer vorgehängten, sehr gleichmäßigen Fassade, die erstaunlich plastisch wirkt, ist es den Architekten zudem gelungen, den Verwaltungsbau im Wohnquartier nicht wie ein technisches Konstrukt, sondern wie ein nobles Designobjekt wirken zu lassen. Es darf als Beweis dafür gelten, dass die Mies'sche Tradition immer wieder in einer souveränen Art aufgefrischt werden kann.
Ursula Baus

... doch die akkurate Detaillierung sorgt für ein klassische Eleganz.
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt
Detail

Renovierung eines
Hochhauses in Frankfurt
2006

Guilottstraße 44-46
60325 Frankfurt am Main

Auftraggeber
IFM Property Projekt GmbH
Heidelberg

Architektur
Max Dudler
mit Georg Schönborn
Berlin, Zürich, Frankfurt

Projektsteuerung, Bauleitung
AIC + Agentur
Kriftel

Tragwerksplanung
KHP König, Heunisch
und Partner
Frankfurt am Main

Fassadenberatung
FFB Karl-Heinz Betz
Steinau a. d. Straße

Fassade
Dobler Metallbau GmbH
Hersbruck

Bruttogeschossfläche
9.964 m²

Baukosten
11 Mio. €

Fotografie
Ursula Baus

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