Jakob-Kemenate, Braunschweig

Kultur und Dialog in altem Rahmen

16. Februar 2007

Jakob-Kemenate
2007
Eiermarkt 1
38100 Braunschweig

Auftraggeber
Stiftung Karin und Joachim Prüsse
Braunschweig

Architektur
O. M. Architekten
Braunschweig

Projektleiter
Rainer Koch

Bauleitung
O. M. Architekten
Braunschweig

Tragwerksplanung
GP Grossert Planungsgesellschaft
Braunschweig

Haustechnik
O. M. Architekten
Schäffer + Walcker
Wolfenbüttel

Elektroplanung
O. M. Architekten
Gattermann
Braunschweig

Lichtplanung
Fahlke & Dettmer
Neustadt a. Riesengebirge

Kunst am Bau
Jörg Plickat
Bredenbeck

Bruttogeschossfläche
440 m2

Fotografie
Klemens Ortmeyer

Alt und Neu im städtischen Zusammenhang.

"Kemenaten" dienten im Mittelalter als dickwandige steinerne Fluchttürme, aber auch als Repräsentations-, Speicher- und Wohnbauten im Rücken einfacherer Vorderhäuser. Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts verfügte das reiche Braunschweig über 150 Kemenaten, das aktuelle Denkmalinventar weist nur doch drei aus.

Interieur mit einer Atmosphäre, die den Hauch der Geschichte atmet.

Die Jakob-Kemenate, die versteckt hinter der Jakobskirche, dem Gemeindehaus von St. Martini und der Deutschen Bank am Eiermarkt 3 liegt, stammt aus der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts und ist mit ihren ein Meter dicken Mauern aus Rogensteinen eines der ältesten weltlichen Gebäude Braunschweigs. 1765 gründete Herzog Karl I. auf diesem Grundstück mit der Herzoglichen Leihhausanstalt eines der ersten Bodenkreditinstitute Deutschlands, den Vorläufer der Nord/LB. Nach dem Krieg versank die Ruine unter einem Notdach jahrzehntelang in einen Dornröschenschlaf. Erst sechzig Jahre später erweckten der Architekt Rainer Ottinger und der Bauherr Joachim Prüsse die Jakob-Kemenate als modernes Kultur- und Begegnungszentrum zu neuem Leben.

Stein und Stahl und Patina – ein Ensemble der Gegenwart.

In Kooperation mit der St. Martini-Gemeinde und der Jüdischen Gemeinde finden in den Räumen Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Lesungen und Fortbildungen statt. Die Zweigeschossigkeit des gläsernen Foyers erlaubt, die Kemenate, wie es der Bautyp vorgibt, extern zu erschließen. Die historische Fensterteilung des Vorderhauses wurde abstrakt umgesetzt, das ursprüngliche Raumprofil bis auf den Einschnitt des Foyers erhalten. Die Dialektik von Stein und Stahl unterscheidet Alt und Neu. Der Kieler Bildhauer Jörg Plickat machte aus der Corten-Stahl-Fassade mit Hilfe von zwanzigtausend Nägeln ein mosaikartiges Kunstobjekt. Der Stahl symbolisiert dabei passend zum Standort Schutz wie auch Vergänglichkeit. Nach einhundertzwanzig Jahren wird das Ensemble erneut Zeichen des Verfalls tragen.
Klaus-Dieter Weiß

Grundriss
Schnitt

Jakob-Kemenate
2007
Eiermarkt 1
38100 Braunschweig

Auftraggeber
Stiftung Karin und Joachim Prüsse
Braunschweig

Architektur
O. M. Architekten
Braunschweig

Projektleiter
Rainer Koch

Bauleitung
O. M. Architekten
Braunschweig

Tragwerksplanung
GP Grossert Planungsgesellschaft
Braunschweig

Haustechnik
O. M. Architekten
Schäffer + Walcker
Wolfenbüttel

Elektroplanung
O. M. Architekten
Gattermann
Braunschweig

Lichtplanung
Fahlke & Dettmer
Neustadt a. Riesengebirge

Kunst am Bau
Jörg Plickat
Bredenbeck

Bruttogeschossfläche
440 m2

Fotografie
Klemens Ortmeyer

Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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