Heinrich-Böll-Stiftung

Herdenauftrieb im grünen Riegel

9. Juli 2008

Neue Stiftungszentrale
Heinrich-Böll-Stiftung
2008

Schumannstraße 8
10117 Berlin

Auftraggeber
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Berlin

Architektur
e2a Architekten
Zürich

Projektleiter
Marc Benjamin Drewes

Bauleitung
Hermann Kirchner
Hoch-und Ingenieurbau
Berlin

Tragwerksplanung
RPB-Rückert
Berlin

Haustechnik
Basler & Hofmann
Ingenieure und Planer
Zürich

Kunst am Bau
Via Lewandowsky
Berlin

BGF
6900 qm

Baukosten
12,5 Mio Euro brutto
(einschl. Kosten für Grundstückserwerb)

Fotografie
Jan Bitter

Vertikal und Horizontal gegeneinander abgewogen: Das zu drei Seiten auskragende erste Stockwerk schafft einen spannungsvollen Ausgleich zur vertikalen Fassadengliederung.

Ab Herbst 2008 wird die Heinrich-Böll-Stiftung, die den Grünen/Bündnis 90 nahe steht, ihre politische Bildungsarbeit vom Rand des kleinen Parks in der Schuhmannstraße in Berlin Mitte  betreiben – gleich gegenüber dem Deutschen Theater. Dann findet die offizielle Eröffnung des markanten Stiftungsneubaus von e2a Architekten aus Zürich statt: Wie ein grüner Glasriegel kragt seine hohe Beletage mit dem Konferenzbereich hervor und schafft so einen spannungsvollen Gegenpol zum übrigen Baukörper, der durch seine vertikal profilierte Aluminiumverkleidung gekennzeichnet ist. Mit dem freistehenden, sechsgeschossigen Bürogebäude für 185 Mitarbeiter haben Piet und Wim Eckert eine architektonische Visitenkarte für die Stiftung realisiert, die mit Motiven aus dem Werk Mies van der Rohes spielt. Doch auch ohne das Wissen um solche architekturgeschichtlichen Referenzen verfügte das Äußere des Baus über eine interessante Wirkung.

Der Konferenzbereich stilisiert die Arbeitsatmosphäre, die hier herrschen soll.

Im Inneren hinterlässt das Bürogebäude, das mit rund 14 Millionen Euro aus Steuermitteln errichtete wurde, einen eher spröden Eindruck: Der weite Eingangsbereich im Erdgeschoss soll künftig für Veranstaltungen und Ausstellungen dienen. Ihm schließt sich hinter grüngelben Gläsern eine Treppe zu den Konferenzräumen in der Beletage an. Durchaus hintersinnig ist das Motiv gewählt, mit dem der Berliner Künstler Via Lewandowsky im Rahmen der „Kunst am Bau“ den Teppich der Treppe gestaltete hat: er zeigt die Luftaufnahme einer großen Schafherde – schwarze Schafe eingeschlossen ...

Nüchtern, aber stilvoll: die Inneneinrichtung die Büros in einem Wechsel aus offenen und geschlossenen Räumen in den Obergeschossen.

Teilweise auch zum Foyer der Beletage großzügig verglast, können die unterschiedlich großen Konferenzräume durch Vorhänge gegen neugierige Blicke abgeschottet werden. Nicht zuletzt durch die Leitungen, die offen unter der Decke geführt sind, besitzt das Konferenzareal allerdings einen eher ruppigen Charme mit Werkstattcharakter. Die Obergeschosse sind rund um einen Erschließungskern aus Sichtbeton und einen offenen Innenhof angelegt. Teils geschlossene, teils offene Büros fügen sich zu einer Arbeitslandschaft samt Kokos-Läufer. Ergänzt wird das Raumprogramm durch einen Beratungsraum je Etage.
Der ökologische Anspruch der Bauherren wird beim Energiekonzept deutlich. So unterbietet der Neubaus laut dem für die Gebäudetechnik zuständigen Büro Basler und Hofmann, Zürich, die gesetzlichen Bestimmungen: der Energieverbrauch liegt bei 55,7 kWh/m2, gekühlt wird das Haus mit Wasser durch eine Verdunstungsanlage im Keller und die zum Heizen wird die Abwärme der Server mitgenutzt.
Jürgen Tietz

Grundriss Beletage
Grundriss typisches Bürogeschoss
Schnitt durch das Atrium

Neue Stiftungszentrale
Heinrich-Böll-Stiftung
2008

Schumannstraße 8
10117 Berlin

Auftraggeber
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Berlin

Architektur
e2a Architekten
Zürich

Projektleiter
Marc Benjamin Drewes

Bauleitung
Hermann Kirchner
Hoch-und Ingenieurbau
Berlin

Tragwerksplanung
RPB-Rückert
Berlin

Haustechnik
Basler & Hofmann
Ingenieure und Planer
Zürich

Kunst am Bau
Via Lewandowsky
Berlin

BGF
6900 qm

Baukosten
12,5 Mio Euro brutto
(einschl. Kosten für Grundstückserwerb)

Fotografie
Jan Bitter

Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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