Empire Riverside Hotel, Hamburg

Größe und Zurückhaltung

15. April 2008

Empire Riverside Hotel & “Brauhaus”
2008

Bernhard-Nocht-Straße 97
20359 Hamburg

Auftraggeber
Empire Riverside

Architektur
Chipperfield Architects
Berlin

Landschaftsplanung
Lützow 7
Berlin

Levin Monsigny
Berlin

Tragwerksplanung
Planungsgruppe Dröge Baade Nagaraj
Salzgitter

Gebäudetechnik
Reese Beratende Ingenieure VDI
Hamburg

Fassadenplanung
R+R Fuchs
München

Bauphysik
Müller-BBM
Berlin

BGF
Hotel: 21.000 qm
Brauhaus: 5.500 qm

Fotografie
Ralf Buscher (1)
Christian Richters (2, 3)

Der Sockel des Hotels nimmt die Traufkante der angrenzenden Bebauung auf. Im Hintergrund ist das Atlantic-Haus zu erkennen.

Irgendwo und irgendwann wurde in letzter Zeit behauptet, die Hamburger seien der architektonischen Leuchttürme müde geworden. Die Diskussion drehte sich dabei um das Science Center von OMA, dessen Verwirklichung noch nicht gesichert ist. Sicher ist damit nicht gemeint, dass die Hamburger der Architektur müde sind, die zwar weithin sichtbar ist, sich aber trotzdem angenehm unaufgeregt verhält, sich zurücknimmt, eine Architektur, die aus ihrer Größe oder Höhe kein Aufhebens macht, die nicht nach Aufmerksamkeit schreit.

Mit der Neubebauung auf dem Bavaria-Gelände über den Landungsbrücken hat Hamburg zwei solcher zurückhaltender Leuchttürme bekommen, die keine Schuld an einer aufkommenden Müdigkeit tragen. Beide liegen an der der Elbe zugeneigten Seite, an der Geestkante, die sich für eine Hochhaussilhouette gut eignet. Das eine Hochhaus, am östlichen Rand des Areals, ist das Atlantic-Haus von Herzog und Partner, das andere an der westlichen Kante, das Empire Riverside Hotel stammt von David Chipperfield Architects. Der weithin sichtbare, 21-geschossige Hotelturm ist dabei Teil eines Ensembles, zu dem auch das sich nördlich daran anschließende Brauhaus, ein Büro- und Geschäftshaus gehört, das wie der Sockel des Hotels die historischen Traufkanten aufnimmt und im Volumen der umliegenden Bebauung entspricht. Der Turm des Hotels nimmt zwar nicht mehr auf historische Bebauung Bezug, wurde aber so sensibel auf die Sichtachsen und Blickbeziehungen entworfen und aus allen Ansichten ausgewogen proportioniert, dass er nicht wie ein neu hinzugefügter Körper wirkt.

Der Sockel des Hotels nimmt die Traufkante der angrenzenden Bebauung auf. Im Hintergrund ist das Atlantic-Haus zu erkennen.

Im L-förmigen Sockel des Hotels sind um eine viergeschossige Eingangshalle eine Lobbby, Konferenzräume, ein Restaurant, ein Ballsaal und eine Lounge gruppiert. Der sich darüber erhebende Turm wird mit Sockel und Brauhaus optisch durch die auf verschiedenen Ebenen ansetzende Abstufung des Baukörpervolumens verbunden, wodurch das Ensemble als eine Gesamtheit verständlich wird. Ebenso verbindend wirkt die allen Geschossen vorgehängte Fassade aus Baubronze, eine die Vertikale betonende Pfosten-Riegelkonstruktion, die sich den Farbtönen der Umgebung anpasst und in edel zurückhaltend schimmerndem Ton die passende Entsprechung zum elegant proportionierten Volumen bietet. Die Fassadenstruktur bleibt überwiegend einheitlich. Am auffälligsten weicht sie von der Regel im obersten Geschoss ab, dort wo sich die  zweigeschossige Skybar befindet. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über den Hafen. In einigen Jahren wird man von hier aus zählen können, wieviele Leuchttürme sich in der Hafen-City um die Aufmerksamkeit balgen.
Christian Holl

Die Einrichtungen im Sockel des Hotels wie hier das Café sind durch eine viergeschossige Eingangshalle optisch miteinander verbunden.
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss des 16. Obergeschosses
Querschnitt durch Hotel und Brauhaus

Empire Riverside Hotel & “Brauhaus”
2008

Bernhard-Nocht-Straße 97
20359 Hamburg

Auftraggeber
Empire Riverside

Architektur
Chipperfield Architects
Berlin

Landschaftsplanung
Lützow 7
Berlin

Levin Monsigny
Berlin

Tragwerksplanung
Planungsgruppe Dröge Baade Nagaraj
Salzgitter

Gebäudetechnik
Reese Beratende Ingenieure VDI
Hamburg

Fassadenplanung
R+R Fuchs
München

Bauphysik
Müller-BBM
Berlin

BGF
Hotel: 21.000 qm
Brauhaus: 5.500 qm

Fotografie
Ralf Buscher (1)
Christian Richters (2, 3)

Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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