Katholisches Gemeindezentrum St. Maria Königin

Gemeinschaftsraum

23. November 2008

Katholisches Gemeindezentrum St. Maria Königin
2008

Eugenstraße 8
73760 Ostfildern-Kemnat

Auftraggeber
Katholische Gesamtkirchenpflege
Stuttgart

Architektur
Lamott Architekten
Stuttgart

Projektleiter
Arno Klinkenberg

Tragwerksplanung
Fischer + Friedrich
Stuttgart

Bauphysik
Bobran Ingenieure
Stuttgart

Bruttogeschossfläche
etwa 1.000 qm
(BRI: etwa 4.200 ccm)

Baukosten
etwa 2,0 Mio. Euro

Fotografie
Werner Huthmacher
Berlin




Blick von Süden auf den neuen Kirchplatz, die Giebelfassade des Gemeindesaals und den eingeschossigen, den Platz fassenden Baukörper.

Kemnat ist ein  Ortsteil der Stadt Ostfildern und liegt auf der Filderebene, südlich von Stuttgart. Eine prosperierende Gemeinde, heute hat sie etwa 4.800 Einwohnern. Die katholische Gemeinde bekam erst 1957 ein eigenes Gotteshaus, die Kirche St. Maria Königin am nördlichen Rand des dörflichen Ortskerns. Doch ein weiteres halbes Jahrhundert musste die Gemeinde auf ein Gemeindezentrum warten. 2001 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um für diese Bauaufgabe mit Jugendräumen und Saal sowie Büroräumen und zwei Wohnungen die beste Lösung zu finden. Dem Votum des Preisgerichts zugunsten des Beitrags von Lamott Architekten stimmte auch der Kirchengemeinderat zu. Allerdings verzögerte sich der Bau aus finanziellen Gründen um fast vier Jahre, der Entwurf musste reduziert, die Materialwahl vereinfacht werden. Wer das Gemeindehaus heute besucht, hat aber nicht den Eindruck, dass zu viel gespart wurde. Unberührt von  Kostenzwängen ist die räumliche Idee, die städtebauliche überzeugende Struktur beibehalten worden..

Nimmt auf Bilder der Arche und des Schiffes Bezug: Holz prägt den Gemeindesaal.

Ein bislang nicht gefasster und wenig einladend gestalteter Freiraum vor der Kirche, an der Grenze zu den Rückseiten von Ein- und Mehrfamilienhäusern wird nun durch eine winkelförmige, eingeschossigen Baukörper eingeschlossen. Dieser Baukörper ist ein einfacher, weiß verputzer Massivbau mit flächenbündigen Fenstern, er nimmt die   beiden Wohnungen, die Jugend- sowie die Nebenräume auf. Der von diesem Winkel eingeschlossene Platz wurde angehoben, zur Kirche hin bildet ein die Bebauung fortführender Rahmen ein Portal. So entsteht ein Kirchplatz mit Bäumen und Brunnen als geschützter Hof, der sich zur Straße und dem Umfeld dennoch nicht abschottet.

Lageplan

Der Saal ist als eigener Baukörper, als Archetypus Haus an die Stirnseite des Kirchplatzes, vor das Winkelgebäude gesetzt, das Erdgeschoss ist zum Platz verglast, der Bodenbelag des Platzes wird nach innen weitergeführt. Der Betonstein des Platzes findet in  geölten Faserzementplatten seine Fortsetzung. Der Gemeindesaal ist damit als öffentlicher Raum kenntlich gemacht. Drempel, Giebel und Dach sind sind in hellem, vorpatiniertem  Titanzink verkleidet. Im Saalinneren wird das Material zum inhaltlichen Thema: Ein Holzbaukörper nimmt auf die Symbolik von Schiff und Arche Bezug. Dank flexibler Trennwände lässt sich dieser Raum in ein Foyer verwandeln.

Unter dem Motto “Der Mensch braucht Gemeinschaft” hatte die Kirchengemeinde auch um Spenden und Unterstützung für das Gemeindehaus geworben. Nun hat die Gemeinschaft auch den Raum, durch den die Gemeinschaft erst als solche erfahrbar wird.
Christian Holl

Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Katholisches Gemeindezentrum St. Maria Königin
2008

Eugenstraße 8
73760 Ostfildern-Kemnat

Auftraggeber
Katholische Gesamtkirchenpflege
Stuttgart

Architektur
Lamott Architekten
Stuttgart

Projektleiter
Arno Klinkenberg

Tragwerksplanung
Fischer + Friedrich
Stuttgart

Bauphysik
Bobran Ingenieure
Stuttgart

Bruttogeschossfläche
etwa 1.000 qm
(BRI: etwa 4.200 ccm)

Baukosten
etwa 2,0 Mio. Euro

Fotografie
Werner Huthmacher
Berlin




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