Naturinformationszentrum Karwendel Bergstation Karwendelbahn

Fernblick und Weitsicht

22. September 2008

Naturinformationszentrum Karwendel
Bergstation Karwendelbahn
2008

Alpenkorpsstraße 1
82481 Mittenwald

Auftraggeber
Markt Mittenwald

Architektur
Bauleitung

Steinert & Steinert Architekten
Garmisch-Partenkirchen

Tragwerksplanung
Wolfgang Schwind
Mittenwald

Haustechnik
Mermi
Iffeldorf

BGF
300m2

Baukosten
1.735 Mio Euro brutto
(inkl. Transportkosten)

Fotografie
Wilfried Dechau




Blick aus der Gondel zum Ausstellungsrohr.

Das Karwendelgebirge gehört zu den reizvollsten Wandergebieten der deutschen Alpen. Schroffe Felsen und liebliche Wiesen und Matten liegen dicht bei- beziehungsweise übereinander und begeistern das Wandererherz. 1958 wurde auf der Bergkante oberhalb Mittenwalds eine Bergstation gebaut, 1966 eine Seilbahn mit Gondel von Mittenwald aus zur 2244 m hoch liegenden Station konstruiert. Seilbahnstation und Gastronomie werden seit kurzem durch einen Ausstellungsbaukörper ergänzt, der die Werte der streng geschützten Natur des Karwendelvorgebirges vor Augen führt, denn Naturschutz verlangt kenntnisreiche Weitsicht. Bereits von der Gondel aus zu erkennen, ragt die Röhre – so darf man den Baukörper nennen – über die Hangkante mit ihrer verglasten Stirnseite hinaus und weckt Neugier. Oben angekommen, erschließt sich der Zugang selbstverständlich aus den Wegen durch Gastronomie oder Gelände.

Blick vom Hochweg auf das Gebäudeensemble an der Hangkante.

Die direkte Symbolik des Baukörpers, der wie ein Fernglas auf der Kante sitzt und beidseitig den Blick in die beeindruckende Landschaft des Isartals und der Geröllgrube inszeniert, lässt sich neben der bestehenden, typisch rustikalen Berggaststätte durchaus nachvollziehen: Die Holzverschalung wird binnen Kürze silbergrau verwittern, so dass die Röhre bestens in die graue Gerölllandschaft passt, die in dieser Höhe nur noch von wenig Vegetation durchsetzt ist. Ein Treppenturm bildet die Verbindung der Röhre mit dem eingegrabenen Medienraum der „Bergwelt“.

Exponate beeinträchtigen zwischen den Schotten die Sichtachse nicht.

Die Betonkonstruktion zeigt sich innen als Sichtbeton und ist außen, wie angedeutet, mit Lärchenholz beplankt. Der Blick ins Isartal in Richtung Mittenwald und die gegenüberliegende Bergkette wird durch die Ausstellungsinstallation kaum abgelenkt, weil diese zwischen gestaffelten Schotten optisch verschwindet. Wohl könnten hier noch mehr Informationen das Verständnis für die schöne Bergwelt vertiefen, aber ein Anfang ist gemacht.
Ursula Baus

Grandioser Ausblick aus der mit Vogelschutzglas verglasten Stirnseite.

Naturinformationszentrum Karwendel
Bergstation Karwendelbahn
2008

Alpenkorpsstraße 1
82481 Mittenwald

Auftraggeber
Markt Mittenwald

Architektur
Bauleitung

Steinert & Steinert Architekten
Garmisch-Partenkirchen

Tragwerksplanung
Wolfgang Schwind
Mittenwald

Haustechnik
Mermi
Iffeldorf

BGF
300m2

Baukosten
1.735 Mio Euro brutto
(inkl. Transportkosten)

Fotografie
Wilfried Dechau




Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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