Donauufer am Altstadtrand, Ingolstadt

Endlich zum Fluss

14. Januar 2008

Donauufer am Altstadtrand Ingolstadt
2007


Auftaggeber
Stadt Ingolstadt

Landschaftsarchitektur
Wolfgang Weinzierl Landschaftsarchitekten
Ingolstadt

Goldbrunner + Grad Ingenieurplanungen
Gaimersheim
       
Tragwerksplanung
Grad Ingenieurplanungen
Ingolstadt

Baukosten
650.000 Euro

Fotografie
Wolfgang Weinzierl

Neuer Weg zum Fluss: Ein seit Jahren in der Stadt gehegter Wunsch ist Wirklichkeit geworden.

Manchmal stellt man sich schon die Frage, warum das scheinbar Selbstverständliche und Naheliegende so lange braucht, um verwirklicht zu werden. Bereits 1992 war in Ingolstadt im Zuge einer Landesgartenschau auf der Stadtseite der Donau eine Uferpromenade angelegt worden, doch versäumte man es, von der Altstadt aus direkte Zugänge zum Fluss anzulegen. Dies Versäumnis wog umso schwerer, als ebenfalls 1992 in einem umgebauten Kasernengebäude zwischen Altstadt und Donau das Museum für Konkrete Kunst eröffnete, das durch ein großes Portal im langen Riegel eine Verbindung zu einem Skulpturengarten in Richtung Donau schuf. Doch der Zugang zum Fluss selbst blieb durch eine Uferbefestigung mit Wasserbausteinen versperrt, dichter Weidenbewuchs dominierte die Uferböschungen. Erst nach langen Diskussionen konnte 2007 von der Altstadt aus der Zugang zur Donau tatsächlich verwirklicht werden.

Bündig schließt die Sitzfläche der Bänke an den Stein an, der den Rastbereich vom Weg trennt.

Das Büro Weinzierl macht aus seiner Intervention keine Sache um ihrer selbst willen. Unaufgeregt und wie selbstverständlich folgen die neuen Wege dem Uferverlauf, werden Sitzbereiche und Stufen bis hinunter zum Fluss aus Betonfertigteilen integriert. Der Kostenrahmen war eng gesteckt, daher konnte die bestehende, mit Granit belegte Uferpromenade nur mit Betonplatten fortgesetzt werden. Doch ein Blick auf die Details macht deutlich, dass auf Sorgfalt nicht verzichtet wurde. Man achtete darauf, dass die Betonelemente aus unterschiedlicher Produktion – Ortbetonmauer, Fertigteile, serieller Plattenbelag – als Einheit wirken und sich nicht vom Bestehenden absetzen. Durch Kies als Zusatzstoff wurde der Beton so abgetönt, dass er mit warmem Farbton ohne Bruch die Promenade aus Naturstein weiterführt. Bündig schließen die Sitzflächen der Bänke an den Stein an, der den Rastbereich vom Weg trennt. Eine schlanke, in leichtem Bogen geformte Ortbetonmauer trennt den Uferweg und den Aufgang zum Hochufer, ihre Oberfläche ist fein gestockt. Ebenso wurde in die neue Mauerscheibe die Beleuchtung so integriert, dass das neue den Bestand fortsetzt statt sich davon abzugrenzen. Fast könnte man glauben, die Donau sei schon seit 1992 so zugänglich gewesen wie sie es jetzt ist.
Christian Holl

Bis direkt ans Ufer führen die auf Bohrpfählen mit Querlagern gegründeten Sitzstufen aus Betonfertigteilen.
Auch die Beleuchtung wurde so konzipiert, dass kein Bruch zur älteren Uferpromenade entsteht.
Lageplan

Donauufer am Altstadtrand Ingolstadt
2007


Auftaggeber
Stadt Ingolstadt

Landschaftsarchitektur
Wolfgang Weinzierl Landschaftsarchitekten
Ingolstadt

Goldbrunner + Grad Ingenieurplanungen
Gaimersheim
       
Tragwerksplanung
Grad Ingenieurplanungen
Ingolstadt

Baukosten
650.000 Euro

Fotografie
Wolfgang Weinzierl

Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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