Umbau und Erweiterung Kunstmuseum Celle

Eingang und Ausstellungsstück

24. Juli 2006

Umbau und Erweiterung
Kunstmuseum Celle
mit Sammlung Robert Simon

2006
Schlossplatz 7
29221 Celle

Auftraggeber
Kunst-Stiftung Celle
vertreten durch:
Stadt Celle
Amt für Hochbau- und
Gebäudewirtschaft
Celle

Architektur
ahrens grabenhorst architekten
Hannover

Tragwerksplanung
Ing.-Büro Heinrich Meier
Hannover

Haustechnik
HTA Planungs GmbH
Hildesheim

Brandschutzgutachten
HHP Nord/Ost
Beratende Ingenieure GmbH
Dr.-Ing. R. Hass
Braunschweig

Austellungsfläche
1.100 m²

Baukosten
KG 300-700/brutto
2,10 Mio. €

Fotografie
Hartmut Möller

1272 Leuchtdioden lassen den neuen Eingangskubus in bis zu acht verschiedenen Farben leuchten.

Der Name ist Programm: bereits seit 1998 wirbt das Kunstmuseum Celle mit dem Slogan „erstes 24-Stunden-Museum der Welt“ – und das ohne zusätzliche Personalkosten zu produzieren. Während der regulären Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr ist in den Ausstellungsräumen zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Robert Simon zu sehen; zwischen 17 und 10 Uhr zeigt sich das Gebäude von seiner „nachtaktiven Seite“ und scheint dabei ein Eigenleben zu entwickeln. Lichtkunst im Innenhof und an den Außenwänden sowie von außen sichtbare Lichtskulpturen entfalten mit Einbruch der Dunkelheit ihre Pracht. Der Besucher wird dabei Teil eines interaktiven Szenarios: Über Bewegungsmelder gibt er Impulse für verschiedene Licht- und Klanginstallationen. Ahrens Grabenhorst Architekten setzen mit ihrem Anbau das Konzept der „Kunst rund um die Uhr“ fort. Neben seiner Funktion als Museumsentree bildet der leuchtende Quader den Höhepunkt der nächtlichen Illumination.

Die Zugehörigkeit zum Bomann-Haus, von dem das Museum bisher seitlich betreten wurde, wird durch Klarglaselementen ablesbar, die den Eindruck erwecken, als breche die Fassade auf.

Musste das Kunstmuseum bisher stets seitlich vom Bomann-Haus betreten werden, hat es in Form eines Kubus nun endlich seinen eigenen Eingang erhalten. Der vorgelagerte Betonkern wurde im Abstand von 70 Zentimeter mit Mattglas verblendet; seine Verbindung zum Nachbarhaus ist durch das Aufbrechen der Fassade an der Ecke mit Klarglaselementen angedeutet. Städtebaulich orientiert sich der Würfel an Baufluchten und Traufhöhen der Nachbargebäude. Vom knapp sechs Meter hohen Foyer gelangt der Besucher über eine Treppe in den dahinterliegenden, komplett sanierten Altbau. Ruhig gestaltete Ausstellungsräume rücken die Kunst in den Mittelpunkt. Oberhalb der Eingangshalle befindet sich ein mit modernster Medientechnik ausgestatteter Multifunktionsraum für Vorträge, Filme und Videokunst. Im Rahmen der Umbauarbeiten des Bestandsgebäudes wurde im zweiten Stock eine Decke eingezogen. Von hier wird die Dachterrasse des Neubaus erschlossen, die einen wunderschönen Blick auf den Schlossgarten bietet.

Die Ausstellungsräume im sanierten Altbau sind klar strukturiert und wirken ruhig.

Tagsüber präsentiert sich der Neubau elegant in Weiß, des nachts verwandelt er sich durch Leuchtdioden in einen funkelnden Kristall. In sanften Übergängen strahlt der Baukörper in bis zu acht verschiedenen Farbvarianten und wird damit selbst Teil der Ausstellung. Tatsächlich empfiehlt sich ein zweimaliger Besuch, um sowohl die Tag- als auch Nachtseite zu erleben. Einziger Wehrmutstropfen: das bunte Farbspektakel ist täglich ab 22 Uhr leider nur für eine Viertelstunde zu genießen.
Spannend ist auch die Finanzierung des Projektes. Neben den 100.000 Euro der Celler Sparkasse hat die Europäische Union die restlichen 2,1 Millionen Euro übernommen. Grundsätzlich gibt es von der EU aber nur dann Geld, wenn die geförderten Projekte gegenfinanziert werden. Die Kommune erbringt Ihren Anteil dadurch, dass sie dem Kunstmuseum die Räumlichkeiten für eine Nutzungszeit von 30 Jahren zur Verfügung stellt – mit einem Gegenwert von eben genau 2,1 Millionen Euro.
Hartmut Möller

Grundriss des Erdgeschosses. Im Altbau ist diese Ebene um ein halbes Geschoss erhöht. Rot sind außer dem Neubau die im Rahmen der Sanierung ergänzten Bauteile.
Grundriss Obergeschoss
Längsschnitt

Umbau und Erweiterung
Kunstmuseum Celle
mit Sammlung Robert Simon

2006
Schlossplatz 7
29221 Celle

Auftraggeber
Kunst-Stiftung Celle
vertreten durch:
Stadt Celle
Amt für Hochbau- und
Gebäudewirtschaft
Celle

Architektur
ahrens grabenhorst architekten
Hannover

Tragwerksplanung
Ing.-Büro Heinrich Meier
Hannover

Haustechnik
HTA Planungs GmbH
Hildesheim

Brandschutzgutachten
HHP Nord/Ost
Beratende Ingenieure GmbH
Dr.-Ing. R. Hass
Braunschweig

Austellungsfläche
1.100 m²

Baukosten
KG 300-700/brutto
2,10 Mio. €

Fotografie
Hartmut Möller

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