Wohn- und Geschäftshaus, München

Blick nach vorne

3. Juli 2006

Wohn- und Geschäftshaus
Sanierungsblock 1
2005

Landsberger Straße 15
80339 München

Auftraggeber
MGS Münchner Gesellschaft
für Stadterneuerung mbH

Architektur
Fink + Jocher
München

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Dr. Ing.
Rüdiger Müller
München

Baukosten
3,25 Mio. €

Bruttogeschossfläche
4.143 m²

Fotografie
Michael Heinrich

Innerstädtisches Arbeiten und Wohnen in aufstrebender Umgebung.

Das Westend Münchens, ein zentrumsnaher Stadtteil, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Häufig weicht hier wirtschaftlich nicht länger rentabler Bestand zeitgemäßen Bauwerken für modernes Leben und Arbeiten. So geschehen auch im Falle des Wohn- und Geschäftshauses der Architekten Fink + Jocher, das fünf Gebäude ersetzt. Der L-förmige Grundriss nimmt insgesamt sieben Läden und 23 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Form auf. 17 Wohneinheiten sind auf einer Ebene mit Loggien, sechs als Maisonetten mit Dachterrassen organisiert. Gemeinschaftlich nutzbare Bereiche wie der Innenhof oder ein Versammlungsraum mit integrierter Küche komplettieren die Gesamtanlage.

Sämtliche Wohnungen sind schwellenfrei und behindertengerecht über Aufzüge erreichbar. Großzügige Eingangsbereiche bieten Abstellflächen für Rollstühle. Auch die Einheiten selbst, abgesehen von den Maisonnetten, wurden barrierefrei realisiert. Zwei von ihnen entsprechen darüber hinaus den Anforderungen an rollstuhlgerechtes Wohnen.
Planerische Sorgfalt herrschte ebenfalls hinsichtlich kosteneffizienter und umweltverträglicher Gebäudetechnik. Fußbodenheizungen mit geringer Vorlauftemperatur erwärmen die einzelnen Räume bedarfsgenau, ihre Be- und Entlüftung erfolgt kontrolliert. Die Zuluft wird dabei aufgrund der Nähe zu einer viel befahrenen Strasse erst über Dachhöhe angesaugt. Um Energieverluste zu minimieren, geben Wärmetauscher die in der Abluft enthaltene Wärmeenergie an die Zuluft ab. In Ergänzung zu den hoch gedämmten Außenbauteilen können die Vorgaben eines Niedrigenergiehauses auf diese Weise sogar unterschritten werden. Innerstädtischen Lagen und entsprechend hohen Schallemissionen begegnen Architekten in der Regel mit kleinen Öffnungen oder introvertierten Räumlichkeiten. Im vorliegenden Beispiel kann die Orientierung der Wohnungen jedoch dank hoch schallgedämmter und daher großzügiger Fenster hin zur Sonne und zur belebten Straße erfolgen.

Großzügige Fensterflächen stärken die Strasse in ihrer Funktion als öffentlicher, sozial kontrollierter Raum.

Um die Anpassung an den Bedarf der jeweiligen Nutzer und an zukünftige Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt zu gewährleisten, kamen tragende Elemente lediglich im Bereich der Außenwände sowie der Treppenkerne zum Einsatz. Der gesamte Innenausbau erfolgte dagegen ausschließlich mit Leichtbauwänden. Auch aus diesem Grund wird das beschriebene Wohn- und Geschäftshaus dem Prozess der Aufwertung des Münchener Westends zusätzliche Impulse verleihen, ihn eventuell sogar beschleunigen.
Simon Böhm

Der neu errichtete Baukörper schließt die Baulücke vollständig und komplettiert die bestehende Blockrandbebauung.
Interne Wege sind gänzlich schwellenfrei. Sämtliche Treppenhäuser entsprechen den Anforderungen an eine behindertengerechte Erschließung.
Prinzip des Kastenfensters: Fensterkonstruktion aus innen liegender Isolierverglasung und außen vorgesetzter Einfachverglasung mit Schallabsorptionsflächen im Zwischenraum.

Wohn- und Geschäftshaus
Sanierungsblock 1
2005

Landsberger Straße 15
80339 München

Auftraggeber
MGS Münchner Gesellschaft
für Stadterneuerung mbH

Architektur
Fink + Jocher
München

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Dr. Ing.
Rüdiger Müller
München

Baukosten
3,25 Mio. €

Bruttogeschossfläche
4.143 m²

Fotografie
Michael Heinrich

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