Museums- und Vereinshaus, Grevesmühlen

Betonprisma

2. Januar 2007

Museums- und Vereinshaus
2006
Kirchplatz 5
23936 Grevesmühlen

Auftraggeber
GOS Treuhänderischer Sanierungsträger
der Stadt Grevesmühlen
Niederlassung Ludwigslust

Architektur
Roland Schulz
Schwerin

Tragwerksplanung
Roland Apitz
Schwerin

Haustechnik
Müller-Ingenieure
Schwerin

Elektroplanung
Büro Drückhammer
Schwerin

Bruttogeschossfläche
ca. 1400 m²

Baukosten
1,9 Mio. €

Fotografie
Wilfried Dechau

Das Betontreppenhaus vermittelt zwischen Altbau und Saal.

"Betonprisma" war die erste Assoziation beim Blick auf den neuen Treppenturm, denn als Fotograf denkt man erst mal an Kameras – hier an die Pentacon, jene legendären DDR-Kamera, die sich durch das aufgesetzte Pentaprisma unmissverständlich als eine der ersten Spiegelreflexkameras zu erkennen gab.
Nun geht es aber um einen Betontreppentrum, der sich selbstbewußt vom soliden Backstein einer 1855 gebauten Schule absetzt und die Verbindung zu einem neuen Veranstaltungssaal bildet. Die alte Schule sollte im Erdgeschoß zum Museum und in den darüber liegenden Geschossen zum Vereinshaus umgenutzt werden. Dafür das Treppenhaus nach außen und auf die Rückseite des Gebäudes zu legen, war sowohl funktional wie auch architektonisch ein genialer Schachzug. So konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Der durch Backsteinarchitektur geprägte Charakter des Kirchplatzes bleibt ungestört erhalten und liefert den passenden, nicht mit anderen Nutzungen konkurrierenden Rahmen für den Zugang zum Museum. Und daneben ermöglicht die rückwärtige Erschließung der oberen Geschosse und des Mehrzwecksaals im Anbau eine unerwartete Vielfalt der Nutzung(en).

Innen dominieren warme Farbtöne den Treppentrakt.

So ein Treppenhaus muss und darf in jeder Hinsicht etwas mehr sein als nur die Verbindung zwischen verschiedenen Ebenen. Was sich außen durch klaren Kontrast zum mächtigen Klosterformat der alten Schule ankündigt, wird im Innenraum – mit anderen Mitteln – fortgeführt: Weder das ockrige Maisgelb der Wände, noch das erdige Rot des Linoleums wollen noch etwas mit der Behäbigkeit des Ziegels zu tun haben. Auch hier wird wieder ein klarer Zeitschnitt sichtbar gemacht. Den Rest besorgen die eigenwilligen Fensterformate – mit sorgfältig inszenierten Ausblicken. Vom Betonprisma aus hat man den Park im Ausschnitt – und damit im Fokus. Und damit schließt sich der Kreis wieder zur Pentacon.
Wilfried Dechau

Im neuen Veranstaltungsraum lässt sich Kultur für jedermann fördern.
Grundriss
Längsschnitt

Museums- und Vereinshaus
2006
Kirchplatz 5
23936 Grevesmühlen

Auftraggeber
GOS Treuhänderischer Sanierungsträger
der Stadt Grevesmühlen
Niederlassung Ludwigslust

Architektur
Roland Schulz
Schwerin

Tragwerksplanung
Roland Apitz
Schwerin

Haustechnik
Müller-Ingenieure
Schwerin

Elektroplanung
Büro Drückhammer
Schwerin

Bruttogeschossfläche
ca. 1400 m²

Baukosten
1,9 Mio. €

Fotografie
Wilfried Dechau

Vorgestelltes Projekt

DGJ Paysages

Le Pardon de la Nature

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