Städte und Bauen für die Zukunft

Thomas Geuder
14. Januar 2015
Die Stadt Tianjin im Norden Chinas soll zum Vorzeigeprojekt einer ökologischen Stadt werden. (Foto: ARTE France / © Docside/Rare Media)

Aller Landflucht zum Trotz: Prognosen sagen voraus, dass im Jahr 2050 rund 80 % der Weltbevölkerung in Städten leben wird. Und es wird insgesamt neun Milliarden Menschen auf der Erde geben – drei Milliarden mehr als heute! Allein dieser Umstand wirft einige Fragen über das künftige Zusammenleben auf: Wo und wie sollen all diese Menschen leben? Wie können solche Städte betrieben werden, wie steht es dabei um das Thema Nachhaltigkeit? Werden künftig Computer unsere Schritte in den Städten lenken? Und ist diese Steuerung dann nur noch durch eine lückenlose Überwachung möglich, was wieder neue, gesellschaftliche Probleme aufwerfen würde?Wie können die Menschen in diesen Mega-Cities überhaupt ernährt werden bzw. muss die Landwirtschaft neu gedacht werden?

Im Viertel Canary Wharf im Londoner Stadtbezirk Tower Hamlets gehört eine computergestützte Steuerung der Verkehrsteilnahme zum Alltag der Fahrgäste. (Foto: ARTE France / © Docside/Rare Media)

Diesen und weiteren Fragen widmet sich der deutsch-französische Sender arte gleich an zwei Abenden, mit dem Doku-Dreiteiler «Grün und Smart – Städte der Zukunft» am Dienstag, 20. Januar 2015 sowie der Wissenschaftsdokumentation «Wetter und Architektur – Bauen für die Zukunft» am Freitag, 30. Januar 2015.

In den Niederlanden werden LED-Lampen zur ergänzenden Beleuchtung der Pflanzen im Gewächshaus verwendet. (Foto: ARTE France / © Docside/Rare Media)

(1) Von Null auf Zukunft
Überall auf der Welt entstehen – oft aus dem Nichts – neue, futuristische Städte. In Südkorea, China, Saudi-Arabien, Abu Dhabi und auch in Russland sollen sie die Antwort auf die Energiekrise und die explosionsartige Urbanisierung sein, Prototypen urbaner Lebensräume, voll vernetzt und ökologisch ausgerichtet. Einige dieser neuen Städte sollen 30 Prozent weniger Ressourcen als Metropolen wie Paris oder London verbrauchen. Wie effizient und letztendlich bewohnbar sind sie?
Eine Dokumentation von Frédéric Castaignede, 20. Januar 2015, 20:15 Uhr, 52 min.

(2) Smart Cities
Die steigende Zahl an Menschen in den Ballungsräumen muss irgendwie gelenkt werden. Historisch gewachsene Metropolen wie London, Paris oder Shanghai versuchen bereits heute, die Energienetzwerke, die öffentlichen Transportmittel, den Fuß- und Autoverkehr per intelligenter Algorithmen zu optimieren. Die «Smart City» wird jedoch auch weitreichende politische wie gesellschaftliche Fragen auf.
Eine Dokumentation von Jean-Christophe Ribo, 20. Januar 2015, 21:10 Uhr, 52 min.

(3) Die Urbane Farm
Auf die Metropolen in aller Welt kommt eine riesige Herausforderung zu. Künftig müssen rund sieben Milliarden Städter ernährt werden, und das am besten ohne weiteren Raubbau an den Ressourcen der Erde. Eine der Lösungen für dieses Problem kann im Konzept des «Vertical Farming» liegen, bei dem eine neue Generation von «Technobauern» Landwirtschaft und Technologie verbinden, um mitten in der Stadt und ohne Pestizide frisches und gesundes Gemüse anzubauen.
Eine Dokumentation von Benoîte Laborde, 20. Januar 2015, 22:05 Uhr, 52 min.

Sturmsicheres, versenkbares Haus von Ted Givens (Foto: Copyright :MDR / © Hofericher & Jacobs GmbH)

Wetter und Architektur – Bauen für die Zukunft
Der Klimawandel hat Folgen, auf die wir uns einrichten müssen: Der Meeresspiegel steigt, die Ozeane erwärmen sich, Stürme sind immer kräftiger, heftige Niederschläge wechseln sich mit Dürreperioden ab. Architekten und Ingenieure diskutieren längst darüber, wie in Zukunft gebaut werden muss, einige Vorreiter entstehen bereits. Die Dokumentation stellt drei visionäre Architekten auf ihrer Suche nach angemessenen, zukunftsfähigen Lösungen vor.
Wissenschaftsdokumentation von Ariane Riecker, 30. Januar 2015, 21:45 Uhr, 52 min. tg

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