Neue Welterbe-Stätten der UNESCO

Thomas Geuder
9. Juli 2014
Seidenspinnerei in Tomioka. (Bild: Jo Shimizu / Grunma Prefecture / UNESCO)

Im Juni hat das Welterbekomitee zum 38. Mal in Dohar/Katar getagt und ganze 26 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen, in den Kategorien Naturerbe, Kulturerbe und Kultur- und Naturerbe. Neulinge sind zum Beispiel der Große Himalaya Nationalpark im westlichen Teil des Himalaya-Gebirges im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh, die Weinanbaugebiete im Piemont Langhe, Roero und Monferrato oder die Routen der Seidenstraße im Tian Shan-Gebirge in China, Kasachstan und Kirgisistan. Beispielhaft möchten wir außerdem herzlich begrüßen:

die 1872 in der Präfektur Gunma gegründete Seidenspinnerei in Tomioka, die erste Fabrik in Japan, die eine moderne Massenproduktion von Seide ermöglichte. Mit dem Ziel, ein weltweit führender Exporteur von Rohseide zu werden, baute die japanische Regierung in Tomioka eine Modellfabrik nach westlichem Vorbild auf.

Van-Nelle-Fabrik. (Bild: Fas Keuzenkamp / UNESCO)

die Van-Nelle-Fabrik nordwestlich von Rotterdam, die als „eine Ikone der Industriearchitektur des 20. Jahrhunderts“ gilt. Erbaut wurde sie in den 1920er Jahren im Stil der Moderne mit Fassaden aus Stahl und Glas. Dem Konzept einer „idealen Fabrik“ folgend, sollte die Architektur der Fabrikanlage durch großflächige Glasfronten Luft und Raum für zeitgemäße Arbeitsbereiche schaffen.

Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey. (Foto: Henning Fischer, Höxter / UNESCO)

das Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey des Benediktinerklosters Corvey bei Höxter in Deutschland. Das Westwerk ist das einzige noch erhaltene Zeugnis der karolingischen Architektur aus dem frühen Mittelalter.

Kaiserkanal. (Bild: Chinese Academy of Cultural Heritage / Zhao Hui / UNESCO)

Auch für das Ingenieurauge bietet die Liste der Neulinge Sehenswertes: Aus China wurde der Kaiserkanal in die Liste aufgenommen. Teilabschnitte des Kanals entstanden bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. In mehreren Bauphasen zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert wurde der Kaiserkanal zur weltweit längsten künstlichen Wasserstraße ausgebaut. Mit einer Länge von über 2.000 Kilometern verband er die Hauptstadt Peking im Norden Chinas mit der Provinz Zhejiang im Süden an der Küste zum Ostchinesischen Meer.

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Alle 26 in die Liste neu aufgenommenen Stätten in Bildern
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