Energie erleben, Energie verstehen

Thomas Geuder
8. Oktober 2014
Geländeansicht Energeticon (Foto: Energeticon)

«Von der Sonne zur Sonne!», so lautet die Kernbotschaft des «Energeticon», das neue Veranstaltungs- und Ausstellungsareal des ProENERGETICON Fördervereins in Alsdorf bei Aachen, das seit 8. September seine Toren geöffnet hat. Den Besuchern wird hier die erforderliche Energiewende vom atomaren bzw. fossilen zum regenerativen Zeitalter im globalen Zusammenhang erläutert. So soll ein Verständnis für die Notwendigkeit der Energiewende erzeugt werden, auch im persönlichen Bereich. Bei manchem Besucher wird das auch – so hoffen die Macher – die Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen generieren.

Parcours Lageplan (Bild: Energeticon)

Nach dem Motto «Energie erleben, Energie verstehen» will das Energeticon zukünftig inhaltlich neue, emotionale Zugänge zum Thema Energie bieten. Für die ehemals größte Kokerei Westeuropas entwarfen die Stuttgarter Atelier Brückner eine interaktive Ausstellung, die sich auf rund 3.000 m² sowohl dem fossilen als auch dem regenerativen Zeitalter widmet. Inmitten der Stadt gelegen, bietet die ehemalige Steinkohlenzeche AnnA den historischen Rahmen.

Aufnahmen der Ausstellung (Bild: Thomas Mayer www.thomasmayerarchive.de)

Ein klar strukturierter, abwechslungsreich inszenierter Parcours führt den Besucher über das weitläufige Gelände mit seinen Außenanlagen, Untertagesstrecken und den Bestandsgebäuden, zu denen die Schmiede, das Fördermaschinenhaus und das ehemalige Belegschaftsgebäude, die Kaue, zählen. Auftakt und Zielpunkt des Rundgangs ist eine imposante, künstlerische Sonneninstallation in der Schmiede. Sie soll den Besucher überraschen und emotional auf das Thema Energie einstimmen. Direkt nebenan erhält er einen Überblick über die wichtigsten fossilen wie erneuerbaren Energiequellen. Wie wertvolle Schätze sind sie in Szene gesetzt.

(Bild: Thomas Mayer, www.thomasmayerarchive.de)

Der Parcours präsentiert die Themen des Bergbaus, eingebunden in den historischen Baubestand. In Form von rekonstruierten Wohnräumen, hochwertigen Portraitbildern und persönlichen Geschichten erhält der Besucher einen intuitiven Zugang. Ein Höhepunkt des Rundgangs ist ein authentisch belassener Umkleideraum, die sogenannte Schwarzkaue, in dem rund 700 Metallkörbe unter der Decke hängen und einen Eindruck von Größe und Bedeutung des ersten industriellen Zentrums für Steinkohlebergbau in Europa vermitteln, auf dem in Hochzeiten bis zu 8000 Kumpel unter Tage arbeiteten.

(Bild: Thomas Mayer, www.thomasmayerarchive.de)

Als Kontrast zur historischen Architektur der Zeche werden die Themen des regenerativen Zeitalters präsentiert: Einen Blick in die Zukunft wagt die Ausstellung beispielsweise mittels einer raumprägenden Skulptur im Obergeschoss der Kaue, die alternative Möglichkeiten der Energieversorgung aufzeigt. Ebenso sind Hands-On-Exponate und Medieninstallationen integriert. Erneuerbare Energien sollen so als Alternative zu fossilen Energieträgern erlebbar gemacht werden. tg

Mehr Informationen über das ENERGETICON
Atelier Brückner bei German-Architects.com:
Innenarchitektur und Architektur

(Bild: Thomas Mayer, www.thomasmayerarchive.de)
(Bild: Thomas Mayer, www.thomasmayerarchive.de)

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