„Metallwerkstück Firmensitz DachTechnik Briel“
Nobler Industriebau
2. november 2010
Schöner Rost am Stadtrand
Der neue Firmensitz eines Dachtechnik-Unternehmens liegt am Rande der Kleinstadt Bad Laasphe des Kreises Siegen-Wittgenstein. Das vor kurzem fertig gestellte Bauwerk ersetzt ein Geschäftsgebäude aus den 1980er Jahren und setzt innerhalb der Stadt ein deutliches Zeichen für herausragende architektonische Qualität, die mit dem BDA Preises 2010 (Arnsberg-Südwestfalen) ausgezeichnet wurde.
Die Architekten errichteten hier eine Architektur mit einer poetischen Wirkung, die durch das Fassadenmaterial Cortenstahl hervorgerufen wird. Der Entwurf setzt hier mit einem „würdevollen Alterungsprozess“ von Materialien an. Der Stahl verweist gleichzeitig – optisch wie haptisch – auf die metallischen Baustoffe, mit denen die Firma täglich umgeht und innerhalb der ‚Ideenschmiede‘ ihres Gebäudes experimentiert.
Offene Blickbezüge auf der Hofseite des Gebäudes
Im Erdgeschoss des Gebäudes ist eine rechteckige offene Foyerzone, die sich durch eine Raum hohe Verglasung zur Hauptstraße hin öffnet, Dreh- und Angelpunkt der Firmenaktivitäten; sie ist Verteiler und transparente Kommunikationszone in Einem. Über eine dreiflüglige Türanlage betritt man von hier aus auch das Herzstück des Gebäudes: die zwei Geschoss hohe Ideenschmiede der Firma, eine Halle für Präsentationen und Werkstatt zugleich. Im Obergeschoss befindet sich schließlich die Administrative der Firma.
Elegantes und zugleich robustes Interieur
Alle Möbeleinbauten und Beleuchtungen wurden von den Architekten auf die Bedürfnisse und die Gestaltung hin abgestimmt; Stahl, Holz, Sichtbeton und Wollfilz werden hier konstruktiv sauber in einer ‚versteckten‘ Detaillierung gefügt. Bis hin zu einer ‚unsichtbaren‘ Haustechnik – mit Wärmepumpe und Versickerungsanlage – zeichnet sich das Bauwerk durch seine ganzheitliche Konzeption aus und schafft eine auf den Bauherrn individuell abgestimmte Architekturidentität, die mit seiner Funktionalität und der Materialwahl die Firmenphilosophie in hohem Masse widerspiegelt.
Natürliche Materialien im Foyer der Metallwerkstatt
Bisher wurde Cortenstahl ja nur für solche Gebäudetypen verwendet, die ein deutliches öffentliches Zeichen setzen wollen – wie die SS-Gedenkstätte Hinzert (Wandel, Hoefer, Lorch + Hirsch) oder das Museum Kalkriese im Osnabrücker Land (Gigon & Guyer). Mit diesem kleinen Firmensitz findet sich nun ein Beispiel, das die eher lyrisch-leise Ausstrahlung des Materials in einem kleinmaßstäblichen, privaten Zweckbau vorführt und in einen nachhaltig gedachten Entwurf integriert.
Thomas Werner
Lageplan
Pläne
Firmensitz DachTechnik Briel
2010
In der Stockwiese 7
57334 Bad Laasphe
Auftraggeber
DachTechnik Briel GmbH & Co. KG
Bad Laasphe
Architektur
ms ah architektur
Köln
Tragwerksplanung
Horz + Ladewig
Ges. für Baukonstruktionen mbH
Köln
Haustechnik
Winter Gebäudetechnik
Arnsberg
Bauphysik
ISRW Klapdor GmbH
Düsseldorf
Bodengutachten
GEOS H&P Umwelt-Service GmbH
Bergisch-Gladbach
Vermessung
Vermessungsbüro Dornseifer
Erndtebrück
Bruttogeschossfläche
628 m²
Baukosten
ca. 800.000 € netto KG 300-400
Fotografie
Christian Richters
Cornelis Gollhardt
ms ah architektur