Skulpturale Erscheinung

Autor:
Peter Petz | Podest
Veröffentlicht am
Okt. 24, 2012

HENN gewinnt den Wettbewerb um das Kultur- und Veranstaltungshaus in Weikersheim. HENN stellt sich unseren Fragen zum Wettbewerb.
Auftakt zum Stadteingang  
Welche Antworten gibt Ihr Entwurf auf die Frage, die der Wettbewerb stellt?
Aufgabe war der Entwurf eines Kultur- und Veranstaltungshauses in Weikersheim, das dem hohen und traditionellen Anspruch der Stadt im Rahmen der Kulturförderung, vor allem im Bereich der Musik gerecht wird. Die hochkarätige Auswahl der Jury und der teilnehmenden Architekturbüros zeigt den hohen Stellenwert dieses Wettbewerbs für die Stadt Weikersheim. Ziel des neuen Gebäudes ist es, den Musikern und Besuchern ein angenehmes und räumlich vielfältiges Umfeld zu schaffen, das sich durch seine Typologie und außenräumliche Qualität in das naturbezogene Areal einfügt, in Dialog zu seiner Umgebung steht und die markante städtebauliche Lage am Eingang zur Stadt markiert. Vor allem die Kubatur, die skulpturale Erscheinung und die gewählte Materialität, die traditionelle, ländliche Holzbauweise zitiert und in neuen Kontext setzt, betonen den wertvollen Inhalt dieses neuen Konzerthauses.
Lageplan 
Wie kamen Sie zum vorgeschlagenen Baukörper?
Der Entwurf steht im baulichen Dialog zu seiner Umgebung, dem nahe gelegenen prächtigen Renaissanceschloss und der Kirche St. Georg. Die geneigten Dächer und Holzfassaden zitieren die Architektur der Altstadt sowie die Ästhetik und Materialität von Klangkörpern.
Blick auf den Eingangbereich 
Wie organisieren Sie das Kultur- und Veranstaltungshaus?
Der eingeschossige Baukörper in Vollholzkonstruktion setzt sich aus zwei Bauteilen zusam­men: Einem Großen Saal und einem kleinen mit Chorsaal und Nebenräumen. Im Südosten markiert ein tiefer Einschnitt den Haupteingang, das konische Foyer öffnet sich zum Vorplatz mit einer großflächigen Glasfront. Kleiner Saal und Chorsaal sind in einer Zeile zusammen­gefasst und lassen sich flexibel in kleinere Einheiten teilen oder zum Foyer hin öffnen, um so einen größeren Veranstaltungsraum zu bilden
Konzept 
Erdgeschoss 
Welche Materialstrategie schlagen Sie vor?
Holz ist das durchgängig prägende Material, von der Konstruktion zur Fassade bis zur Innenraumgestaltung. Die allseitige Verkleidung mit Holzlamellen gibt den Fassaden des neuen Konzertgebäudes Tiefe und betont seine skulpturale Gebäudeform. Der Haupteingang sowie der Eingang zum Künstlerfoyer werden als Glasfassaden geplant. Die trapezförmige Bühne, konvex gekrümmte Wandpaneele, reflektierende Deckenelemente und Stoffrollos an den Seitenwänden bewir­ken eine optimale Akustik.
Detailschnitt 

Die komplette Wettbewerbsdokumentation finden Sie in
wa 10/2012
Kultur- und Veranstaltungshaus in Weikersheim
Begrenzt offener Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren

Jury
Kaspar Kraemer, Vors.
Prof. Stephanie Eberding
Prof. Jorunn Ragnarsdottir
Prof. Günter Pfeifer
Prof. Amandus Sattler
Ferdinand Heide

1. Preis
HENN
München

3. Preis
Auer+Weber+Assoziierte
Stuttgart

3. Preis
Diezinger Architekten
Eichstätt