Innen und Außen

Autor:
Peter Petz | Podest
Veröffentlicht am
Juni 13, 2012

sdks architekten gewinnen den Wettbewerb um die Kindertagesstätte Apfelwiese in Bad Nauheim. Michael Sonek stellt sich unseren Fragen zum Wettbewerb.
Modell (Foto: BSMF, Frankfurt am Main) 
Wie haben Sie die Wettbewerbsaufgabe interpretiert?
Die Außenanlagen und der Neubau der Kindertagesstätte „Apfelwiese“ sind eine städtebauliche Erweiterung des Parks am Gradierbauwerk. Auf Grund seiner Eingeschossigkeit gibt der Neubau den Blick vom Eleonorenring auf die Bonifatiuskirche und das Gradierwerk frei. Das horizontal ausgreifende und begrünte Dach des Holzbaues bildet das Gegenüber für die vertikale und lineare Holzarchitektur des Gradierwerkes.
Lageplan 
Wie organisieren Sie die Kindertagesstätte?
Der Kindergarten wird von Osten über die Elternvorfahrt „an der Sodenschmiede“ erschlossen. Im Übergang vom Haupteingang zum zentralen Foyer erschließen sich visuell die Nutzungsbereichen des Kindergartens. Eine gute Orientierung und eine möglichst hohe flexible Nutzbarkeit der Räume waren Ziel.  Als Familienzentrum ist der Kernbereich mit Mehrzweckraum und Speisesaal des Kindergartens in Verbindung mit dem Foyer als Einheit nutzbar, und von den Gruppenraumbereichen abzutrennen.  Der Grünhof teilt und verbindet gleichermaßen das Familienzentrum mit dem eigentlichen KiTa-Bereich.  Er bringt Orientierung, Licht und bildet eine räumliche Erweiterung zum Foyer. Die Gruppenräume im Süden und Westen öffnen sich großzügig über die verglasten Außenwände zu den zugeordneten Freibereichen.
Grundriss 
Welche Freiraumqualitäten sind vorgesehen?
Die Kindertagesstätte befindet sich im Kontext landschaftlicher, parkähnlicher, städtischer und sportorientierter Umgebung. Diese unterschiedlichen Freiraum-Elemente werden bei der Gestaltung der Außenanlagen kleinmaßstäblich variiert. Das Thema der Obstwiesen wird in Feldform mit unterschiedlichen Halbstamm-Apfelsorten auf den westlich gelegenen Freibereichen für die Ü3 Gruppen angelegt. Bandartig wird diese Feldform in einen Kletterhain überführt, der sich nach Osten in eine große Wiesenfläche, die Apfelwiese, hin öffnet. Hier wird freies Spielen angeboten. Östlich der Wiese mündet der Freiraum in modellierten Bändern, die aktiv bespielt werden können. Die Freibereiche für die U3 Gruppen sind dagegen durch modellierte Grashügel von dem allgemeinen Spielbereich durchlässig abgeschirmt. Diese Gräserhügel bilden Mulden für unterschiedliche Spielangebote. Im Hinblick auf ruhige Zonen sind vor den Schlafräumen zimmerartige Bauminseln um mehrstämmige Obstbäume vorgelagert.
Ansichten Ost und Süd 
Welches architektonische Thema war Ihnen besonders wichtig?
Wichtig ist uns die Einbindung des Gebäudes in die Parksituation. Die Landschaft des Parks setzt sich in der begrünten und geometrisch definierten Dachfläche in einer weiteren Ebene fort. Die unterschiedlichen Funktionen und architektonischen Einheiten können sich als Elemente des Parkraumes unter der klaren und großzügigen Architektur der Dachplatte versammeln. So verbinden sich die Innen- und Außenräume. Die offene und flexible Nutzung im Inneren des Gebäudes, bei der sich die einzelnen Einheiten zu größeren räumlichen Einheiten verbinden können, erweitert sich in die äußere Landschaft.
Ansichten West und Nord 
Gibt es schon einen geplanten Fertigstellungstermin?
Geplant ist der Baubeginn Anfang 2013, die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Gebäudes Ende 2013.
Modell (Foto: BSMF, Frankfurt am Main) 

Die komplette Wettbewerbsdokumentation finden Sie in
wa 05/2012
Kindertagesstätte Apfelwiese in Bad Nauheim
Einladungswettbewerb

Jury
Joachim Klie, Vors.
Armin Häuser
Klaus Kehrbaum
Peter Krank
Brigitta Nell-Düvel
Jürgen Patscha
Prof. Kerstin Schultz
Prof. Wolfgang Schulze
Jochen Mörler

1. Preis
sdks architekten
Darmstadt

2. Preis
waechter + waechter architekten
Darmstadt

3. Preis
dirchl.federle architekten
Frankfurt am Main