Arnulfpark, München

Großteiliges Grün

26. Juni 2006

Arnulfpark
2005

Arnulfstraße / Erika-Mann-Straße
80636 München

Auftraggeber
Vivico Real Estate
Niederlassung München

Landschaftsarchitektur
realgrün
München

Bauleitung
Jan Burmeister
Stephan Huber

Kosten
2,12 Mio. €

Fotografie
realgrün (1, 3)
Christian Holl (2)

Blick auf die zentrale Spielfläche mit Kletter- und Spielwänden, Sand, Matschtischen und Steilkurve.

Fast vier Hektar misst der neue Park an der Bahnlinie, einer der vielen Bausteine im Entwicklungsprogramm der »Zentralen Bahnflächen«, mit denen die Stadt neue Entwicklungspotenziale erschließt. Die nicht weit vom Hauptbahnhof gelegene Grünanlage wird von zwei von der Arnulfstraße ins neue Baugebiet führenden Straßen eingefasst. Der Arnulfpark ist wohltuend großzügig, aber nicht unprätentiös. Große Rasenflächen werden plastisch lesbar, indem sie wie Schollen leicht aus der Ebene gehoben wurden. Die Flächen und Ebenenneigungen entwickeln sich wie tektonische Elemente aus dem Zuschnitt des Parks und den städtebaulichen Linien, die als Bewegung aufgefasst und im Park fortgesetzt und transformiert werden. Sie werden von in der Diagonalrichtung miteinander verbundenen Paralellogrammflächen durchzogen, in deren Zentrum sich die Spielfläche befindet. Diese bietet mit zeitgemäßen Mitteln den Kindern die Qualitäten eines Spielplatzes, die nötigen räumlichen und haptischen Angebote, ohne auf das rustikal-niedliche Einerlei üblicher Spielplätze zurückzugreifen.

Die sonst in Quarttierparks selten zu findende Weite der Anlage wird ihre Berechtigung erst nachweisen können, wenn das Baugebiet in seiner ganzen Dichte fertiggestellt sein wird.

Weiche Fallschutzbeläge, Wasser aus Sprühnebeldüsen, Weißbetonkletter- und Spielwände mit Löchern unterschiedlicher Größen, ein Holzdeck, Sand mit Matschtischen sowieso, wie Kissen geformte Sitzflächen aus Weißbeton sowie Kletterseile, dazu der aus der Topographie sich wie selbstverständlich entwickelnde Skaterhang – es geht eben doch anders. All diese Element sind einschließlich der Bänke aus Weißbetonblöcken und Holz in ein zurückhaltendes Farbkonzept der Oberflächen aus hellem Kies, beigem Asphalt und hellbeigem Fallschutzbelag eingepasst, so dass sich keine Grundrissgrafik aufdrängt, die dann doch wieder nur Planer und Architekten dechiffrieren könnten.
Zur Stadt hin sind die insgesamt 150 neuen Bäume (hauptsächlich Gleditschien, außerdem Lärchen und Kirschen) in einem regelmäßigen Raster gepflanzt, das sich stadtauswärts immer weiter auflöst und den Charakter einer für brachliegende Bahnflächen typischen Ruderalvegetation erhält. Am nordwestlichen Parkrand sind wie kleine Gärten Blumenbeete angelegt, die geschützte Inseln im ansonsten weitflächigen Park anbieten. Die Qualität dieser Weite wird zwar erst richtig zum Tragen kommen, wenn die angrenzende Bebauung in der vorgesehen Dichte fertiggestellt sein wird, der Park erst mit von Stützen befreiten und einigen Jahren alten Bäumen dem Absicht der Planer nahekommen. Den Verzicht auf die oft übliche konzeptionelle Bequemlichkeit kann man aber jetzt schon würdigen.
Christian Holl

Spezialität: Die Sprühnebel in der Spielfläche bereiten nicht nur den Kindern Spaß sondern erfreuen auch durch wunderschöne Lichtspiele.
Lageplan
Der Arnulfpark wurde aus der Überlagerung verschiedener Parameter und dynamisch interpretierter Linien der Rahmenbedingungen entwickelt.

Arnulfpark
2005

Arnulfstraße / Erika-Mann-Straße
80636 München

Auftraggeber
Vivico Real Estate
Niederlassung München

Landschaftsarchitektur
realgrün
München

Bauleitung
Jan Burmeister
Stephan Huber

Kosten
2,12 Mio. €

Fotografie
realgrün (1, 3)
Christian Holl (2)

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